Théodore Agrippa d'Aubigné

Théodore Agrippa d'Aubigné
D’Aubigné

Théodore Agrippa, chevalier d’Aubigné, latinisiert Albinaeus (* 8. Februar 1550 auf dem Schloss Saint-Maury bei Pons en Saintonge, Département Charente-Maritime ; † 29. April 1630 in Jussy bei Genf), war ein reformierter Militärführer, Staatsmann und Gelehrter aus Frankreich.

Als Sohn einer altadligen Familie zeichnete er sich frühzeitig durch außerordentliche Fortschritte in Sprachen und Wissenschaften aus. Nachdem er in Genf unter Théodore de Bèze studiert hatte und ein eifriger Anhänger der Reformation geworden war, trat er in das Heer der Hugenotten ein und schloss sich besonders eng dem jungen König Heinrich von Navarra an. Dieser ernannte ihn nach und nach zum Feldmarschall, zum Statthalter der Insel Oléron, zum Gouverneur von Niort und Maillezais, zuletzt zum Vizeadmiral von Guyenne und Bretagne.

Obwohl er wesentlich zur Erhebung Heinrichs auf den Thron von Frankreich beitrug, verlor er doch durch seine Freimütigkeit und seinen calvinistischen Eifer die Gunst des Königs und wurde wiederholt, nach dem Tod Heinrichs im Jahre 1610 gänzlich vom Hofe verbannt. Als ihn, den furchtlosen Anwalt des Protestantismus, die katholische Hofpartei in seinem Zufluchtsort Saint-Jean d'Angély mit Verfolgung bedrohte, begab er sich 1620 nach Genf. 1621 wurde er dort Mitglied des Kriegsrats und von 1621 bis 1622 wirkte er als Berater bei der Befestigung Berns. Ebenfalls 1621 errichtete er in der Ortschaft Jussy bei Genf an der Stelle des mittelalterlichen Vorgängerbaus das Schloss Le Crest und wohnte dort bis zu seinem Tode.

Sein Sohn Constant d’Aubigné, der zur katholischen Kirche übertrat, war der Vater der Madame de Maintenon.

Schriften

  • Histoire universelle 1550-1601, Maille 1616-20 (1620 auf Befehl des französischen Parlaments durch Henkershand verbrannt.
  • Histoire secrète, écrite par lui-même, Köln 1729 bis 1731.
  • Confession catholique du sieur de Sancy, Paris 1693.
  • Aventures du baron de Foeneste, Maille 1618.
  • Tragiques, 1616 (satirisches Gedicht in 7 Gesängen).

Literatur

  • Jeanne Galzy: Agrippa d’Aubigné. Gallimard, 1965.
  • Armand Garnier: Agrippa d’Aubigné et le parti protestant, contribution à l’histoire de la Réforme en France. 3 Bände. Fischbacher, 1928.
  • Henning Mehnert: Agrippa d'Aubigné und die petrarkistische Tradition, in: Hempfer/Straub (Hgg.): Italien und die Romania in humanismus und Renaissance, Wiesbaden 1983

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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