Toga Pulla

Toga Pulla
Statue eines römischen Bürgers in einer Toga
Glyptothek München
Toga

Die Toga war das Kleidungsstück des römischen Bürgers.

Inhaltsverzeichnis

Aussehen

Die Toga bestand aus einem einzigen, etwa 6 m langen und 2 1/2 m breiten Stück Stoff, das so getragen wurde, dass man den einen Zipfel über die linke Schulter nach vorn warf, den oberen Rand über den Rücken zog, den anderen Zipfel aber unter dem rechten Arm durchzog, sodass dieser frei blieb, und dann über die linke Schulter warf (vgl. Abbildung). Unter dem rechten Arm bis zur linken Schulter entstand dabei ein Bausch, den man als Tasche (sinus) gebrauchte. In der späteren Zeit trug man unter der Toga eine Tunika, ursprünglich nur einen Schurz (subligaculum).

Die Toga war aus weißer Wolle (toga alba), bei gewöhnlichen Leuten und bei der Trauer dunkel (pulla). Die höheren Magistrate (kurulische Ädile, Prätoren, Konsuln, Zensoren sowie die Mitglieder der vier großen Priesterkollegien (Pontifices, Auguren, Epulonen und Quindecimviri) in ihrer amtlichen Funktion trugen eine mit einem etwa 3 Zoll (= etwa 7,5 cm) breiten Purpurstreifen eingefasste Toga (toga praetexta), ebenso die Knaben bis zur Volljährigkeit. Dann legten die jungen Männer in einer Zeremonie (tirocinium fori) die toga praetexta ab und trugen fortan als erwachsene Bürger die einfache, unverbrämte Toga, die toga virilis oder toga pura. Besondere Staatskleider waren die toga picta, eine purpurne Toga, mit goldenen Sternen verziert, die der Triumphator anlegte, sowie die mit eingestickten Palmzweigen geschmückte toga palmata (trabea). Die toga candida - daher der Begriff "Kandidat" - wurde von den Bewerbern um Staatsämter getragen und war glänzend weiß; die Angeklagten trugen eine dunkle Toga (toga squalida). Im Sommer trug man die toga rasa, eine abgeschorene Toga aus dünnem Stoff; im Winter eine wollene (toga pinguis). Nur römische Bürger durften die Toga tragen.

Modegeschichte

Die Toga wurde nicht immer in der gleichen Weise getragen. Die republikanische Toga unterscheidet sich von der kaiserzeitlichen. Die während der Kaiserzeit getragene Toga glich eher einem modernen, in weiten Falten um den Leib geschlungenen, dann vom linken Arm aufgenommenen und hinter diesem herabhängenden Umschlagetuch.

Bei den zahlreichen römischen Statuen, bei denen die Köpfe nicht mehr erhalten sind, mit deren Haar- und Barttracht Datierungen vorgenommen werden könnten, ist die Drapierung ein wichtiges Hilfsmittel.

In der Spätantike wurde die Toga dann zunehmend unüblich; nur die Stadtpräfekten von Rom und Konstantinopel trugen noch im 6. Jahrhundert bei öffentlichen Auftritten grundsätzlich die Toga.

Gabinus cinctus

Der gabinus cinctus (von lat.: cingere, gürten) ist eine nach der östlich von Rom gelegenen Stadt Gabii benannte Art, die Toga mit ihrem über die linke Schulter geschlagenen Zipfel zu schürzen. Die ursprüngliche Kriegstracht wurde später bei bestimmten feierlichen Handlungen und Opfern getragen, wie z. B. dem testamentum in procinctu, d.h. in der Gabinischen Gürtung, das der Bürger im Felde durch letztwillige mündliche Erklärung vor drei oder vier Zeugen machen konnte.

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