Trichloräthylen

Trichloräthylen
Strukturformel
Trichlorethen
Allgemeines
Name Trichlorethen
Andere Namen
  • Trichlorethylen (Tri)
  • Ethylentrichlorid
  • Acetylentrichlorid
  • TCE
Summenformel C2HCl3
CAS-Nummer 79-01-6
Kurzbeschreibung farblose, wasserklare Flüssigkeit mit süßlich-etherischem chloroformähnlichem Geruch
Eigenschaften
Molare Masse 131,39 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,46 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

−86 °C [1]

Siedepunkt

87 °C [1]

Dampfdruck

78 hPa (20 °C) [1]

Löslichkeit
  • sehr wenig löslich in Wasser (1,1 g·l−1) [1]
  • gut löslich in Benzin und Aceton
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Giftig
Giftig
(T)
R- und S-Sätze R: 45-36/38-52/53-67
S: 53-45-61
LD50

2402 mg·kg−1 (Maus, oral) [3]

WGK 3 – stark wassergefährdend [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Trichlorethen ist eine farblose, klare Flüssigkeit. Sie riecht nach Chloroform und ist unentzündlich. Sie wirkt als starkes Lösungsmittel und wurde deshalb früher in Formen- und Walzenwaschmitteln in der Druckindustrie und in metallverarbeitenden Betrieben als Teilereinigungsmittel eingesetzt.

Trichlorethen löst Polyolefine und chemisch verwandte Kunststoffe an und macht sie weich und undurchsichtig.

Verwendung

Aufgrund seiner guten fettlösenden Eigenschaft, der Flüchtigkeit und Nichtbrennbarkeit ist Trichlorethen, neben verwandten Verbindungen wie z. B. Perchlorethen, eines der gebräuchlichsten Reinigungs-, Entfettungs- und Extraktionsmittel gewesen. Es fand beispielsweise Verwendung in der Metall- und Glasindustrie, bei der Chemischen Reinigung und in der Textilbearbeitung. Noch heute ist es von Bedeutung als Schwerflüssigkeit bei Mineralien und als Zwischenprodukt bei chemischen Synthesen. Außerdem wird es in der Bitumen- und Asphaltindustrie als Lösemittel für Bitumen verwendet.

Sicherheitshinweise

Trichlorethen ist gesundheitsschädlich und stark narkotisierend: Das Einatmen von Luft mit 200 ppm führt zu Müdigkeit. Es wurde von der MAK-Kommission als krebserzeugend (Kategorie 2[1][2]) und keimzellmutagen (Kategorie 3B) eingestuft. Es ist als "Giftig" zu kennzeichnen.

Luftgrenzwert am Arbeitsplatz: In Deutschland besteht zur Zeit kein verbindlicher Grenzwert. In den USA beträgt der Grenzwert 50 ppm.

Akute Vergiftungen führen zu Hirnschäden, Erblindung und zur Aufhebung der Geruchs- und Geschmacksempfindung.

Im Körper wird es durch Monooxigenasen zu Trichlorethenoxid, Trichloracetaldehyd, Trichlorethanol und Trichloressigsäure umgewandelt. Trichlorethanol wird glukoronidiert und mit dem Urin ausgeschieden, während sich die Trichloressigsäure wegen ihrer starken Bindung an Eiweiße des Blutplasma anreichert und neurotoxisch wirkt.

Quellen

  1. a b c d e f g Eintrag zu Trichlorethen in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 12. Sep. 2007 (JavaScript erforderlich)
  2. a b Eintrag zu CAS-Nr. 79-01-6 im European chemical Substances Information System ESIS
  3. Trichlorethen bei ChemIDplus

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