- Toi, toi, toi
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Der Ausspruch toi, toi, toi (zunächst norddeutsch, seit dem 19. Jh. belegt), der heute meist als Glückwunsch im Sinne von „Es möge gelingen“ verstanden wird, beruht auf einem Abwehrzauber gegen den Neid böser Geister. Um sie durch einen Glückwunsch nicht herbeizurufen, war es üblich, die Formel „unberufen“ hinzuzufügen und durch dreimaliges Ausspucken, Klopfen auf Holz oder ähnliche Handlungen die Schutzwirkung zu bekräftigen. Der Ausspruch „toi, toi, toi“ entstand als lautmalerischer Ersatz für das Ausspucken, das seit dem 18. Jahrhundert zunehmend als unanständig empfunden wurde. Auch heute noch wird er gelegentlich durch ein „unberufen“ und Klopfen auf Holz begleitet.
Es kommt als möglicher Ursprung des Ausrufs auch eine dreimalige, verkürzte Nennung des Teufels in Betracht. Das Schwäbische Wörterbuch führt eine Redensart auf: „No kommt mer in ’s Teu-Teu-Teufelskuchen bey ihm“.
Besonders am Theater hat sich der Brauch erhalten, so den Schauspielern Erfolg beim bevorstehenden Auftritt zu wünschen. Traditionell soll sich der Schauspieler dafür nicht bedanken, weil dies Unglück bringe.
Verbreitung fand die Redewendung auch in einem deutschen Schlager in den 1930er Jahren.
Literatur
- Adelgard Perkmann: berufen, beschreien, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Band 1, unveränderter photomechanischer Nachdruck der Ausgabe von 1927, Walter de Gruyter, Berlin, New York 1987, Spalte 1096–1102
- Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Band 5, Freiburg, Basel, Wien 1999, Seite 1629–1630 (Lemma toi-toi-toi)
Siehe auch
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