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Col du Tourmalet Blick vom Col du Tourmalet auf die Route du Pic du Midi
West Ost Passhöhe 2.114 m Departement Hautes-Pyrénées, Frankreich Talorte Luz-Saint-Sauveur Sainte-Marie-de-Campan Ausbau Passstraße Wintersperre Dezember-Mai Gebirge Pyrenäen Profil Bergwertung Hors Catégorie Hors Catégorie Ø-Steigung 7.6 % (1405 m / 18.4 km) 7.4 % (1270 m / 17.1 km) Max. Steigung 10.2 % 10 % Koordinaten 42° 54′ 31″ N, 0° 8′ 43″ O42.9084740.1453762114Koordinaten: 42° 54′ 31″ N, 0° 8′ 43″ O Der Col du Tourmalet ist mit 2114 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Straßenpass der französischen Pyrenäen. Er liegt im Département Hautes-Pyrénées und verbindet Luz-Saint-Sauveur mit Campan.
Der Aufstieg von der Westseite beginnt in Luz-Saint-Sauveur und überwindet auf 18,4 km eine Höhendifferenz von 1405 m bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,6 %. Die Ostanfahrt von Sainte-Marie-de-Campan über La Mongie ist 17,1 km lang mit einer Durchschnittssteigung von 7,4 % bei 1270 zu überwindenden Höhenmetern.
An der Passhöhe zweigt eine 5,5 km lange Piste zum Pic du Midi de Bigorre ab, die für den normalen Verkehr gesperrt ist. Ihr Endpunkt Les Laquets liegt auf 2.650 m Höhe und ist damit der höchste anfahrbare Punkt der Pyrenäen.
Tour de France
Der Col du Tourmalet ist vor allem durch die Tour de France bekannt geworden. Im Jahr 1910 wurde der Pass auf Anregung des Luxemburgers Alphonse Steines als erster Hochgebirgspass überhaupt in das Programm der Tour de France aufgenommen. Damals führte nur ein Pfad über den Pass, und zudem gab es in den Pyrenäen wilde Bären. Bei der Inspektion des Passes wäre Steines fast ums Leben gekommen, kabelte aber an seinen Vorgesetzten Henri Desgrange die mittlerweile fast legendären Worte „Bin gut über den Tourmalet gekommen. Stop. Straße in gutem Zustand. Stop. Keine Schwierigkeiten für die Fahrer.“ Als erstem Tour-de-France-Fahrer gelang es dem späteren Gesamtsieger Octave Lapize, die Passhöhe zu überwinden. Einen Anstieg später, am Col d'Aubisque, bezeichnete er wegen der Schwere der Streckenführung die Kontrolleure der Tour-Organisation als Mörder („Vous êtes des assassins. Oui, des assassins! “). Das alljährlich von Fernsehkommentatoren erwähnte Drama von Eugène Christophe und seiner gebrochenen Gabel, die er nach langem Fußmarsch in einer Schmiede in Sainte-Marie-de-Campan selbst reparieren musste, ereignete sich ebenfalls (1913) am Tourmalet.
Heute gilt der Col du Tourmalet zusammen mit L'Alpe d'Huez, dem Col du Galibier und dem Mont Ventoux als einer der schwersten und berühmtesten Anstiege der Tour de France (Hors Catégorie) und wird fast jedes Jahr überquert (zuletzt 2008 (zum 73. Mal)), mittlerweile allerdings auf einer gut ausgebauten Straße.
In der Nähe der Passhöhe befindet sich ein Gedenkstein für Jacques Goddet, den langjährigen Direktor der Tour de France (von 1947 bis 1986) sowie eine den Radsport symbolisierende Statue.
Literatur und Weblink
- Rennradführer: Kristian Bauer: Roadbook Tour de France, Bruckmann Verlag 2006, ISBN 978-3-765444-77-7
- Geschichte: Peter Leissl, Die legendären Anstiege der Tour de France, Covadonga 2004, ISBN 978-3-936973-09-9
- Fotoband : Philippe Bouvet, Philippe Brunel, Serge Laget, Philippe Le Men, Christian Naitslimane: Cols mythiques du Tour de France, L’Équipe 2005, ISBN 978-2-915535-09-9 (französisch)
- climbbybike.com – Information über den Col du Tourmalet für Radfahrer (Streckenprofil, Schwierigkeitsgrad, Bilder) (englisch)
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