Thölau

Thölau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Marktredwitz
Marktredwitz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Marktredwitz hervorgehoben
50.00111111111112.083333333333Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 50° 0′ N, 12° 5′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Wunsiedel im Fichtelgebirge
Höhe: 482–660 m ü. NN
Fläche: 49,52 km²
Einwohner: 17.663 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 357 Einwohner je km²
Postleitzahl: 95615
Vorwahl: 09231
Kfz-Kennzeichen: WUN (alt: MAK)
Gemeindeschlüssel: 09 4 79 136
Stadtgliederung: 23 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Egerstraße 2
95615 Marktredwitz
Webpräsenz:
Oberbürgermeisterin: Dr. Birgit Seelbinder
Lage der Stadt Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Karte

Marktredwitz ist eine Große Kreisstadt im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge.

Der Raum Marktredwitz-Wunsiedel-Waldershof ist das südliche Ballungsgebiet im Landkreis Wunsiedel. Das nahe gelegene Waldershof gehört schon zum Landkreis Tirschenreuth.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt liegt in einer Talsenke zwischen Steinwald und Kösseine, etwa 15 Kilometer von der Landesgrenze zwischen Deutschland und Tschechien.

Nachbargemeinden

In unmittelbarer Nähe zur Stadt liegen – im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordwesten – die oberfränkischen Gemeinden aus dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

sowie

aus dem Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz.

Stadtgliederung

Zu Marktredwitz gehören folgende Ortsteile:

  • Brand
  • Breitmühle
  • Dörflas
  • Fridau
  • Glashütte
  • Grafenstein
  • Grünitzmühle
  • Haag
  • Hammerberg
  • Haingrün
  • Katharinenhöhe
  • Korbersdorf
  • Leutendorf
  • Lorenzreuth
  • Manzenberg
  • Meußelsdorf
  • Miedelmühle
  • Neu-Haag
  • Oberredwitz
  • Oberthölau
  • Pfaffenreuth
  • Reutlas
  • Rößlermühle
  • Unterthölau
  • Thölau
  • Wölsau
  • Wölsauerhammer
  • Wuttigmühle
  • Ziegelhütte

Geschichte

Altes Rathaus und St. Bartholomäus-Kirche am Markt

Marktredwitz wurde erstmalig, damals noch als Redwitz (Radewitze), im Jahr 1140 urkundlich erwähnt. Als lokales Adelsgeschlecht trat die Familie von Redwitz auf. [1] Kaiser Ludwig der Bayer übereignete Redwitz 1339 an das Kloster Waldsassen, welches jedoch den Flecken bereits ein Jahr später an die Freie Reichsstadt Eger verkaufte. 1788 wurde die Chemische Fabrik Marktredwitz (CFM), eine der ersten chemischen Fabriken überhaupt, gegründet. 1816 kam Redwitz zum Königreich Bayern – im Austausch für die Stadt Vils, die Bayern an Österreich abgab. Der Ort erhielt schließlich 1907 das Stadtrecht. Der über Jahrhunderte geführte Markt-Titel wurde Bestandteil des Ortsnamens. Nach nur 12 Jahren wurde die Stadt Marktredwitz 1919 kreisfrei. Vor der Erhebung zur Stadt wurde der Ort Markt Redwitz genannt. Die umgangssprachliche Bezeichnung „Rawatz“ (in der umgänglichen Schriftsprache meist „Rawetz“ geschrieben) geht auf den alten Ortsnamen zurück. Im Laufe der Zeit sind die Städte Marktredwitz und Waldershof durch Baumaßnahmen nahe zusammengerückt und bilden eine Agglomeration mit annähernd 23.000 Einwohnern. Der Raum Wunsiedel-Marktredwitz-Waldershof deckt viele überregionale Aufgabenbereiche ab und hat den Status eines möglichen Oberzentrums. Im Zuge der Gebietsreform verlor Marktredwitz 1972 seinen Status als kreisfreie Stadt wieder und wurde in den Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge eingegliedert. Es ist nun die größte Stadt im Landkreis. 1985 wurden schwere Umweltschäden auf dem Betriebsgelände der Chemischen Fabrik Marktredwitz (CFM) festgestellt. Insbesondere waren Böden und Gewässer mit Quecksilber belastet. Die Fabrik wurde geschlossen, Betriebsgelände und Umgebung grundlegend saniert. Auf der sanierten Fläche befindet sich heute das Kösseine-Einkaufszentrum (KEC).

Im Jahre 2006 fand in Marktredwitz die Grenzüberschreitende Landesgartenschau Marktredwitz/Eger statt.

Politik

Der Stadtrat hat 24 Mitglieder:

  • SPD 10 Sitze
  • CSU 8 Sitze
  • Freie Wähler 2 Sitze
  • ÜFWG (Überparteiliche Freie Wählergemeinschaft) 3 Sitze
  • Junges Rawetz 1 Sitz

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

Im Egerland-Kulturhaus in der Fikentscherstraße befindet sich das Egerland-Museum. Seit 1946 werden hier Andenken an das Egerland gesammelt. Es stellt aus: Volkskultur und Gewerbe des Egerlandes (heute Cheb, Tschechien), Porzellan, Glas, Schmuck, Zinn, Trachten und Hausindustrie. Seit 2000 kam ein großzügiger Anbau und eine Multimedia-Abteilung dazu.

Sport

Marktredwitz besitzt ein Hallenbad und ein Freibad, das im Rahmen der Bauarbeiten zur Grenzüberschreitenden Gartenschau 2006 Marktredwitz Eger/Cheb saniert wurde. Etliche Turn- und Sporthallen sowie Sportplätze runden das Programm zur sportlichen Betätigung ab. Mit der Wiedereröffnung des Auenparks am 24. Mai 2007 bietet die Stadt nun ein weiteres Naherholungsgebiet in zentraler Innenstadtlage.

Der älteste Verein von Marktredwitz ist die Schützengesellschaft 1551 e. V., die 2001 ihr 450jähriges Bestehen feierte. Die Turnerschaft 1887 e. V. ist der mitgliederstärkste Verein der Stadt und bietet neben diversen Sportarten auch ein Amateurtheater und eine Faschingsgilde an. Die Karnevalsgesellschaft Narhalla Rot-Weiß Marktredwitz e. V. nimmt mit ihren Garden, ebenso wie die Faschingsgilde Marktredwitz-Dörflas, regelmäßig an Turnieren des Fastnacht-Verbands Franken teil. Ein breites Angebot unterschiedlicher Sportarten bietet der SV 04 Marktredwitz e. V., in den 2006 der ehemalige Tennisclub Grün-Weiß Marktredwitz e. V. als neue Abteilung aufgenommen wurde. Das Sportangebot rundet der FC Wacker 2004 e. V., ein Nachfolgeverein des Traditionsclubs FC Wacker Marktredwitz von 1913, ab. Der Motorsportclub Marktredwitz e. V. bietet den Freunden des Automobil-, Kart- und Motorradsports Raum.

Die Ortsgruppe Marktredwitz des Deutschen Alpenvereins (DAV) Sektion Greiz bietet von September bis Mai an der Kletterwand in der Dörflaser Turnhalle ein reichhaltiges Angebot an Kursen, sowie die Möglichkeit, sich über den Winter an den „Berg“ zu begeben.

Regelmäßige Veranstaltungen

Vom alljährlichen Maibaumaufstellen über das Volks- und Schützenfest zum Siedlerfest, das zur Marktredwitzer Kirwa (Kirchweih) Ende August stattfindet, ist das ganze Jahr etwas geboten. Einen besonderen Status genießt das Altstadtfest, das immer Mitte Juli abgehalten wird. Viele Marktredwitzer und auch Gäste von außerhalb nehmen an diesem traditionellen Fest teil. Alle zwei Jahre findet am ersten Septemberwochenende der Egerlandtag, das Bundestreffen der Egerländer, statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Marktredwitz ist das wirtschaftliche Zentrum des Landkreises Wunsiedel. Einer der wichtigsten Betriebe mit Sitz in Marktredwitz ist die Edeka Handelsgesellschaft Nordbayern-Sachsen-Thüringen mbH, Sparte Diska. Marktredwitz ist weiterhin einer der Hauptstandorte der CeramTec AG in Deutschland, die hier mit den Geschäftsbereichen Chemietechnik, Elektronik und Medizintechnik vertreten ist und Komponenten aus Technischer Keramik fertigt.

Verkehr

Straße

Marktredwitz hat einen direkten Anschluss an die A 93 HofRegensburg. Die B 303 und die B 15 durchlaufen den Ort.

In den zur Zeit laufenden Planungen um eine Autobahn durch das Fichtelgebirge Fichtelgebirgsautobahn wird auch eine Streckenführung bei Marktredwitz (Ausbau der B 303 zur Bundesautobahn) geprüft. Sollte diese Streckenführung den Zuschlag bekommen, entstünde in Marktredwitz ein Autobahnkreuz zwischen der A 93 und der Fichtelgebirgsautobahn.

ÖPNV

Marktredwitz ist, teilweise bedingt durch die weiterführenden Schulen, zentraler Knotenpunkt für alle regionalen Buslinien des südlichen Landkreises Wunsiedel und des nördlichen Landkreises Tirschenreuth. Darüber hinaus verfügt Marktredwitz über eine gut funktionierende Stadtbuslinie.

Schiene

Der Bahnhof Marktredwitz ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Umschlagbahnhof für den kombinierten Verkehr Schiene/Straße. An ihm treffen sich die Bahnstrecken Nürnberg–Marktredwitz–Cheb und Regensburg–Marktredwitz–Hof, über die direkte Zugverbindungen nach Cheb, Dresden, Gera, Hof, Lindau, München, Nürnberg, Regensburg, Schwandorf und Weiden bestehen.

Luft

Die Stadt Marktredwitz befindet sich in zentraler Lage zwischen wichtigen deutschen und tschechischen Flughäfen. In einer halben bis zwei Stunden lassen sich die Flughäfen Hof-Plauen (50 km), Karlsbad (75 km), Nürnberg (125 km), Leipzig-Altenburg (145 km), Leipzig-Halle (200 km) und München (245 km) erreichen.

Medizinische Versorgung

Neben vielen niedergelassenen Ärzten der Allgemeinmedizin sind in Marktredwitz auch Fachärzte verschiedener Bereiche ansässig. Mit dem Klinikum Fichtelgebirge, welches in die beiden Häuser Marktredwitz und Selb aufgegliedert ist, hat Marktredwitz ein leistungsfähiges Klinikum der Versorgungsstufe III.

Bildung

  • Grundschule
  • Alexander-von-Humboldt-Hauptschule
  • Fichtelgebirgsrealschule
  • Otto-Hahn-Gymnasium
  • Fachoberschule Marktredwitz (seit September 2008)
  • Berufsschule
  • Musikschule
  • Lebenshilfeschule
  • Krankenpflegeschule am Klinikum Fichtelgebirge
  • Städtische Bibliothek

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Marktredwitz

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Georg August Fikentscher (1790–1864), Dr. med., Stadtphysikus und Gründer der Kaltwasserheilanstalt in Alexandersbad (1838)
  • Reinhard Scheer, Admiral in der Kaiserlichen Marine, starb hier.

Literatur

Bernhard Leutheußer: Marktredwitz im Industriezeitalter. Von der Gründung der "Chemischen Fabrik" bis zum Beginn des Dritten Reiches 1788–1933. ASF Akademie Steinwald-Fichtelgebirge e. V. Marktredwitz ISBN 3-939037-00-1

Einzelnachweise

  1. vergleiche Liste fränkischer Rittergeschlechter#R, ein gleichnamiges, aber nicht verwandtes Geschlecht war Redwitz mit Ursprung in Redwitz an der Rodach

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Brand (Marktredwitz) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Breitmühle — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Grünitzmühle — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Haingrün — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hohenberg (Adelsgeschlecht) — Die Familie von Hohenberg mit Stammsitz auf Burg Hohenberg ist ein lokales fränkisches Adelsgeschlecht. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Geschlecht der schwäbischen Grafen von Hohenberg oder dem aus der Dynastie Habsburg Lothringen… …   Deutsch Wikipedia

  • Korbersdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Lorenzreuth — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Marktredwitz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Meusselsdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Miedelmühle — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”