Traditionelle Tibetische Medizin

Traditionelle Tibetische Medizin

Die Tibetische Medizin (tib.: bod sman) ist ein in Tibet entwickeltes Heilsystem, dessen medizinischen Grundlagen auf dem Ayurveda beruhen, der in Tibet eine eigene Ausprägung erlangt hat. Die Krankheitslehre und besonders die Vorstellung, dass die wichtigste Krankheitsursache in den drei Geistesgiften zu suchen ist, gründet auf der Lehre von Buddha.

Die Tibetische Medizin wird nicht nur in Tibet praktiziert, sondern auch in den angrenzenden chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan, Yunnan, und in den benachbarten Ländern Bhutan, Nepal, Ladakh und Sikkim (Indien). Nach der chinesischen Besetzung von Tibet im Jahre 1950 breitete sich die Tibetische Medizin auch auf Indien, und von da nach Europa und Amerika aus.

Die enge Verbindung von Medizin und spirituellem Kern macht die Tibetische Medizin zu einer einzigartigen Erscheinung. Wer mit diesem System nicht vertraut ist, sieht sich einer ungewohnten Perspektive der Thematik Krankheit und Heilung und einer Fülle von sehr andersartigen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten gegenüber.

Die Wirkungsmechanismen der tibetischen Medizin sind bisher nicht vollständig wissenschaftlich beschrieben und nachweisbar. Die verwendeten Heilkräuter und ihre wirksamen Bestandteile sind teils auch im Westen bekannt, deren Mischungen haben sich teils als hoch wirksam erwiesen und werden daher von pharmazeutischen Laboratorien weiter untersucht.

Inhaltsverzeichnis

Die Grundlagen der Tibetischen Medizin

Die Tibetische Medizin beruht auf dem überlieferten medizinischen System Indiens, dem Ayurveda, der Wissenschaft vom langen Leben. Tausend Jahre der Geschichte dieser sehr detailliert entwickelten Medizin sind durch schriftliche Zeugnisse belegt, und die mündliche Überlieferung reicht bis in die vedische Zeit (ca. 5000 bis 2000 v. u. Z.) zurück. Zusammen mit dem Buddhismus kam auch die ayurvedische Medizin nach Tibet.

Elemente

Grundbestandteil allen Seins sind die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum. Wichtig ist das harmonische Gleichgewicht unter den Elementen, das zum Beispiel mit der Ernährung wieder ausgeglichen werden kann.

Dosha

Die Grundeigenschaften des Körpers sind Doshas, wörtlich Fehler oder Makel. Ein Dosha ist jeder Fehler oder Irrtum, jeder Verstoss gegen den Lebensrhythmus, der Chaos verursacht. Befinden sie sich nicht im Zustand der Norm, zerstören sie den Körper, wenn sie zusammen in Harmonie arbeiten, dann ist der Mensch gesund. Wenn sich diese Körperprinzipien in einem Zustand des Mangels oder des Überschusses befinden, stören sie sich gegenseitig und Krankheit ist die Folge. Jede der Körperenergien tritt in fünf verschiedenen Formen mit unterschiedlichen Funktionen und Lokalisationen auf. Es gibt ein differenziertes System von Körperkanälen, in denen verschiedene Formen von Energien und Flüssigkeiten transportiert werden, wodurch die Tibetische Medizin zu einem komplexen medizinisches System mit einer spezifischen Diagnostik wird.

Die Drei Prinzipien der Körpertätigkeit - energien, -funktionen Die drei Doshas sind aktive Verdichtungen der fünf großen Elemente. Vatta entsteht aus Luft und Raum, pitta aus Feuer und Wasser, kapha aus Wasser und Erde, ihre Aufgabe besteht darin, diese Elemente im Mikrokosmos des Körpers zu beeinflussen.

rlung, Skrt. vayu, vatta (Wind) - die Energie der Bewegung: rlung steht für das bewegliche Element im Körper und im Geist; rlung ist an allen physiologischen Prozessen beteiligt, die ihrem Wesen nach dynamisch sind, es ist die treibende Kraft hinter den vegetativen Funktionen Atmung, Herztätigkeit und Peristaltitk; rlung steht aber auch für die Sinneswahrnehmungen und die psychischen Aktivität.

mkhrispa, tripa, Skrt. pitta (Galle) - das Feuer des Lebens: mkhrispa, tripa steht für die unterschiedlichen Arten von Wärme im Körper, ist am Prozess des Metabolismus beteiligt, besonders an der Verdauung, die mit dem Kochen der Nahrung verglichen wird.

badkan, Skrt. Kapha (Schleim) - das flüssige Element: badkan steht für alle Faktoren des Flüssigen im Körper, es erfüllt Funktionen mechanischer Natur: Kohäsion, Stützung, Schmierung, usw.

Die buddhistischen Grundlagen

Im 7. Jahrhundert bestand ein reger Austausch mit den Nachbarkulturen in China, Indien, Nepal, den Oasenstädten Zentralasiens, den westlichen Regionen der Hochebene und Persien. Den größten Eindruck in allen Bereichen der tibetischen Kultur hat aber der Buddhismus hinterlassen. Seine Missionare kamen aus Indien, China und Zentralasien. Mit dem Buddhismus verbreiteten sie auch die damit eng verbundene Medizin. Gerade diese enge Verbindung von Medizin und spirituellem Kern macht die Tibetische Medizin zu einer so einzigartigen Erscheinung. Die Beziehung zwischen Buddhismus und Heilkunde ist eine Wesensbeziehung.

Um das verstehen zu können, muss man sich vor Augen halten, dass der Buddha selbst die höchste Wahrheit als eine medizinische Analogie kleidete. Zu seinen Lebzeiten war er als "der Große Arzt" bekannt. Der frühe indische Buddhismus nannte den Buddha auch "König der Heiler" (Bhaishajyaraja). Seine gesamte Lehre dreht sich um die Frage, wie das Leiden zu verhindern beziehungsweise zu überwinden sei. Die Medizin, die der Buddha verordnet, um unser Leiden und unsere Verblendung zu überwinden, ist seine Lehre, der Dharma.

Die Vier Edlen Wahrheiten

Die Erste Edle Wahrheit ist die Wahrheit des Leidens, die Tatsache, dass unser Glück fortwährend dahinschwindet. Geburt, Alter, Krankheit und Tod ist Leiden. Alles, was wir haben, ist der Unbeständigkeit unterworfen.

Die Zweite Edle Wahrheit zeigt die Ursache unseres unablässigen Leidens: 1. begehrliches Anhaften, Begierde, Verlangen 2. Wut, Hass, Aggression 3. Unwissenheit, Verblendung

Der Subjekt-Objekt-Dualismus oder das Festhalten an der Vorstellung eines beständigen, von allem anderen getrennt existierenden Ich ist die grundlegende Verblendung, aus der alle anderen hervorgehen. Nach der buddhistischen Philosophie, Psychologie und Medizin ist dieses Festhalten am Ego der Grund für alles Leiden und alle Krankheiten.

Die Dritte Edle Wahrheit handelt von der Beendigung des Leidens: das Ausreissen der Wurzel des Leidens durch die Gegengifte Mitgefühl, Meditation, Weisheit.

Die Vierte Edle Wahrheit lautet, dass es einen Pfad gibt, der zur Leidensbeendigung führt. Der Pfad zur Befreiung besteht im Praktizieren von Freigebigkeit, Sittlichkeit, Geduld, Anstrengung, Konzentration und Weisheit (Prajña). Sittlichkeit ist ein Geisteszustand, in dem man bewusst darauf verzichtet, sich auf irgendeine Situation oder irgendein Geschehen einzulassen, die sich für andere als schädlich erweisen würden. Geduld ist ein Geisteszustand, in dem man angesichts der Schäden, die einem von anderen zugefügt werden, nachsichtig ist. Die Weisheit ist das Gegenmittel, das die Verblendungen auslöschet indem sie die Ichlosigkeit erkennt.

Das buddhistisches Heilsystem geht davon aus, dass das Leiden inhärent in uns ist. Krankheit wird nicht als eine fremde Größe angesehen, die den Körper von außen befällt, sondern als eine im Wesen des Prinzips Leben selbst potentiell inhärente Größe.

Die medizinische Analogie der Vier Wahrheiten zeigt diese Tabelle:

Vier Edle Wahrheiten Westl. Medizin Tibetische Medizin Lehre Buddhas
1. Wahrnehmen des Leidens: Das Leben ist leidvoll
2. Ursache des Leidens (Ätiologie) äußere, somatische Faktoren Dysbalance der Körperprinzipien Begierde, Hass, Wut, Verblendung
3. Aufhebung des Leidens (Therapie) Eliminierung der somatischen Ursachen Inneres Gleichgewicht herstellen Gegengifte: Mitgefühl, Meditation, Weisheit
4. Weg, therapeutische Verfahren Medikamente, Chirurgie, Radiotherapie Ernährung, Lebensweise, Heilmittel Achtfacher Pfad

Die Krankheitslehre

In den Vier Hauptwerken der Tibetischen Medizin ist von 84'000 Störungen die Rede, die in 404 Krankheiten eingeteilt werden. Davon wiederum sind 101 Krankheiten karmisch bedingt und enden, wenn unbehandelt, mit dem Tod. 101 Krankheiten stammen aus dem jetzigen Leben und können grundsätzlich mit Arzneien geheilt werden. 101 Krankheiten werden durch Geister verursacht. 101 Krankheiten sind oberflächlicher Natur. Das heißt, sie können durch richtiges Verhalten geheilt werden.

Entferntere oder mittelbare Ursachen Ti-mug, die Unwissenheit über die Nichtexistenz eines Ichs, ist die wichtigste Ursache allen Leidens. Solange der Mensch das Ich-Bewusstsein besitzt, trägt er die Krankheit inhärent mit sich. Aus diesem Ich-Bewusstsein heraus entsteht die Anhaftung und die Ablehnung.

Nähere Ursache Die unmittelbare Auswirkung dieser drei Gifte führt zu einem gestörten Gleichgewicht der drei Körperenergien rlung, tripa, badkan. Somit entsteht eine Verbindung von der körperlich-energetischen Ebene zur spirituellen Ebene: die Krankheit als Störung der Körperenergie wird spezifisch durch unser falsches Verhalten bedingt. Die tibetische Krankheitslehre besagt, dass jedes Ungleichgewicht der drei Energien durch die drei Gifte des Geistes verursacht wird. Nach tibetischem Verständnis entscheidet in erster Linie die geistige Grundhaltung über Gesundheit oder Krankheit.

Die drei Gifte des Geistes werden den Körperenergien/funktionen (doshas) zugeordnet:

Entferntere Ursachen Nähere Ursachen
Unwissenheit, Verblendung, Annahme eines Ich Ti-mug > badkan, Schleim
Gier (Begierde oder Anhaftung) Dö-chag > rlung, Wind
Hass (Zorn, Aggression oder Neid) She-tang > mkhrispa, Galle

Diagnostik

Die Diagnostik in der Tibetischen Medizin soll über das Ungleichgewicht der drei Körperenergien Aufschluss geben. Die Beobachtung ermittelt am Patienten äußere Zeichen der Störung, dazu wird vor allem die Zungen- und die Urindiagnostik verwendet. Die Befragung der Vorgeschichte und des derzeitigen Zustandes zeigt auf, wie der Körper in den Zustand des Krankseins geraten ist, und was die Auslöser der Krankheit sind. Die Tastung der Pulsqualität wurde in der Tibetischen Medizin bis zur höchsten Fertigkeit gesteigert. So können durch Tastung der Pulsqualitäten Rückschlüsse auf Störungen oder Disharmonien der drei Körperprinzipien gezogen werden. Als mögliche Ursache gesundheitlicher Störungen wird darüber hinaus der negative Einfluss von Geistern angesehen.

Therapie

Vorbeugende und heilende Therapien haben zum Ziel, das Gleichgewicht innen wie außen zu wahren oder wiederherzustellen. Gesundheit wird als ein Zustand der Ausgewogenheit definiert. Die erste Heilmethode ist die richtige Ernährung, die Verordnung von Diäten und Ernährungsrichtlinien, die eine der Tages- und der Jahreszeit angepasste, massvolle Nahrungsaufnahme beinhalten. Da die Nahrungsmittel die Körperenergien durch ihre elementare Zusammensetzung direkt beeinflussen, kann man über die richtige Diätetik gezielte Vorbeugungsmedizin betreiben.

Die zweitwichtigste Heilmethode ist das richtige Verhalten, da die wichtigste Krankheitsursache aus buddhistischer Sicht in der Geisteshaltung liegt. Gier und Anhaften, Wut und Hass, sowie die Illusion, an eine den Dingen innewohnende Wirklichkeit zu glauben, werden mit spezifischen Krankheitsmustern in Verbindung gebracht, sie führen zu einem Ungleichgewicht der Elemente und der drei Körperprinzipien.

Als dritter therapeutischer Schritt verschreibt der tibetische Arzt zusätzlich Medikamente in Form von Kräuterpillen. Die etwa zweihundert von tibetischen Ärzten bei uns verwendeten Heilmittel bestehen überwiegend aus Pflanzenbestandteilen. Nur etwa zwanzig Arzneien werden Bestandteilen tierischer Herkunft beigemischt, und in Ausnahmefällen kommen etwa zehn verschiedene mineralische Substanzen hinzu. In den berühmten Juwelenpillen sind außerdem pulverisierte Edel- und Halbedelsteine enthalten.

Als letzte Maßnahme wird die äußere Behandlung in Form von Schröpfen, Aderlass, Massagen, Bäder, Räucherungen, Moxibustion und Kauterisation angewendet.

Zur Bestimmung des idealen Einnahmezeitpunkts tibetischer Medikamente wird häufig die Benutzung von Astrologie und Zahlenmystik empfohlen. Die tibetische Astrologie wird im medizinischen Bereich auch zur Bestimmung von bösen Geistern herangezogen, die den Patienten beeinträchtigen sollen, sowie zur Ermittlung von Gebeten, die als therapeutische Maßnahme gegen diese anzuwenden sind.

Geschichte

Es gab im tibetischen Kulturraum schon 1000 v. u. Z. eine auf dem Bön aufbauende alte schamanische Tradition und eine magisch-medizinische Arzneimittelkunde. Tibet hatte schon in vorbuddhistischer Zeit den Ruf, das Land der Heilkräuter zu sein. Die überragende Qualität tibetischer Heilkräuter war im antiken China bekannt und wird bereits in frühen pharmakologischen Texten erwähnt. Der Anfang der wissenschaftlichen Medizin in Tibet fällt in die Zeit des 7. Jahrhunderts. Während dieser Zeit bestand ein reger, fruchtbarer Austausch mit den Nachbarkulturen in China im Osten, Indien und Nepal im Süden, den Oasenstädten Zentralasiens, den Regionen der Hochebene und Persien im Westen. Mit dem Buddhismus kamen die wesentlichen Schriften aus Indien nach Tibet. Mit dem Buddhismus verbreitete sich auch die damit eng verbundene Medizin. Die Grundwerke der Tibetischen Medizin, die vier medizinischen Tantras (Gyud-bzhi) gelangten aus Indien nach Tibet. Als Begründer der Tibetischen Medizin gilt Yuthog Yontan Gonpo, der das Standardwerk, die Vier Wurzeln, im 12. Jahrhundert geschrieben und darin verschiedene fremde Einflüsse zu einem zusammenhängenden Ganzen vereinigt hat.

Dieses Grundwerk ist noch heute das wichtigste Lehrmittel der Tibetischen Medizin. In der sehr wechselhaften Geschichte zwischen Tibet und China, in denen auch über Jahrhunderte ein fruchtbarer Austausch von Kultur und Wissen stattfand, wurde die Tibetische Medizin stark durch die traditionelle Chinesische Medizin beeinflusst. Besonders die Pulsdiagnose und die Astrologie beruhen auf Einflüssen aus der Chinesischen Medizin. Trotzdem sind die beiden Medizinsysteme grundsätzlich verschieden voneinander. Während die geistesgeschichtlichen Grundlagen der Chinesischen Medizin im Daoismus und im Konfuzianismus beheimatet sind, basiert der Kern der Tibetischen Medizin auf dem aus Indien stammenden Buddhismus und die medizinischen Grundlagen beruhen auf dem Ayurveda, der in Tibet eine eigene Ausprägung erlangt hat. Die enge Verbindung eines medizinischen Systems mit einer hohen spirituellen Geistesschulung zeigt sich in einer sorgfältigen Ausbildung des tibetischen Arztes, die nicht nur gründliches medizinisches Wissen, sondern ebenso sehr den geistig-spirituellen Hintergrund beinhaltet. Sie äussert sich weiterhin in einer sorgsamen geistig-seelischen Betreuung des Patienten, somit einer sozialmedizinischen Dimension.

Unterschiede zu westlicher Medizin

Die Grundlage der westlich-naturwissenschaftlichen Medizin sind die Disziplinen der Chemie und Physik, der Anatomie und der Physiologie sowie der Pathologie des menschlichen Körpers; sie ist ein somatischer, d.h. auf den Körper bezogener Wissenszweig und bemüht sich um Nachweis- und Messbarkeit einer Wirkung und - sekundär - auch um ihre Erklärbarkeit. Sie legt insbesondere auch großen Wert darauf, dass ihre Behandlungsmethoden nachweislich wirksamer sind als eine Placebo-Behandlung.

Die Tibetische Medizin ist nicht so sehr an der Anatomie, der Substanz, dem Somatischen, dem Mess- und Greifbaren interessiert, sondern vielmehr an Mustern, an Beziehungen, an Funktionen und deren Zusammenspiel. Der Organismus wird als ein selbstorganisiertes, offenes System verstanden, das mit seiner Umwelt in einem steten Austausch von Materie und Information steht.

Die naturwissenschaftliche Medizin richtet den forschenden Blick primär auf die Krankheitsursache, den Krankheitsverlauf und die beteiligten Pathomechanismen. Die Tibetische Medizin richtet den Blick stärker auf die Umwelt des Kranken, d.h. sie berücksichtigt in hohem Maße die Umgebung, die Tatsache, dass der kranke Mensch in eine Umwelt eingebettet ist, die ihn beeinflusst.

Die tibetische Medizin postuliert ein daraus folgendes Ungleichgewicht der Körperfunktionen und "Körperenergien", welches sich in den Beschwerden des Patientes äussert, im Puls, auf der Zunge und in bestimmten Zeichen in seinem Urin. Die erste und wichtigste Therapie besteht demnach in der Veränderung der Denk- und Lebensweise und der Ernährung, während die Anwendung von Arzneimitteln erst an zweiter Stelle kommt.

Außerdem sind Medikamente in der Tibetischen Medizin immer aus einer sehr großen Zahl von Substanzen zusammengesetzt, was die Nebenwirkungen begrenzen soll, da jede dieser Substanzen nur in einer kleinen Dosis verabreicht wird. Allerdings erhöht dieses Vorgehen gleichzeitig die Anzahl der möglichen Nebenwirkungen.

Quellen und Literatur

  • Jan van Alphen, Anthony Aris, Fernand Meyer (Hrsg.): Orientalische Medizin. Haupt Verlag, Bern/Stuttgart/Wien 1997, ISBN 3-258-05651-X
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  • Jürgen Aschoff, Tashi Yangphel Tashigang: Tibetan precious pills: The Rinchen medicine; a tantric healing system with great benefits, some problems, many secrets. Fabri Verlag, Ulm 2001, ISBN 3-931997-13-8
  • Egbert Asshauer: Tibets sanfte Medizin: Heilkunst vom Dach der Welt. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1993, ISBN 3-451-04628-8
  • Nils Florian Besch: Tibetan Medicine Off the Roads. Modernizing the Work of the Amchi in Spiti. Dissertation, Universität Heidelberg 2006 (Volltext)
  • Raoul Birnbaum: Der heilende Buddha: Heilung und Selbstheilung im Buddhismus - Meditationen, Rituale, Basistexte . O.W. Barth Verlag, Bern 1990, ISBN 3-8112-0686-9
  • Tenzin Choedrak: Ganzheitlich leben und heilen. 4. Auflage. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1994, ISBN 3-451-04263-0
  • Barry Clark (Hrsg.): Die Tibeter-Medizin: Die Geheimnisse der Heilkunst aus den Hochtälern des Himalaja. Barth Verlag, Bern/München/Wien 1997, ISBN 3-502-67100-1
  • Ingfried Hobert: "Die Praxis der tibetischen Medizin". 2 Auflage,O.W. Barth Verlag, Frankfurt 2004 ISBN 978-3-502-61139-4
  • Terry Clifford: Tibetische Heilkunst. Ullstein Sachbuch, Berlin 1990, ISBN 3-548-34648-0
  • Yeshe Donden, Jeffrey Hopkins (Hrsg.): Gesundheit durch Harmonie. Diederichs, München 1990, ISBN 3-451-04664-4
  • Thomas Dunkenberger: Das tibetische Heilbuch. Windpferd-Verlag, Aitrang 1999, ISBN 3-89385-305-7
  • Elisabeth Finckh: Der tibetische Medizin-Baum. Uelzen, 1990, ISBN 3-88136-138-3
  • Yuri Parfionovitch, Gyurme Dorje, Fernand Meyer (Hrsg.): Klassische Tibetische Medizin - Illustrationen der Abhandlung "Blauer Beryll" von Sangye Gyamtso (1653-1705). Haupt Verlag, Bern/Stuttgart/Wien 1996, ISBN 3-258-05550-5
  • Gerti Samel: Tibetische Medizin. Mosaik Verlag, München 1998, ISBN 3-576-11202-2
  • Pasang Yonten Arya: Handbuch aller Heilmittel der Tibetanischen Medizin. O.W. Barth, Bern 2001, ISBN 3-502-61051-7

Weblinks

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