- Trainingsanzug
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Sportanzüge (in der Schweiz Trainer) sind in der Regel zweiteilige, leger geschnittene Anzüge, die bei verschiedenen Sportarten getragen werden, insbesondere zu Aufwärmübungen, in Pausen von Sportveranstaltungen oder in der kalten Jahreszeit. Sie bestehen gewöhnlich aus langärmeligem Oberteilen und langen Hosen. Als Sportanzüge werden meist Anzüge bezeichnet, die nicht speziell für eine Sportart entwickelt wurden. Zum Teil wird der Begriff Trainingsanzug synonym verwendet.
Arten
Es gibt vor allem zwei Arten von Sportanzügen in diesem Sinne:
- Trainingsanzüge (im eigentlichen Sinne) bestehen meist aus Jacke und Hose, das Material ist oft Nylon, manchmal mit einem Futter aus Frottee, Baumwolljersey oder Netzstoff.
- Jogginganzüge sind hergestellt aus Sweatshirt-Stoff (100 % Baumwolle oder hoher Baumwollanteil), also einem saugfähigem Material zur Aufnahme des Schweißes. Sie bestehen meist aus Sweatshirt und Hose.
Sportanzüge spezieller Sportarten, die speziell auf diese Sportart zugeschnitten sind, werden in der Regel nicht allgemein als Sportanzüge bezeichnet, sondern spezifischer als zum Beispiel Judo-Anzug, Taekwondo-Anzug, Badeanzug etc.
Geschichte
Während bis in die 1970er Jahre Sportanzüge eher pragmatisch gestaltet waren, begann in den 70er Jahren die modische Modifizierung. Anzüge aus festen Glanznylon-Jersey etablierten sich, obenherum schmal geschnitten, aber nicht eng, die Hosen oben eng, unten mit Schlag.
In den 1980er Jahren begann der Siegeszug des Jogginganzugs aus festem Baumwolljersey. Der Schnitt war geprägt von weiten Schnitten einerseits und von Bündchen andererseits, und zwar am Bein- und Ärmelabschluss, sowie am unteren Ende des Sweatshirts und am Halsausschnitt. Durch die Bündchen ergaben sich Hosen in moderater Pumphosen-Form und blousonartige Sweatshirts, insgesamt eine eher bauschige Gestalt. Manchmal hatten die Oberteile auch Kapuze (Kapuzenpullover). Zur selben Zeit etablierte sich eine ganz neue Art von Trainingsanzügen, die eher zum Aufwärmen als zum Joggen konzipiert waren. Sie bestanden aus zwei Stofflagen: außen sehr leichte Ballonseide (glänzendes Nylon, Trilobal), innen ein Futter aus Frottee, Baumwolljersey oder Netzstoff.
In den 1990er Jahren kamen Trainingsanzüge mehr und mehr aus der Mode. Individuelle Kombinationen aus Sporthosen und Sweatshirt oder Kapuzensweatshirtjacke traten häufig an ihre Stelle. Die Trainingsjacke verschwand fast ganz aus der Sportbekleidung. Die Sporthose konnte sich in unterschiedlichsten Abwandlungen der 70er-Jahre-Version, der Ballonseiden-Hose und der Jogginghose halten.
Im Bereich der Bodybuilding-Kultur entstanden neue Kombinationen von so genannten Bodyhosen – sehr weiten Hosen in Karottenform mit einem extrem breitem Gummizug am Bund – und Muskelshirts unterschiedlicher Art. Diese Kleidung wurde teilweise auch jenseits der Fitnessszene getragen. Komplette Anzüge waren in diesem Kontext unüblich.
Allerdings feierten Trainingsanzüge der 70er und inzwischen auch 80er Jahre als Clubwear im Techno- und Hip-Hop-Bereich ein Comeback.
Image
Sportanzügen wird heute ein unseriöses Image zugeschrieben. Es gilt in weiten Bevölkerungkreisen als Zeichen schlechten Geschmacks, ähnlich wie weiße Tennissocken oder Goldkettchen. Es gilt daher weithin als tabu, Trainingsanzüge jenseits des Sports zu tragen, es sei denn, es handelt es sich um beschriebene Retro-Modelle.
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