Thylogale

Thylogale
Filander
Rothalsfilander (Thylogale thetis)

Rothalsfilander (Thylogale thetis)

Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Beutelsäuger (Metatheria)
Überordnung: Australidelphia
Ordnung: Diprotodontia
Familie: Kängurus (Macropodidae)
Gattung: Filander
Wissenschaftlicher Name
Thylogale
Gray 1837

Die Filander (Thylogale) sind eine Gattung mit sieben Arten aus der Familie der Kängurus (Macropodidae). Es sind relativ kleine, buschbewohnende Tiere. Auf englisch heißen die Tiere Pademelons, werden umgangssprachlich jedoch oft, wie viele andere kleinere Gattungen der Kängurus auch, als Wallabys bezeichnet.

Allgemeines

Filander unterscheiden sich von anderen Känguruarten vor allem durch den kurzen, dicken, beinahe haarlosen Schwanz. Sie zählen mit einem Gewicht von 2 bis 12 kg zu den kleineren Känguruarten. Filander bewohnen Regenwälder oder dichtes Buschwerk, zum schnelleren Vorwärtskommen legen sie tunnelartige Trampelpfade an. Durch ihren Lebensraum bedingt bewegen sie sich vor allem auf allen vieren vorwärts, das schnelle, ausladende Hüpfen nur mit den Hinterbeinen, wie es zum Beispiel die Riesenkängurus kennen, praktizieren sie sehr selten.

Filander sind vorwiegend nachtaktiv, den Tag verbringen sie im dichten Unterholz verborgen. Sie leben in Gruppen ohne dauerhafte Sozialstruktur zusammen.

Die Fortpflanzung ähnelt der der anderen Känguruarten: nach rund 30-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen meist ein Jungtier zur Welt, auch sie kennen die verzögerte Geburt. Jungtiere verbringen rund sieben Monate im Beutel, werden mit elf Monaten entwöhnt und sind mit 15 Monaten geschlechtsreif. Das höchste bekannte Lebensalter eines Filander betrug acht Jahre.

Zu den natürlichen Feinden der Filander zählen Beutelmarder, Greifvögel und auf Tasmanien der Beutelteufel. Bei den Aborigines galt Filanderfleisch als besondere Delikatesse. Stärker bedroht sind sie jedoch heute durch die Umwandlung ihres Lebensraumes in Viehweiden und durch eingeschleppte Säuger wie Füchse. In ihren eingeschränkten Lebensräumen kommen sie aber relativ häufig vor.

Die Arten

  • Der Rotbauchfilander (Thylogale billardierii, engl. auch rufous wallaby) starb im 19. Jahrhundert auf dem australischen Festland aus, kommt auf Tasmanien jedoch häufig vor. Sein Fell ist an der Oberseite graubraun und an der Unterseite rötlich gefärbt.
  • Thylogale brownii ist im nördlichen und östlichen Neuguinea und dem Bismarck-Archipel beheimatet.
  • Der Neuguinea-Filander (T. brunii) lebt im südlichen Neuguinea und auf vorgelagerten Inseln wie den Aru-Inseln.Sein Fell ist schokoladebraun mit einem schwarzen Wangenstreifen. Aufgrund der Zerstörung seines Lebensraumes gilt er als gefährdet.
  • Thylogale calabyi ist im südöstlichen Neuguinea beheimatet. Aufgrund ihres eingeschränkten Lebensraumes gilt die Art als bedroht.
  • Thylogale lanatus bewohnt gebirgige Regionen auf Neuguinea.
  • Der Rotbeinfilander (T. stigmatica) kommt im südlichen Neuguinea und dem östlichen Australien vor. Er hat ein schwarz-braun gemustertes Fell mit einem auffällig hellen Bauch und hellem Hüftstreifen.
  • Der Rothalsfilander (T. thetis) hat ein graues Fell mit rötlich gefärbten Schultern und Nacken. Er lebt im östlichen Australien.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999. ISBN 0801857899
  • D. E. Wilson, D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005. ISBN 0801882214

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