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Travnik
Травник
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Bosnien und Herzegowina Entität: Föderation Kanton: Zentralbosnien Koordinaten: 44° 14′ N, 17° 40′ O44.22583333333317.666388888889514Koordinaten: 44° 13′ 33″ N, 17° 39′ 59″ O Höhe: 514 m ü. A. Fläche: 529 km² Einwohner: 55.217 (2007) Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km² Telefonvorwahl: +387 (0) 30 Postleitzahl: 72270 Struktur und Verwaltung Bürgermeister: Tahir Lendo (SDA) Travnik (dt. veraltet auch Traunick) ist eine Stadt im Kanton Zentralbosnien (Srednjobosanski Kanton) in Bosnien und Herzegowina. Sie liegt ca. 100 km nordwestlich von Sarajevo im Lašva-Tal zwischen den Gebirgszügen Vlašić und Vranica.
Die Gemeinde (Općina/Opština) Travnik zählt 51.446 Einwohner (Schätzung Juni 2004). Davon sind 46.561 Bosniaken, 4.121 Kroaten und 483 Serben. Das Gemeindegebiet umfasst 529 Quadratkilometer.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gelegen im engen Tal der Lašva wird Travnik im Norden durch den Vlašić-Gebirgszug und im Süden durch die Abhänge des Vilenica-Gebirges begrenzt. Die Stadt blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sie gehörte zum mittelalterlichen bosnischen Staat, wovon die gut erhaltene Altstadt Zeugnis ablegt. Während der türkischen Besatzung wird Travnik für 150 Jahre Residenzstadt eines Statthalters des Sultans. Die Stadt entwickelt sich zum bedeutendsten Handels- und Handwerkszentrum und dem ersten diplomatischen Mittelpunkt Bosniens. Das französische Konsulat wurde in Travnik im Jahre 1806 eröffnet und existierte bis zum Fall Napoleon des Ersten im Jahr 1814. Da Österreich den Franzosen parieren wollte, gründete es auch im Jahre 1807 sein Konsulat, welches bis zum Jahr 1821 vorhanden war. Diese Epoche hat der gebürtige Travniker und Literatur-Nobelpreisträger Ivo Andric in seinem Roman "Wesire und Konsuln" geschildert.
Während der österreich-ungarischen Okkupation entwickelt sich Travnik zum industriellen Zentrum. Holzverarbeitung und Textilindustrie sind bis heute die wichtigsten Industriezweige. Nach den Unabhängigkeitserklärungen Sloweniens und Kroatiens formieren sich nationalistisch und separatistisch motivierte Bewegungen, die das Land 1992 in den Bosnienkrieg stürzen. Die Stadt selbst erlitt verhältnismäßig wenige Kriegsschäden, hatte aber viele Tote zu beklagen. Seit dem Vertrag von Dayton im Dezember 1995 gehört Travnik zur Föderation Bosnien und Herzegowina und ist Hauptstadt des Mittelbosnischen Kantons. Seit 1998 hat sie den UN-Status einer Offenen Stadt, in der alle Volksgruppen friedlich zusammen leben.
Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten von Travnik gehört die gut erhaltene Festung. Sie wird 1503 erstmals erwähnt, es bestand am selben Ort aber bereits vorher eine Wehranlage. Neben zahlreichen Moscheen (Hasan-Aga-Moschee 1549-50, Hadži-Ali-Beg-Moschee 1757-58, Bunte Moschee/Sulejmanija, 1816) befinden sich in Travnik auch zwei Uhrtürme (Sahat kula) aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Travnik ist die einzige Stadt in Bosnien und Herzegowina, die über zwei Uhrtürme verfügt. Zahlreiche Moscheen und andere Bauten aus osmanischer Zeit prägen noch heute das Stadtbild.
Durch die Lage Travniks am Rande des Vlašić-Gebirgszuges (1943 m) entwickelte sich ansatzweise der Tourismus. Bekannt ist auch der Travniker Schafskäse.
Persönlichkeiten
- Ivo Andrić (1892-1975), Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger, geboren in Dolac bei Travnik.
- Josef Páleníček (1914-1991), tschechischer Pianist und Komponist
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde (bosnisch, kroatisch, deutsch)
- Offizielles Tourismusportal der Stadt (bosnisch, englisch, deutsch)
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