Thundorf i.UFr.

Thundorf i.UFr.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Thundorf i.UFr.
Thundorf in Unterfranken
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Thundorf i.UFr. hervorgehoben
50.18333333333310.316666666667330Koordinaten: 50° 11′ N, 10° 19′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Bad Kissingen
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Maßbach
Höhe: 330 m ü. NN
Fläche: 15,57 km²
Einwohner: 1158 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97711
Vorwahl: 09724
Kfz-Kennzeichen: KG
Gemeindeschlüssel: 09 6 72 157
Adresse der Gemeindeverwaltung: Lindenstr. 2
97711 Thundorf
Webpräsenz:
Bürgermeister: A. Bauernschubert (CSU)

Thundorf in Unterfranken (amtlich: Thundorf i.UFr.) ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Thundorf liegt am Ransbach – einem kleinen Bach, der bei Theinfeld entspringt und bei Poppenlauer in die Lauer mündet. Die höchste Erhebung, der Dürnberg bei Theinfeld, ist ein Ausläufer der Hassberge. Man könnte Thundorf aber auch dem Grabfeldgau zuordnen.

Die Gemeinden Rannungen und Thundorf (inkl. Gemeindeteilen Theinfeld und Rothhausen) bilden mit dem Markt Maßbach die Verwaltungsgemeinschaft Maßbach, deren Sitz in Maßbach ist.

Geschichte

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Die Erstbesiedler waren Kelten. Vor dem ersten Jahrtausend entstand hier eine Burganlage. Bis etwa um 1300 bewohnten die Herren von Thundorf diese Burg.

Noch heute kündet das 1480 erbaute Wasserschloss mit seinen mächtigen Zwiebeltürmen von der Bedeutung des Ortes im 15. Jahrhundert. Weitere Bauzeugen dieser Zeit sind Zehntscheune, Gartenpavillon, Brau- und Kelterhaus, Forsthaus. Die Reformation vollzog sich in Thundorf fast reibungslos.

1676 brachten die Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg die Herren von Schaumberg in solche Finanznöte, dass sie ihren Besitz für 57.000 Rheinische Taler dem Geschlecht derer zu Rosenbach verkauften. Dazu gehörten nicht nur Schloss, Untertanen und Rechte, sondern auch die ganze Markung Thundorf und die Dörfer Rothhausen und Theinfeld. Die Rosenbachs setzten einen Verwalter ein, sie selbst wohnten in Würzburg.

Als 1806 das Rosenbachsche Geschlecht männlicherseits ausstarb, erklärte der Großherzog von Würzburg, Erzherzog Ferdinand von Toskana, das Burggrafentum Thundorf, das inzwischen Würzburger Lehen geworden war, als vermannt und anheimgefallen. 700 Morgen Land wurden unter den Bauern aufgeteilt, 750 Hektar Wald fielen an das Fürstbistum. Das Schlossgut wurde verkauft. Da die letzten Dorfherren katholisch waren, wurde Thundorf größtenteils wieder katholisch und Sitz der Pfarrei, von der heute auch Theinfeld, Rothhausen, Volkershausen und Maßbach betreut werden.

Seit dem Wiener Kongress 1814/15 gehört der Ort zu Bayern.

1974 wurde die evangelische Pfarrei, eine der ältesten in Bayern, aufgelöst und nach Maßbach eingegliedert.

Eingemeindungen

Im Rahmen der Gebietsreform wurden 1978 Rothhausen und Theinfeld der Gemeinde Thundorf zugeordnet.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderat mit 12 Sitzen:

  • 6 Sitze für die CSU/Freie Bürger
  • 4 Sitze für Freie Wähler Rothhausen
  • 2 Sitze für Bürgerblock Theinfeld

Wappen

Blasonierung
Geteilt von Silber und Rot; oben ein wachsender doppelschwänziger, rot gekrönter und bewehrter schwarzer Löwe, unten eine silberne Pflugschar auf zwei schräg gekreuzten silbernen Reuthauen

Wappengeschichte
Thundorf entstand 1978 durch Zusammenlegung der ehemals selbständigen Gemeinden Thundorf und Rothhausen und der Ortschaft Theinfeld, die früher zum Markt Massbach gehörte. Aus dem durch den Zusammenschluss untergegangene Gemeindewappen von Rothhausen wurde der Löwe in das heutige Wappen übernommen. Er ist das Wappentier der Herren von Rosenbach die im Mittelalter das Gemeindegebiet beherrschten. Die gekreuzten Reuthauen sind Hinweis auf die Entstehung des Ortes Rothhausen durch Rodungen. Die Pflugschar weist auf den landwirtschaftlichen Ursprung von Theinfeld hin. Auf die Lage in Franken wird durch die Farben Silber und Rot hingewiesen.
Das Wappen wurde von der Regierung von Unterfranken am 17. Oktober 1979 verliehen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Öffentlicher Busverkehr mit Anschluss in die nächsten bedeutenderen Städte Schweinfurt, Bad Kissingen und Münnerstadt ist gegeben.

Vereine

  • TSV Thundorf
  • TSV Rothhausen/Thundorf
  • Freiwillige Feuerwehr Thundorf
  • Eigenheimervereinigung Thundorf
  • Kindergartenverein

Ansässige Unternehmen

  • Saal-Bau
  • Saal-Metalbau
  • Schreinerei Heribert Klöffel
  • Schreinerei Egon Klöffel
  • Getränke Göbel

Bildung

Gymnasien, Real-, Berufsschulen und andere weiterführende Schulen sowie Einrichtungen der Erwachsenenbildung finden sich im näheren Umkreis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Die Theatergruppe Thundorf spielt jährlich in der Zeit nach Fasching bis Ostern lustige Volks- und Bauernstücke. Sie kann auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblicken.

Seit 1998 finden jedes zweite Jahr im September im Ritterkeller die Thundorfer Theatertage statt.


Bauwerke

Katholische Kirche (ehem. Wasserschloss)

Das Thundorfer Wasserschloss, in dem sich heute unter anderem das Jugendheim befindet, wurde 1610 erbaut. Im 18. Jahrhundert wurde es um den Nordflügel erweitert. Dieser wurde Anfang des 19. Jahrhundert zur Pfarrkirche umgestaltet. Zu dieser Zeit wurde auch der Gartenpavillon im Pachtgarten erbaut.

Die Kirche liegt teilweise in einem Gewässer, dem Pfarrsee. Das Wasserschloss steht zusammen mit dem Pachtgarten und der Stadtmauer unter Denkmalschutz.

Gemeindebrauhaus

Das Gemeindebrauhaus in Thundorf, nahe dem Wasserschloss, gehört zu den letzten seiner Art und ist das einzige im ganzen Umkreis, das sich noch in Betrieb befindet. Das genaue Alter lässt sich nicht hundertprozentig feststellen. Es dürfte aber um das Jahr 1680 gebaut worden sein.
In seiner Glanzzeit, nach dem Krieg wurden jährlich etwa 24 Sud gebraut was etwa 90 hl entspricht. Heute werden etwa 90 hl pro Jahr gebraut.

Die sehr seltene Kombination zwischen obergäriger Hefe, die meistens nur beim Weizenbier anzutreffen ist, und Gerstenmalz verleiht dem Thundorfer Haustrunk einen unverwechselbaren Geschmack. Ist das Bier, das keinerlei Filterung unterzogen wird, in Aluminiumfässern unter Druck gelagert schmeckt es sehr hefig und nahrhaft. Reift es in traditionellen Holzfässern oder den moderneren Kunststofffässern, setzt sich die Hefe am Boden ab, so dass man das volle Aroma des Bieres ohne den starken Hefegeschmack genießen kann.

Da die Herstellung, vom Einmaischen bis zum ersten Anzapfen Handarbeit ist und nicht automatisiert, hat jeder Sud seine eigene feine Geschmacksnote.

Weblinks


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