- Tiebreak
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Der Tie-Break (wörtlich etwa Gleichstanddurchbrecher) ist ein Zähl- oder Wertungsverfahren im Sport, mit dem Entscheidungen abgekürzt werden. Besonders bekannt ist es vom Tennis. Dort dient es als Spiel mit besonderer Zählweise, um in einem bisher unentschiedenen Satz beim Stand von 6:6 eine Entscheidung herbeizuführen. Der Gewinner des Tie-Break entscheidet den Satz mit 7:6 für sich. Es gibt auch ein Tie-Break im Volleyball, im Turnen und im Bowls. Die Regeln fallen jeweils anders aus als im Tennis. (Vgl. auch das Elfmeterschießen beim Fußball.)
Inhaltsverzeichnis
Zählweise beim Tennis
Anders als beim herkömmlichen Tennisspiel zählt ein Ballwechsel als genau ein Punkt. Gewonnen hat der Spieler, der zuerst mindestens sieben Punkte und gleichzeitig zwei Punkte Vorsprung erreicht hat.
- Aufschlagrecht. Das Aufschlagrecht wechselt nach dem ersten Punkt und dann nach jedem zweiten Punkt, so dass bei jedem Spielstand mit einer ungeraden Punktesumme ein Aufschlagwechsel stattfindet. Der Rückschläger des vorangehenden Spiels hat im Tie-Break als erstes das Aufschlagrecht. Der erste Aufschlag wird von rechts ausgeführt, wie zu Beginn eines normalen Aufschlagspieles. Danach wird nach jedem Aufschlagwechsel von links aufgeschlagen. Im nachfolgenden Satz hat derjenige das Aufschlagrecht, der im Tie-Break beim ersten Ballwechsel Rückschläger war.
- Seitenwechsel. Die Spielfeldseite wird alle sechs Punkte gewechselt. Jedoch darf dabei kein Spieler eine Pause einlegen, wie es bei einem Seitenwechsel sonst üblich ist.
- Notation der Ergebnisse. Bei der Notation eines Spielergebnisses wird der abschließende Punktestand eines Tie-Breaks üblicherweise in Klammern angegeben, z.B. 6:4, 7:6 (10:8). Bei der verkürzten Schreibweise wird die Tiebreak-Punktzahl des Satzgewinners weggelassen, da sie aus der Punktzahl des Verlierers durch Addition von 2 errechenbar bzw. 7 ist (z.B. bedeutet 7:6(3) ein Tie-Break-Ergebnis von 7:3, 7:6(8) ein Tie-Break-Ergebnis von 10:8).
Geschichte
Der Tie-Break wurde 1963 vom Amerikaner Jimmy van Alen erfunden, 1970 wurde er in die Tennisregeln aufgenommen. Zunächst wurde im letzten und entscheidenden Satz kein Tie-Break gespielt, um nicht 2 Ballwechsel über Sieg und Niederlage entscheiden zu lassen. Heute wird in jedem Satz beim Stande von 6:6 ein Tie-Break gespielt, außer bei den Australian Open, den French Open, in Wimbledon und im Davis Cup; hier wurde lange Zeit im letzten und entscheidenden Satz die Tie-Break-Regel nicht angewandt. Im Davis-Cup wurde der Tie-Break im Jahr 1989 eingeführt. Doch seit dem Jahr 2006 haben sich die Turnierveranstalter dazu entschieden, auch im 5. Entscheidungssatz einen Tie-Break zu spielen. Da die Turnierpläne der Verantwortlichen meistens schon genug durch Regen oder ähnliches durcheinandergewirbelt werden, will man die Matches so wieder ein wenig kürzen. Anfänglich wurde der Tie-Break beim Stand von 8:8 gespielt, dies wurde später jedoch auf das heute übliche 6:6 geändert.
Der längste Tie-Break der Profi-Tennisgeschichte fand am 1. Juli 1985 im Spiel Gunnarson/Mortensen gegen Frawley/Pecci im Doppel in Wimbledon statt. Nach 6:3, 6:4 und 3:6 gewannen Gunnarson/Mortensen den Tie-Break des vierten Satzes mit 26:24.
Weblinks
- Offizielle Regeln der International Tennis Federation (ITF), Tie-Break siehe Regel 5b
- Weitere Informationen zum Tie-Break und zu anderen Fachbegriffen des Tennissports
Siehe auch
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