Trapez (Sport)

Trapez (Sport)
Die neuseeländische Trapezkünstlerin Theaker von Ziarno beim Linzer Pflasterspektakel 2005

Das Trapez ist ein Turngerät aus dem Bereich der Luftakrobatik. Es gehört zum alten Genre der Artistik und wird hauptsächlich im Zirkus genutzt. Es besteht aus einem zwischen zwei gleich langen Seilen aufgehängten Holm und kann sowohl von einer (Solotrapez) als auch von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden. Die hier wichtigsten körperlichen Geschick-, Kraft- und Gewandtheitselemente sind:

  • Schwingen
  • Schaukeln
  • Stützen
  • Balancieren
  • Springen und
  • Hängen
Zirkusartisten bei einer Trapeznummer

Das Vertikalseil ist ein Spezialseil mit ca. 4-5 cm Durchmesser, das über einen Wirbel verdrehbar an der Decke aufgehängt wird. An das Seil werden besondere Anforderungen gestellt, da der Artist weder durch ein zu raues Seil verletzt werden darf, noch sollte das Seil zu glatt gearbeitet sein, um unerwünschtes Abgleiten zu vermeiden. Das Seil verfügt häufig über eine Schlaufe, sodass Tricks, die nicht am Vertikaltuch möglich sind, (z.B. einarmig herumwirbeln), gezeigt werden können.

Das Vertikaltuch ist ebenfalls ein Sportgerät der Luftakrobatik und besteht aus einem Tuch, welches an der Decke (halbiert) befestigt wird. Im engeren Sinne ist es eine Art Trapez aus Stoff. Durch das Teilen des Tuchs kann eine Schlinge gelegt werden, in der die meisten Aktionen des Trapez eingesetzt werden können.

Bei Vertikaltuch und Vertikalseil sind vergleichbare Darbietungen möglich. Die Länge beider Sportgeräte sollte den sichtbaren Bereich der Bühne abdecken und zusätzlich noch ausreichend Material für die Umwicklung des Artisten bereitstellen.

Neben der Geschicklichkeit beim Erklettern des Seiles oder Tuches, werden hier verschiedene Hänge durchgeführt. Mit viel Geschick und Körperbeherrschung wird das Vertikaltuch oder -seil um einzelne Körperteile geschwungen und durch die Reibung der einzelnen Wicklungen befestigt. Es ermöglicht somit in unterschiedlichen Positionen ein Hängen in der Luft, ohne explizite Knoten oder Griffe. Insbesondere das Auflösen der Wicklungen, durch schnelles Herabrollen mit eingebautem Stoppen, ist eine der spektakulärsten Figuren dieser Disziplinen.

Einfache Figur am Luftring

Das Vertikaltuch bietet durch die Verwendung eines Stoffes sehr gute Möglichkeiten besonders spektakuläre optische Effekte (Fahne) zu erzeugen.


Alle drei Sportgeräte erlauben den Einsatz mit zwei oder mehreren Artisten. Hierbei hängt ein Artist, der Fänger, meist kopfüber in dem Sportgerät, während die zweite Person, der Flieger, hauptsächlich von dem Fänger in verschiedenen Positionen gehalten wird. Bei Darbietungen mit mehreren Artisten gleichzeitig ist es auch oft üblich simultan zu arbeiten. Jeder Artist an seinem eigenen Trapez, Tuch oder Seil.

Daneben gibt es noch den Luftring. Das ist ein Ring -mit oder ohne Verstrebung an der Aufhängung. Der Luftring wird auch manchmal mit dem Vertikaltuch kombiniert, indem das Tuch am Ring befestigt wird.

An allen Requisiten sind Aufgänge, Tricks, Übergänge, Hänge, Abfaller und Abgänge möglich. Meistens gibt es für einen Trick auch Entsprechungen an den anderen Geräten. Die Tricks sind dann nicht genau identisch, aber beruhen auf einem ähnlichen Prinzip.

Bei einem Aufhängepunkt beim Tuch, Seil, Ring und selten auch Trapez wird häufig ein Wirbel zwischen Decke und Aufhängung befestigt um Drehungen zu erleichtern. Drehungen sind bei entsprechend hoher Aufhängung natürlich auch ohne Wirbel möglich, allerdings muss man sich dann wieder entdrehen.

Siehe auch

Im Segelsport ist ein Trapez (Segeln) eine Vorrichtung zum Gewichtstrimmen.


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