Tláloc

Tláloc
Abbildung des Gottes Tlaloc im Codex Rios (um 1585)
Abbildung des Regengottes Tlaloc, Collection E. Eug. Goupil, 17. Jahrhundert

Tlaloc (auch als Nuhualpilli bekannt) ist in der Nahuatl-Sprache der Azteken und Totonaken der Name einer der ältesten und wichtigsten Gottheiten des präkolumbischen Mesoamerika.

Tlaloc in der aztekischen Religion

Tlaloc war einer der bedeutendsten Götter des aztekischen Pantheon. Er wird oft als Regengottheit bezeichnet, wurde von den Azteken aber generell mit allen Wetterphänomenen assoziiert: Regen, Hagel, Eis, Schnee, Wolken, Hochwasser, Dürre, Donner und Blitz. Er gilt aber auch als Urheber von Krankheiten, Kindbettfieber und dem plötzlichen Kindstod. Menschen die durch ihn starben kehrten in sein eigenes Paradies ein,das Tlalocan genannt wurde. Aufgrund dieser Machtfülle wurde er gleichzeitig verehrt und gefürchtet. Er konnte die Felder mit Regen segnen oder die Menschen mit Dürre strafen, er konnte Kriegszüge durch gutes Wetter begünstigen oder durch Stürme große Zerstörungen verursachen. Vielleicht wurde ihm auch durch die „Wetterempfindlichkeit“ der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán - aufgrund der Lage in einer Lagune des Texcoco-Sees, und aufgrund der Abhängigkeit der Metropole von der Landwirtschaft auf den sie umgebenden Chinampas - dort besondere Verehrung zuteil, indem man seinen Tempel gleichberechtigt neben dem des aztekischen Hauptgottes Huitzilopochtli auf der großen Pyramide, dem Templo Mayor, errichtete.

Wie die meisten aztekischen Gottheiten verlangte auch Tlaloc Menschenopfer, die man ihm in verschiedener Form darbrachte, meist entweder auf Berggipfeln oder durch Ertränken in Gewässern. Als Opfer wurden bevorzugt Kinder dargebracht. Weinten diese bei der Opferung, wurde dies als gutes Omen gewertet, da die Tränen den Regen symbolisierten.

Darstellungen finden sich besonders auf Tempelwänden. Er ist sehr leicht an seinen Augen zu erkennen, die von einer Art Brille umrahmt sind.

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