- Trennwasserkanalisation
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Beim Trennsystem (Trennverfahren) in der Entwässerungstechnik hat man getrennte Leitungs- bzw. Kanalsysteme für die Ableitung von Schmutzwasser einerseits und für Regen- und Fremdwasser andererseits.
Das Trennsystem hat den Vorteil, die Kläranlagen von großen Regenwassermengen zu entlasten, womit sie kostengünstig nur für das (in vergleichsweise geringer und konstanter Menge) anfallende Schmutzwasser ausgelegt werden können.
Allerdings hat es den Nachteil, dass sämtliche Leitungen doppelt ausgeführt werden müssen und dass das getrennt abgeführte Regenwasser durchaus verschmutzt sein kann, beispielsweise nach langen Trockenperioden, wenn Straßen, Dächer und Plätze verunreinigt sind. Dieses verschmutzte Regenwasser gelangt beim Trennsystem ungereinigt in den Vorfluter.
Auch neigen die Leitungen für das Schmutzwasser zu stärkeren Ablagerungen, da sie nur von geringen Wassermengen durchspült werden.
Bisher ist der größte Teil der kommunalen Ableitung in Deutschland im Mischsystem ausgeführt (2001: 63,2%), weil in die Gewässer beim Mischsystem aber mehr Schadstoffe eingetragen werden, ist das Trennsystems bei der Entwässerung inzwischen häufiger anzutreffen als noch vor 50 Jahren (Anteil Trennsystem 1957: 15,8%; Anteil Trennsystem 2001: 36,8%).
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