- Transjurane
-
Verlauf der A16 Basisdaten Gesamtlänge 84 km Anschlussstellen N19 Frankreich Autostrasse A16 Grenzübergang Delle/Boncourt - im Bau 2008 (1) Boncourt - geplant bis 2010 Tunnel - geplant bis 2010 (2) Bure - geplant bis 2010 Tunnel - geplant bis 2014 Autobahn Autobahnende (bis 2014) (3) Chevenez (4) Porrentruy-Ouest (5) Porrentruy-Est (6) Courgenay Autostrasse Tunnel du Mont Terri (4100 m) (7) Saint-Ursanne Tunnel du Mont-Russelin (3600 m) Autobahn (8) Glovelier (9) Bassecourt (10) Delémont-Ouest (11) Delémont-Est Autobahnende (bis 2012) Autostrasse Tunnel - im Bau bis 2012 (12) Choindez - im Bau bis 2012 Autostrassenende (bis 2012) Autostrassenende (bis 2008) Autobahn (13) Moutier-Nord - im Bau bis 2008 Tunnel - im Bau bis 2008 (14) Moutier-Sud - im Bau bis 2008 Autobahnende (ab 2008 bis 2011) Autostrasse Tunnel - geplant bis 2011 (15) Court - geplant bis 2011 Autobahn Tunnel - geplant bis 2015 Tunnel - geplant bis 2015 (16) Loveresse Autostrasse Tunnel - geplant bis 2011 Autobahn Autobahnende (bis 2011) (17) Tavannes Tunnel de Pierre Pertuis (2100 m) (18) Sonceboz (18) Sonceboz (19) La Heutte Autobahnende Hauptstrasse N6 Strassenteilung östl. Strasse: (20) Péry (21) Zone Industrielle (22) Frinvillier westl. Strasse: (22) Frinvillier Zusammenkunft der beiden Strassen Autobahnende (23) Biel/Bienne (24) Verzweigung Kreisel Bözingenfeld A5 Die Schweizer Autobahn A16 ist eine 84 km lange Verkehrsachse, die den Jura auf dem Gebiet der Kantone Jura und Bern durchquert und deshalb auch Transjurane genannt wird. Sie ist deckungsgleich mit der Nationalstrasse N16 und soll nach ihrer voraussichtlichen Fertigstellung im Jahr 2015 das französische Autobahnnetz mit dem übrigen Schweizer Nationalstrassennetz verbinden. Der Ausbaustandard sieht sowohl vierspurige (Autobahn) als auch zweispurige Abschnitte (Autostrasse) vor, die jedoch durchgehend kreuzungsfrei gebaut werden. Derzeit (Stand 2004) sind rund 37 km der Strecke in Betrieb, weitere Teilstücke sind im Bau oder in Planung.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die A16 beginnt bei Boncourt in der Ajoie an der Landesgrenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Danach verläuft sie nach Süden über die Tafeljurahochfläche der Ajoie nach Porrentruy, wo sie nach Osten abbiegt. Mit zwei langen Tunnels unterquert sie die nördlichen Juraketten bei Saint-Ursanne und tritt bei Glovelier in die Senke des Delsberger Beckens ein. Nach der Umfahrung von Delémont wendet sich die A16 wieder nach Süden, folgt nun dem Lauf der Birs via Moutier und Court nach Tavannes. Mit einem Tunnel wird der Pass Pierre Pertuis unterfahren, anschliessend benutzt die A16 das Tal der Suze (deutsch Schüss) und erreicht östlich von Biel/Bienne die Ebene des Schweizer Mittellandes, wo sie mit einem Grosskreisel an die A5 angebunden ist.
Stand der Bauarbeiten
Folgende Abschnitte sind in Betrieb:
- Biel (Bözingenfeld) - La Heutte: Gilt ab Einfahrt Biel-Nord offiziell als Nationalstrasse dritter Klasse, weil der Abschnitt auch von Fahrrädern und Traktoren befahren werden darf. In jede Richtung sind fast durchgehend zwei Fahrspuren vorhanden. Die Richtungsfahrbahnen verlaufen jedoch getrennt, die eine am westlichen, die andere am östlichen Talhang, wobei letztere weitgehend das Trassee der ehemaligen Hauptstrasse benutzt.
- La Heutte - Tavannes: Strecke mit Autobahnstandard, 1997 eröffnet.
- Delémont - Porrentruy: Schmale Autobahn mit Nothaltebuchten aber ohne befestigten Pannenstreifen, die Tunnels von Mont Terri und Russelin haben eine Fahrspur pro Richtung. Die Eröffnung der Strecke fand 1998 statt, die Umfahrungen Delémont und Porrentruy (je mit Autobahnstandard) erst 2005.
- Moutier-Nord bis Choindez (Kantonsgrenze BE/JU), 2007 eröffnet.
Folgende Abschnitte sind im Bau:
- Court - Moutier-Nord: Grösstenteils eine Fahrspur pro Richtung, im Abschnitt Moutier-Sud bis Moutier-Nord Autobahnstandard. Voraussichtliche Eröffnung von Court bis Moutier-Nord im Jahr 2011.
- Porrentruy-Ouest - Boncourt: Erste Rodungs- und Bauarbeiten im Gang. Von diesem Abschnitt wird vorerst nur die eine Richtungsfahrbahn erstellt, die durchgehend 2013 eröffnet werden soll. Danach ist ein Ausbau auf vier Spuren vorgesehen.
Folgende Abschnitte stehen derzeit noch in der Planungsphase:
- Tavannes - Loveresse: Die Bauarbeiten am zweispurigen Teilstück sollen demnächst starten; die Eröffnung ist auf 2011 vorgesehen.
- Loveresse - Court: Mit einem 4.5 km langen Abschnitt im Autobahnstandard projektiert; wird voraussichtlich 2015 eröffnet.
- Kantonsgrenze BE/JU - Delémont-Est: Dieser zweispurige Abschnitt soll von 2007 bis 2012 gebaut werden.
Wegen der derzeitigen Finanzknappheit beim Bund können sich die Eröffnungsdaten allenfalls nach hinten verschieben. Der Anschluss der A16 in Frankreich an die Autobahn A36 (Mulhouse - Dijon) zwischen Montbéliard und Belfort soll in einem Zeithorizont bis 2010 fertiggestellt werden.
Kosten
In ihrem Verlauf weist die A16 zahlreiche Kunstbauten auf, vorwiegend Tunnels aber auch einige Brücken. Deswegen gehört die A16 zu den teuersten Strassenverkehrsprojekten der Schweiz. Für die ganze Strecke wird ein Kostenaufwand von 5.6 Milliarden Schweizer Franken veranschlagt.
Tunnels
Wegen des schwierigen Geländes im Bereich des Juras ist der Bau von zahlreichen Tunnels notwendig, welche die verschiedenen Juraketten unterqueren. Die wichtigsten Tunnels (von Norden nach Süden) mit einer Länge von mehr als 1 km sind:
- Tunnel de Bure (3027 m)
- Tunnel du Banné (1086 m, Umfahrung Porrentruy)
- Tunnel de la Perche (1027 m, Umfahrung Porrentruy)
- Tunnel du Mont Terri (4068 m)
- Tunnel du Mont Russelin (3550 m)
- Tunnel de Choindez (3200 m, Umfahrung der Schlucht von Choindez)
- Tunnel du Raimeux (3211 m, Umfahrung der Gorges de Moutier)
- Tunnel de Moutier (1191 m, Umfahrung Moutier)
- Tunnel de Graitery (2420 m, Umfahrung der Schlucht von Court)
- Tunnel Sous le Mont (1210 m, Umfahrung Tavannes)
- Tunnel de Pierre Pertuis (2208 m)
Daneben gibt es weitere 16 Tunnels, die weniger als 1 km lang sind und teilweise im Tagebau erstellt wurden. Einige Tunnels werden oder wurden erbaut, um die Bewohner nahegelegener Dörfer oder Ortsteile vor den Lärmemissionen zu schützen.
Geschichte
Die A16 gehörte nicht von Anfang an zum Nationalstrassennetz der Schweiz, obwohl erste Projekte einer schnellen Juraquerung zwischen Biel und Belfort bereits 1964 existierten. Die Aufnahme der A16 in den Plan des Nationalstrassennetzes geschah 1984, nachdem die Bevölkerung des Kantons Jura mit grossem Mehr (71 %) dem Bau zugestimmt hatte. Die Autobahn sollte der strukturschwachen Region des Juras und der Ajoie neue Impulse geben. Die leistungsfähige Verkehrsachse soll nach der Fertigstellung eine wesentlich schnellere Anbindung an die übrige Schweiz gewährleisten.
Auch nach der Aufnahme ins Nationalstrassennetz gab es von Seiten der Umweltschützer starke Opposition gegen das Projekt. Im Rahmen der sogenannten Kleeblattinitiativen sollte der Bau der A16 der gesamten Schweizer Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt werden. Aufgrund der hohen Akzeptanz des Projekts in den betroffenen Regionen wurde das Begehren jedoch vor der Abstimmung über die anderen umstrittenen Nationalstrassenteilstücke (im April 1990) zurückgezogen.
Paläontologie
Während der Bauarbeiten an der A16 wurden in der Nähe von Courtedoux auf einer Steinplatte rund 500 Fussabdrücke von Dinosauriern gefunden, die vor ungefähr 150 Millionen Jahren in diesem Gebiet gelebt hatten.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website (französisch)
- Ausgrabung von Saurierfährten (mit Bildern)
- Fotoserie A16 auf Autobahnen.ch
Wikimedia Foundation.