- Trial-and-error
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Versuch und Irrtum (englisch trial and error) ist eine heuristische Methode, um Probleme zu lösen, bei der so lange zulässige Lösungsmöglichkeiten probiert werden, bis die gewünschte Lösung gefunden wird. Dabei wird oft bewusst auch die Möglichkeit von Fehlschlägen in Kauf genommen.
Durch Antrieb/Motivation wird ein Mensch oder Tier sensibel für Hinweisreize, um sich die als angenehm eingestufte Entspannung zu verschaffen. Um zu dieser Entspannung, also zu diesem Ziel zu gelangen, werden vom Subjekt mehrere Wege ausprobiert (Versuch). Negative „Wege zum Ziel“ werden nach Edward Lee Thorndike als Irrtum (error) bezeichnet; im positiven Falle wird das Erreichen des Zieles als Wirkung (effect) bezeichnet.
Robert Yerkes experimentierte mit Regenwürmern, die er durch einen wie ein T geformten Gang vom Fußpunkt aus zu dem Querbalken kriechen ließ. Bei einer Wendung nach links musste der Regenwurm zunächst über Sandpapier kriechen und erhielt anschließend einen leichten elektrischen Schlag, bei der Wendung nach rechts konnte der Wurm das Ziel ohne ihn behindernde Schwierigkeiten erreichen. Anfangs wandten sich die Würmer in gleicher Häufigkeit nach rechts oder links. Nach zwanzig bis hundert Experimenten hatte der Wurm gelernt, dass er an der Gabelung nach rechts kriechen muss, um die andernfalls auf ihn wartenden Schwierigkeiten zu vermeiden. Auf diesen Versuchen bauten andere Wissenschaftler auf, die einem dressierten Tier den Kopf mit dem Gehirn abschnitten. Als dem Tier ein neuer Kopf mit einem neuen Gehirn gewachsen war, war das durch die Dressur gelernte Erfahrungswissen wieder vorhanden. So wurde nachgewiesen, dass die Lernfähigkeit eines Regenwurms nicht in seinem Gehirn verankert ist.
Thorndike konnte auch nachweisen, dass Versuch und Irrtum bei Katzen ein wesentlicher Bestandteil des Lernprozesses ist.[1]
In der Informatik finden sich viele algorithmische Verfahren, die auf dem Versuch-und-Irrtum-Ansatz beruhen. Dazu gehören klassische Backtracking-Algorithmen, die rekursiv eine Menge von möglichen Lösungen durchsuchen, bis eine richtige Lösung gefunden wird.
Viele Optimierungsverfahren iterieren nach dem Grundsatz Versuch und Irrtum.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Jochen Musseler, Wolfgang Prinz (Hrsg.): Allgemeine Psychologie. Spektrum Akademischer Verlag, 2002, ISBN 3-8274-1128-9, S. 404
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