Tkk

Tkk
Techniker Krankenkasse
Logo der TK
Unternehmensform Körperschaft des öffentlichen Rechts
Gründung 27. Oktober 1884
Unternehmenssitz Hamburg
Mitarbeiter 11.400
Branche Gesetzliche Krankenversicherung
Website

www.tk-online.de

Die Techniker Krankenkasse (TK) ist eine Ersatzkasse und damit Träger der gesetzlichen Krankenversicherung. Sie ist bundesweit geöffnet. Bei ihr sind 7,2 Millionen Bürger versichert. Als gesetzliche Krankenversicherung ist die TK eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. Seit der Fusion mit der IKK-Direkt ist sie die größte deutsche Ersatzkasse. Das Logo der TK ist eine kombinierte Bild-/Wortmarke. Sie ist Mitglied im Verband der Ersatzkassen (vdek).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ehemaliges Eingangsportal von Margarine-Voss; im Hintergrund die Hauptverwaltung der Techniker Krankenkasse

Die TK wurde am 27. Oktober 1884 in Leipzig als Eingeschriebene Hilfskasse für Architekten, Ingenieure und Techniker Deutschlands vom Deutschen Techniker-Verband gegründet. 1914 wurde sie zum Krankenversicherungsverein auf Gegenseitigkeit für Architekten, Ingenieure, Techniker und Chemiker Deutschlands, da die durch die Reichsversicherungsordnung gesetzte Frist (31. Dezember 1913) für die Zulassung der Hilfskassen als Ersatzkasse versäumt wurde. Die Hilfskassen, welche die Zulassung nicht beantragten wurden dadurch automatisch zu privaten Krankenversicherungen und durften daher keine versicherungspflichtigen Mitglieder mehr aufnehmen. 1927 durften Berufsverbände mit mehr als 10.000 Mitgliedern ihre Versicherungsvereine wieder in Ersatzkassen umwandeln. Der Verein tat dies über den „Bund der technischen Angestellten und Beamten“ (BUTAB), welcher für diese Gruppe eine Gewerkschaft und Berufsverband darstellte. 1928 ging daher aus dem Versicherungsverein die Berufskrankenkasse deutscher Techniker (Ersatzkasse) hervor. 1964 benannte sie sich im Rahmen einer Ausschreibung in Techniker Krankenkasse um. 1965 erfolgte die Vereinigung mit der Berufskrankenkasse der Werkmeister (Ersatzkasse). Am 1. Januar 2000 fusionierte sie mit der Gärtner-Krankenkasse (zirka 250.000 Mitglieder)[1]. Zum 1. Januar 2009 wurde die Fusion mit der IKK-Direkt wirksam. [2]

Daten

Krankenversichertenkarte

Die TK mit Hauptsitz in Hamburg hat bundesweit 215 Geschäftsstellen und rund 11.400 Mitarbeiter (davon 523 Auszubildende). Mit rund fünf Millionen zahlenden Mitgliedern und etwa 2,2 Millionen beitragsfrei Familienversicherten ist sie eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Darüber hinaus beraten über 10.700 ehrenamtliche TK-Berater in vielen Betrieben und Hochschulen die TK-Versicherten und Interessenten.

Finanzen

Das Haushaltsvolumen der TK (Stand 2008) beträgt rund 18,2 Milliarden €, davon entfallen auf die TK-Pflegeversicherung 1,8 Milliarden €.[3]

Größte Ausgabenposten (Stand 2007): Krankenhaus 2,9 Milliarden €, Ärztliche Leistungen 2,1 Milliarden  €, Arzneimittel 1,9 Milliarden €, Zahnärztliche Leistungen 1,1 Milliarden €.[4]. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts verfolgt die Techniker Krankenkasse keine Gewinnerzielungsabsichten.

Die TK leistete Ausgleichszahlungen in den Risikostrukturausgleich in Höhe von 3,9 Milliarden € (im Jahr 2007), seit 1994 insgesamt 46,0 Milliarden €.

Beitragssätze

Seit 1. Januar 2009 werden die Beitragssätze vom Gesetzgeber einheitlich vorgegeben.

Vorstand

Geleitet wird die Techniker Krankenkasse von einem zweiköpfigen Vorstand. Dies sind

  • Norbert Klusen (Vorsitzender)
  • Helmuth Doose (stellvertretender Vorsitzender)

Professor Klusen ist verantwortlich für die Unternehmensbereiche Finanzen, Marketing und Vertrieb, Service und Kundenbindung, die Versorgungsbereiche, für die Landesvertretungen sowie die Stabsbereiche.

Helmuth Doose verantwortet die Bereiche Informationsverarbeitung, Kundenberatung, Mitgliedschaft und Beiträge, Controlling und Organisation, Personal sowie Recht und Vergabe.

Die Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Verwaltungsrat

Der TK-Verwaltungsrat besteht aus 30 ehrenamtlichen Mitgliedern – je zur Hälfte Versicherten- und Arbeitgebervertreter (paritätische Besetzung). Alternierende Vorsitzende des TK-Verwaltungsrates sind Peter K. Thomsen (Arbeitgebervertreter) und Harald Schulte (Versichertenvertreter). Der TK-Verwaltungsrat führt jährlich vier Sitzungen durch. Die Ausschüsse des Verwaltungsrates haben ebenfalls alternierenden Vorsitzende. Aktuell sind dies:

  • Hauptausschuss: Harald Schulte und Peter K. Thomsen
  • Finanzausschuss: Rosemie Bilz und Karl Michael Göbel
  • Sozialpolitischer Ausschuss: Dieter F. Märtens und Gerard Wolny

Über die Zusammensetzung des Verwaltungsrates wird alle sechs Jahre in einer Sozialwahl entschieden.

Envivas

Die Envivas Krankenversicherungs AG ist ein Unternehmen der Generali Deutschland und unterhält eine Kooperation mit der TK. Exklusiv für TK-Versicherte bietet Envivas Zusatzversicherungen an, die den gesetzlich festgelegten Krankenversicherungsschutz ergänzen. Bereits mehr als 540.000 Personen haben im Rahmen der Kooperation eine Zusatzversicherung abgeschlossen. Die Einnahmen der ENVIVAs beliefen sich im Jahr 2008 auf 31,8 Mio. Euro. Im Geschäftsbericht informiert die ENVIVAS darüber, dass der Kooperationsvertrag zwischen ihr und der TK vorzeitig bis zum Ende 2011 verlängert hat.[5]

Seit der Gesundheitsreform 2004 erlaubt der Gesetzgeber Kooperationen von privaten Krankenversicherungsunternehmen und Krankenkassen. Die Envivas kooperiert mit der TK seit dem 1. Januar 2004.

ATRIO-MED

Die TK bietet in Kooperation mit der HCM Health-Care Managers GmbH ein Angebot zur integrierten Versorgung an. Die Kooperation umfasst die Behandlung in medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Diese Ärztehäuser vereinen mehrere Ärzte verschiedener medizinischer Fachrichtungen unter einem Dach. Die Daten werden unter den Ärzten bei einer Überweisung ausgetauscht, so dass Doppeluntersuchungen und damit eine nicht zweckgemäße Nutzung von Versichertengeldern vermieden werden sollen.

Das ATRIO-MED wirbt dabei mit besonderen Services für TK-Versicherte:

  • kurze Wartezeiten
  • elektronische Patientenakte im Haus
  • exklusiver Bereich für TK-Versicherte

Derzeit existieren vier ATRIO-MED-Zentren in Berlin, Hamburg, Köln und Leipzig. Weitere sind geplant. [6]

Bei der Eröffnung der ATRIO-MED-Zentren gab es Beschwerden vom Hausärzteverband sowie von verschieden Seiten der Krankenversicherung, die eine flächendeckende Versorgung mit Fachärzten gefährdet sahen.[7]

TK-Bildungszentren

Insgesamt werden von der TK deutschlandweit zwei Bildungszentren betrieben. Eines in Salzhausen in der Nähe von Hamburg, ein anderes in Hayn bei Erfurt. Mitarbeiter und Auszubildende der TK erhalten dort Seminarlehrgänge und Fortbildungen, Auszubildende zusätzlich, wenn möglich, Berufsschulunterricht.[8]

WINEG

WINEG steht für Wissenschaftliches Institut der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen. Im Sommer 2006 wurde das WINEG als wissenschaftliches Institut von der Techniker Krankenkasse gegründet. Gesundheitswissenschaftliche Teams geben Antworten auf aktuelle und drängende Fragen des deutschen Gesundheitswesens. Die Projektergebnisse dienen als Entscheidungshilfen für Versicherte, Patienten und die TK selbst. Untersuchte Themenfelder sind beispielsweise die Wirkungen von Einrichtungen und Abläufen im Gesundheitswesen sowie von gesetzlichen Maßnahmen auf den Gesundheitszustand der Versicherten und auf die Wirtschaftlichkeit von Teilsystemen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in die Fortentwicklung und Optimierung der Leistungen der TK einfließen.[9][10] Die Leitung des Wissenschaftlichen Institutes wechselte zum Jahresbeginn 2009 von Eva-Susanne Dietrich zu Frank Verheyen. [11]

Sonstige Besonderheiten

Die Techniker Krankenkasse erhielt im Jahr 2008 zum dritten Mal in Folge die Auszeichnung „Deutschlands beste Krankenkasse“ von dem Wirtschaftsmagazin Focus Money verliehen. [12]

Kunden der Techniker Krankenkasse erhalten quartalsmäßig die Kundenzeitschrift „TK aktuell“ auf dem Postweg zugesandt. Dies ist das offizielle Mitteilungsmedium der TK. In ihr werden beispielsweise neue Wahltarife, Änderungen im Gesundheitswesen oder Veranstaltungen der TK den Mitgliedern mitgeteilt.[13]


Auf der Internetseite der Techniker Krankenkasse wird die Mitgliederzeitschrift ebenfalls als PDF-Datei angeboten. Dieses ist barrierefrei und interaktiv. Ebenfalls wurde von der TK der Service eines E-Papers eingeführt. Inhalte und Layout des E-Papers und der Print-Version sind identisch. Besonderer Service sind multimediale Zusatzangebote wie Filme, Audiobeiträge oder Bildstrecken.

Auch im Bereich der Dokumentenverarbeitung ist die Techniker Krankenkasse Vorreiter. Der Posteingang in Papierform wird tagesaktuell in derzeit vier in Deutschland verteilten Standorten eingescannt. Der Roll-out der Integrationsplattform an insgesamt sieben Standorten wird 2009 abgeschlossen. Das rund 30-köpfige Projektteam besteht aus IT- und Organisationsexperten der Techniker Krankenkasse, der foxray AG und der IBM Deutschland. Durch das Einscannen der Eingangspost wird die Laufzeit der einzelnen Poststücke innerhalb der TK drastisch gesenkt. Automationsprozesse erkennen bestimmte Schlüsselworte auf Briefen und Druckstücken und senden diese digital direkt an den richtigen Sachbearbeiter zur weiteren Bearbeitung. Die gesetzlich vorgeschriebene Archivierung von einigen Schriftstücken wird hierdurch einfacher und kostengünstiger geregelt. Im Fokus steht vor Allem der Kundenservice, der hierdurch gestärkt werden soll.[14]

Das Great Place to Work Institut Deutschland hat die TK im Jahr 2009 zum Besten Arbeitgeber Deutschlands gekürt. Sie errang diesen Titel im Bereich „Unternehmen über 5.000 Mitarbeiter“.[15]. Ebenfalls erhielt die TK im Jahr 2008 die Auszeichnung „Top Arbeitgeber Deutschland 2008“ des Unternehmens CRF, sowie die Auszeichnung „Fair Company“ der Zeitschrift Karriere.[16]

Sonstiges

Neben der offiziellen Homepage der Techniker Krankenkasse betreibt diese auch weiter Internetangebote für Versicherte in verschiedenen Alters- und Zielgruppen:

  • TK-Logo – Schüler
  • Scoolz – Schüler und Jugendliche
  • Unikosmos – Studenten
  • "Jetzt-zur-TK.de" - bei allen Werbemaßnahmen die veröffentlichte Seite

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Satzung der Techniker Krankenkasse. Stand: 1. Januar 2009. Abgerufen am 26. April 2009.
  2. Artikel über die Fusion der IKK-Direkt mit der TK. Abgerufen am 26. April 2009.
  3. TK – Basisdaten. Abgerufen am 26. April 2009.
  4. Geschäftsbericht der Techniker Krankenkasse 2007. Abgerufen am 26. Mai 2009.
  5. Geschäftsbericht der ENVIVAS Krankenversicherung AG 2008. Abgerufen am 26. Mai 2009.
  6. http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=35409
  7. http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/vertragsarztrecht/?sid=496530
  8. TK-Bildungszentren. Abgerufen am 26. April 2009.
  9. "WINEG" auf den Seiten der TK. Abgerufen am 26. April 2009.
  10. Offizielle Website der WINEG. Abgerufen am 26. April 2009.
  11. tk-online.de – Pressemitteilung vom 19. Januar 2009. Abgerufen am 26. April 2009.
  12. Auszeichnungen und Prüfsiegel der TK. Abgerufen am 26. April 2009.
  13. Magazin TK aktuell. Abgerufen am 26. April 2009.
  14. Techniker Krankenkasse entscheidet sich für foxray xbound als Posteingangslösung. Abgerufen am 28. Januar 2009.
  15. Techniker Krankenkasse zu „Deutschlands besten Arbeitger“ gewählt. Abgerufen am 23. Februar 2009.
  16. Alle Auszeichnungen der TK als Arbeitgeber. Abgerufen am 23. Februar 2009.

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