Ti89

Ti89
Ein TI-89 der zweiten Generation

Der TI-89 (oder auch TI89) ist ein grafikfähiger Taschenrechner, entwickelt von Texas Instruments (TI). Mit seinem LCD, das eine Auflösung von 160×100 Pixeln besitzt, so genanntem Erweiterten Flash-Speicher sowie TIs Advanced Mathematics Software (die es ermöglicht, den TI-89 an den Computer anzuschließen), wird er nur noch von seinen größeren Brüdern, dem TI-89 Titanium, dem TI-92 Plus und dem Voyage 200 übertroffen. Aufgrund der geringen Displaygröße und der hohen Auflösung stellte sich heraus, dass gerade Ältere, oder Anwender mit einer Sehschwäche Probleme mit der Lesbarkeit haben.

Der TI-89 hat einen Motorola 68000 Mikroprozessor, der, je nach Hardwareversion des Taschenrechners (HW1, HW2, HW3 und im neuen TI-89 Titanium HW4), mit 10 MHz oder 12 MHz getaktet ist. Der TI-89 besitzt 256 KB RAM (von denen 190 KB für den Anwender zugänglich sind) sowie 2 MB (resp. 4 MB beim TI-89 Titanium) an Flash-Speicher; hiervon kann der Nutzer 700 KB bzw. 2,7 MB nutzen. RAM und Flash ROM werden dazu genutzt, Variablen, Programme, Tabellen, Textdateien, Listen, Matrizen und auch Programme oder Spiele zu speichern.

Inhaltsverzeichnis

Features

TI-89 TI-89 Titanium
Verfügbarer RAM 188K 256K
Verfügbarer Flash ROM 639K 4M
Display 160×100 160×100
Im Handel seit 1998 2004
Link black link black link / USB

Spezifikationen

Der TI-89 ist praktisch ein TI-92 Plus ohne QWERTY-Tastatur und mit einem etwas kleineren Bildschirm. Ein Grund aus dem er ins Sortiment aufgenommen wurde ist, dass Taschenrechner in den USA zwar bei standardisierten Tests erlaubt sind, der TI-92 aber aufgrund der "echten" QWERTY-Tastatur als Computer galt. Außerdem war der TI-92 vielen Nutzern als zu klobig. Der TI-89 ist erheblich kleiner als dieser. Er verfügt außerdem über einen Flash-ROM, eine weitere Eigenschaft, die zwar der TI-92 Plus, jedoch nicht der ursprüngliche TI-92 besaß. Der TI-89 wird beim US-Amerikanischen ACT-Test nicht zugelassen, jedoch ist seine Benutzung beim SAT (College-Auswahl-Test) nicht untersagt.

Der Hauptvorteil des TI-89 über seinen kleineren Geschwister (zu denen u.a. der TI-83 zählt) ist das eingebaute Computeralgebrasystem (CAS). Hiermit kann der Taschenrechner algebraische Gleichungen bearbeiten sowie nach Unbekannten auflösen. Der Einsatz des Befehls expand() (löst Klammern und Potenzen auf) bei der Funktion "a*(2+c)" bringt das Ergebnis "a*c+2*a". Soll "∫(x+1,x)" berechnet werden, so zeigt der TI-89 "(x^2)/2 + x" an. Er kann auch Gleichungen lösen; zum Beispiel "solve(x=y+7 and y=x/3,x,{x,y})" ergibt "x=21/2 and y=7/2". Die so genannte Pretty-Print-Funktion stellt mathematische Funktionen so dar, wie man sie aufschreiben würde - und nicht als wären sie von einem Computer errechnet worden. "(x+y)/(7^a)" wird dadurch zu

{{x+y} \over {7^a}}.

Zusätzlich zur zweidimensionalen Darstellung von Funktionen kann der TI-89 ebenfalls dreidimensionale sowie implizite Funktionen grafisch darstellen.

Programmierung

Auf dem TI-89 kann man kleine Programme in der TI-BASIC-Programmiersprache, die TI von der bekannten BASIC-Programmiersprache abgeleitet hat, direkt selbst schreiben. Dies eignet sich hauptsächlich für kleinere mathematische Makros. Mit Hilfe eines PCs kann man auch Programme in Motorola 68000 Assemblersprache oder C schreiben, diese in Maschinensprache übersetzen und sie per "TI-Connect" (der neueren Version des Programms "TI GraphLink") auf den Taschenrechner laden.

Seit 1998 wurden Tausende von Programmen für jegliche Anwendungsgebiete entwickelt. Einige der abgedeckten Gebiete sind die Mathematik, die Elektronik, die Biologie sowie etliche Spiele. Viele dieser Spiele sind Nachahmungen von Tetris, Minesweeper und anderen Klassikern, aber auch ein ZX-Spectrum-Emulator, sowie ein Schach-Programm. Es gibt eine Entwicklungsumgebung, die direkt auf dem Taschenrechner läuft. Sie heißt ams-dev und besteht aus einer IDE, side; einem Assembler (asm), as; einem C-Compiler, cc; und einem Debugger, db92).

2004 brachte TI den TI-89 Titanium, eine etwas aufgepeppte Version des TI-89 heraus, der ihn in absehbarer Zukunft ersetzen soll. Dieser hat ein komplett anderes Gehäuse, doppelt so viel Flash-Speicher (davon mehr als drei Mal so viel wie vorher für den Nutzer zugänglich) sowie einen integrierten USB-Port. Es entstanden durch die neue Version der Hardware Inkompatibilitäten zu einigen Assembler-Programmen. Man arbeitet aber bereits an mehreren Lösungen; die meisten TI-89 Programme laufen mittlerweile einwandfrei auf dem neuen TI-89 Titanium.

Durch Überbrücken eines Kondensators ist es möglich, die Geschwindigkeit zu verdoppeln. Hiervon wird allerdings abgeraten, da der Taschenrechner hierdurch zerstört werden könnte.

Nutzung

Der TI-89 gehört in einigen Schulen inzwischen zum normalen Unterricht. So gewährt TI Schulen, die diese Geräte regulär nutzen wollen, sogar Sponsoring. In einigen Bereichen wird dieser Taschenrechner bereits vorausgesetzt (beispielsweise in einigen elektrotechnischen Ausbildungen). Die immer größere Verbreitung dieser (und ähnlicher) Geräte führte dazu, dass es inzwischen Diskussionsgruppen gibt, in denen sich explizit über Rechenfehler dieser Geräte unterhalten wird. Hierdurch informierte Lehrkräfte nutzen diese Informationen, um ihren Schülern und Studenten vor Augen zu führen, dass es trotz der modernen Technik immer noch sinnvoll ist, sich mit dem Handwerkszeug auch selbst vertraut zu machen und nicht blind der Technik zu vertrauen.

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