- Tlacopán
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Tlacopán („blühende Pflanze auf flachem Feld“), auch Tacuba genannt, war ein ehemals mächtiger Stadtstaat des präkolumbischen Mesoamerika. Er lag am westlichen Ufer des Texcoco-Sees und war über einen Damm mit der Aztekenmetropole Tenochtitlán verbunden.
Inhaltsverzeichnis
Präkolumbische Zeit
Anfänglich gehörte das von Tlacomatzin gegründete Tlacopán dem Reich der Tepaneken an und war ein Vasallenstaat des benachbarten Azcapotzalco. Nach dem Tod des Königs von Azcapotzalco im Jahre 1427/1428 verbündete sich Tlacopán jedoch mit Tenochtitlán und Texcoco - bis dahin ebenfalls tributpflichtige Staaten - und unterwarf die ehemalige Großmacht, die daraufhin in der Bedeutungslosigkeit versank. Es übernahm deren Führungsrolle und stieg als Mitglied des aztekischen Dreibundes selbst zur maßgeblichen politischen Kraft in der Region auf. So gab sich Totoquihuaztli, der Herrscher von Tlacopán, zu dieser Zeit den Titel Tepaneca tecuhtli („Herrscher der Tepaneken“), den er wahrscheinlich von den Herrschern von Atzcapotzalco übernahm. Obwohl sich Tlacopán den Azteken gegenüber stets loyal verhielt, blieb es doch der schwächste Partner im aztekischen Dreibund und erhielt lediglich ein Fünftel der Tributzahlungen, die sich aus den gemeinsamen Eroberungszügen ergaben.
Spanische Eroberung
Bei der Zerstörung von Tenochtitlán im Jahre 1521 durch Hernán Cortés wurde auch Tlacopán dem Erdboden gleichgemacht - vermutlich nicht zuletzt deshalb, weil Hernán Cortés hier im Jahre 1520 nach der Vertreibung aus Tenochtitlán in der so genannten Noche Triste („Traurige Nacht“) seinen ersten Halt einlegte.
Neuzeit
Nach der Eroberung durch die Spanier setzte sich zunehmend der Name Tacuba durch. Tacuba blieb bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine selbstständige Gemeinde, die rund 10.000 Einwohner zählte. Heute ist Tacuba ein Stadtteil von Mexiko-Stadt, der vornehmlich von Industrieanlagen geprägt ist und zum Verwaltungsbezirk „Miguel Hidalgo“ gehört. Als Sehenswürdigkeit ist u. a. der „Arbol de la Noche Triste“ („Baum der Traurigen Nacht“) zu erwähnen: Unter dieser Mexikanischen Sumpfzypresse soll Hernán Cortés der Legende nach seine anfängliche Niederlage bei Tenochtitlán beweint haben.
Literatur
- Richard F. Townsend: The Aztecs. Thames and Hudson, 1992, ISBN 0-500-02113-9.
- Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-458-32767-3 (herausgegeben und bearbeitet von Georg Adolf Narziß).
Weblinks
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