Tirgu Neamt

Tirgu Neamt
Târgu Neamţ
Németvásár
Wappen von Târgu Neamţ
Târgu Neamţ (Rumänien)
DEC
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Westmoldau
Kreis: Neamţ
Koordinaten: 47° 12′ N, 26° 22′ O47.20277777777826.369444444444365Koordinaten: 47° 12′ 10″ N, 26° 22′ 10″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 365 m
Fläche: 47,31 km²
Einwohner: 20.856 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 441 Einwohner je km²
Postleitzahl: 615200
Telefonvorwahl: (+40) 02 33
Kfz-Kennzeichen: NT
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 3 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Blebea, Humuleşti, Humuleştii Noi
Bürgermeister: Decebal Arnăutu (PD-L)
Postanschrift: Str. Ştefan cel Mare, nr. 62
loc. Târgu Neamţ, jud. Neamţ, RO-615200
Webpräsenz:

Târgu Neamţ (ungarisch Németvásár, deutsch veraltet Niamtz) ist eine Stadt im Kreis Neamţ (Rumänien).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Târgu Neamţ liegt am Ostrand des Stânişoara-Gebirges, das ein Teil der Ostkarpaten ist. Durch die Stadt fließt der Neamţ (auch Ozana). Die Kreishauptstadt Piatra Neamţ befindet sich etwa 30 km südlich.

Geschichte

Das Gebiet der heutigen Stadt war bereits im Neolithikum, in der Bronzezeit sowie zur Zeit der Daker besiedelt. Târgu Neamţ wurde zwischen 1387 und 1392 erstmals urkundlich erwähnt. Ob es sich bei der Stadt um eine Gründung deutscher Siedler handelt, wie der Name nahelegt (rum. neamţ = „Deutscher“), ist unter rumänischen Historikern umstritten.

Târgu Neamţ war eine der ältesten Städte im Fürstentum Moldau. Eine wichtige Rolle für die Stadt spielte die nahe gelegene Burg Neamţ, die seit dem 14. Jahrhundert existierte und die unter Ştefan cel Mare ausgebaut wurde.

Im 17. und 18. Jahrhundert kam es mit dem Niedergang des Fürstentums Moldau und unter osmanischer Oberherrschaft auch zu einer Stagnation in der Entwicklung der Stadt. Im 19. Jahrhundert zogen viele Juden aus Siebenbürgen zu; Târgu Neamţ erlebte einen erneuten Aufschwung, der sich bis zum Zweiten Weltkrieg fortsetzte. Während der Zeit des Kommunismus wurden in der Stadt keine Großbetriebe angesiedelt, so dass die Einwohnerzahl im Vergleich zu anderen Städten langsamer zunahm.[1]

Bevölkerung

Bei der ersten Zählung im Jahr 1772 wurden in Târgu Neamţ 145 Häuser registriert, 1835 waren es 519 Familien. 1915 waren 9.115 Einwohner zu verzeichnen; der Höhepunkt der Einwohnerzahl wurde 1997 mit 22.700 erreicht.[1] Bei der Volkszählung 2002 registrierte man in der Stadt 20.496 Einwohner, darunter 20.152 Rumänen, 12 Ungarn, 302 Roma, 12 Juden und 2 Deutsche.[2]

Verkehr

Târgu Neamţ ist Endpunkt einer Bahnstrecke, die 1986 in Betrieb genommen wurde und die vom Eisenbahnknotenpunkt Paşcani führt. In diese Stadt verkehren mehrmals täglich Nahverkehrszüge. Regelmäßige Busverbindungen bestehen u. a. nach Piatra Neamţ und nach Iaşi.

Târgu Neamţ liegt an den Nationalstraßen 15B und 15C. Nach derzeitiger Planung (2008) wird eine Autobahn A4, die Iaşi mit dem Nordwesten des Landes verbinden soll, durch Târgu Neamţ führen.

Sehenswürdigkeiten

Burg Neamţ

Persönlichkeiten

  • Ion Creangă (1839–1889), Schriftsteller
  • Irving Layton (1912–2006), kanadischer Dichter und Autor
  • Moshe Idel (*1947), israelischer Philosoph

Einzelnachweise

  1. a b Website von Târgu Neamţ, abgerufen am 27. November 2008
  2. Volkszählung 2002, abgerufen am 27. November 2008

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