- Titicacasee
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Titicacasee Satellitenbild mit Landesgrenze Geographische Lage: Titicaca-See zwischen Peru und BolivienZuflüsse: 5 Abflüsse: Río Desaguadero mündet in den Poopó-See Städte am Ufer: Puno Daten Koordinaten 15° 50′ 11″ S, 69° 20′ 19″ W-15.836388888889-69.338611111111Koordinaten: 15° 50′ 11″ S, 69° 20′ 19″ W Höhe über Meeresspiegel 3.810 m Fläche 8.288 km² Volumen 1.793 km³ Maximale Tiefe 265 m Besonderheiten größter Gebirgssee; 42 von Menschen geschaffene Inseln Klimadiagramm Juliaca Der Titicaca-See (spanisch: Lago Titicaca) ist Südamerikas größter See; mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern ist er fast 13-mal größer als der Bodensee. Er befindet sich auf dem Altiplano, der Hochebene der Anden; der westliche Teil des Sees gehört zu Peru, der östliche zu Bolivien.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Titicaca-See ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3.810 m über dem Meeresspiegel, ist 194 km lang und 65 km breit und hat eine maximale Tiefe von 280 m. Mehr als 25 Flüsse fließen in den Titicaca-See. Es gibt eine Vielzahl großer und kleiner Inseln, von denen einige Relikte der Inka-Kultur beherbergen, zum Beispiel die Isla del Sol.
Herkunft des Namens
Die Herkunft des Namens Titicaca, ursprünglich eine Bezeichnung für die Sonneninsel, ist nicht sicher bekannt. Er soll auf zwei Aymara-Wörtern beruhen: titi heißt „Große Katze“ oder „Puma“ und kaka heißt „grau“. Der Legende nach ist der erste Inka, Manco Cápac, über einen Felsen auf der Sonneninsel („Titi-Karka“, oder „Puma-Felsen“; „karka“ = Stein, Felsen) auf die Erde gestiegen. Dieser Felsen hat (mit genügend Fantasie betrachtet) die Form des Kopfes einer Wildkatze. Eine liegende Katze ist aber auch zu erkennen, wenn die Landkarte mit dem See auf den Kopf gestellt wird. Auf Quechua dagegen heißt titi „Blei“ oder „bleifarben“, qaqa heißt „Felsen“, also „bleierner (bleifarbener) Felsen“.
Klima
Trotz der mit 10-12 °C sehr niedrigen Jahresdurchschnittstemperatur des Wassers stellt der Titicaca-See einen großen Wärmespeicher dar, so dass um den See Kartoffeln, Gerste, Mais und Quinoa gedeihen. Die Region um den Titicaca-See wird als das Ursprungsgebiet des Kartoffelanbaus angesehen.
Das Leben am Titicaca-See
Eine wichtige Nahrungsquelle für die Bevölkerung am Titicacasee stellt der Fischreichtum dar.
Zu einer der Attraktionen des Titicaca-Sees gehören die schwimmenden Inseln der Urus. Ursprünglich begannen die Urus schwimmende Inseln zu bauen, um sich zum Beispiel vor den kriegerischen Inkas zu schützen oder zu verbergen. Die Inseln bestehen aus kreuzweise aufgebrachten Lagen aus Totora-Schilf. Immer wenn ein Angriff drohte, wurde die Verankerung gelöst und die Uros zogen sich mit den Inseln auf den See zurück. Das Totora-Schilf ist eine wichtige Lebensgrundlage. Die Boote für den Fischfang und die Matten für den Bau der einfachen Hütten bestehen daraus. Auch in der Ernährung spielt es eine Rolle.
Die Urus sind sehr stolz auf ihre traditionelle Lebensweise und lehnen es strikt ab, auf das Festland überzusiedeln. Allerdings haben sie den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt und erlauben heute Besuchern die nachgiebig-schwankenden Inseln zu besuchen.
Auf der zu Peru gehörenden Insel Taquile (Quechua: Intika) leben heute etwa 1600 Quechua. Das Volk auf der 5,5 km langen und 1,6 km breiten Insel wurde erst spät entdeckt, weil sie sich bei Ankunft von Fremden vor diesen versteckten. Berühmt sind die Inselbewohner heute wegen ihrer strickenden Männer. Die Insel wird deshalb auch liebevoll „Insel der strickenden Männer“ genannt. Ähnlich wie auch auf Urus ist auf Taquile eine Ausrichtung auf Tagestouristen zu sehen. Da diese die Insel jedoch um 14 Uhr weitgehend wieder verlassen haben, bietet sich den Reisenden, die bei einer Familie auf Taquile übernachten (Hotels, fließend Wasser oder Strom existieren nicht) Einsichten in das ursprüngliche Leben, bis am Morgen die Tagestouristen das Bild der Insel wieder verändern - nicht zu deren Vorteil.
Eine weitere quechuasprachige Insel auf peruanischer Seite ist Amantaní, auf der 800 Familien leben.
Ebenfalls von peruanischer Seite ragt die Halbinsel Capachica in den See.
Auf der bolivianischen Seite des Titicaca-Sees liegen die heiligen Inseln Isla del Sol (Sonneninsel) und Isla de la Luna (Mondinsel). Der Legende nach erschien auf der Isla del Sol der weiße bärtige Gott und erschuf die ersten Inkas, Manco Cápac und seine Schwesterfrau Mama Oclla. Auf beiden Inseln existieren zwischen kleinen traditionellen Dörfern viele uralte Ruinen.
Fauna des Titicaca-Sees
Der Titicaca-See bietet einer Reihe von seltenen Tieren Lebensraum. Zu den ungewöhnlichsten Arten, die hier vorkommen, zählt der Titicaca-Taucher, ein Angehöriger der Familie der Lappentaucher. Ungewöhnlich an diesem Vogel ist, dass er aufgrund seiner kleinen Flügel nicht flugfähig ist. Bei Gefahr flüchtet er mit Trippelschritten über das Wasser, wobei er zwar heftig mit den Flügeln schlägt, aber nicht in der Lage ist, sich in die Luft zu erheben. Ebenso zu erwähnen ist der endemische Titicaca-Riesenfrosch (oder Titicacaseefrosch), der überwiegend über seine Haut atmet; die Haut ist daher zur Oberflächenvergrößerung sehr faltig. Bis in die 1930er-Jahre war hier der heute vermutlich ausgestorbene Amanto, eine Süßwasserfischart aus der Gattung der Andenkärpflinge (Orestias). endemisch
Sonstiges
Als höchster See der Erde wird oft der 1.110 m höher gelegene Tilicho Lake in Nepal genannt. Noch höher ist allerdings der kleine Kratersee des 5.920 m hohen Licancabur auf der bolivianisch-chilenischen Grenze.
Weblinks
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