Barnabà Chiaramonti

Barnabà Chiaramonti
Pius VII., Porträt von Jacques-Louis David, 1805
Das Wappen Pius VII.
Papst Pius VII.

Pius VII. (geboren als Graf Luigi Barnabà Niccolò Maria Chiaramonti (* 14. August 1742 in Cesena, Italien; † 20. August 1823 in Rom) war Papst von 1800 bis zu seinem Tod 1823.

Biografie

Mit 16 Jahren trat er in das Benediktinerkloster Santa Maria del Monte bei Cesena ein. Nach Studien der Philosophie und Theologie lehrte er als Professor in Seminarien seines Ordens in Parma und Rom.

Papst Pius VI., ein Freund seiner Familie, setzte ihn als Abt des Klosters San Callisto in Rom ein und in der Folge als Bischof erst von Tivoli, dann von Imola und machte ihn schließlich 1786 zum Kardinal.

Bei der französischen Invasion in Oberitalien 1797 trat Kardinal Chiaramonti öffentlich gegen nutzlosen Widerstand auf. Als die Stadt Lugo sich dennoch widersetzte und zur Plünderung freigegeben wurde, machte der Kardinal einen Kniefall vor dem französischen General Augereau und setzte damit der Plünderung ein Ende.

Nach dem Tod von Pius VI. 1799, Pius „dem Letzten“ (Spott der revolutionären Kräfte), in Valence kam es 1800 zu einem Konklave in der Abtei San Giorgio Maggiore in Venedig unter österreichischem Schutz. Es dauerte drei Monate, da mehrere Kandidaten den Österreichern oder Franzosen politisch nicht genehm waren. Schließlich wurde Barnaba Chiaramonti als neutraler Kandidat vorgeschlagen, durch Unterstützung des Sekretärs des Konklaves und einflussreichen Vatikan-Politikers Ercole Consalvi am 14. März 1800 gewählt und am 21. März 1800 zum Papst Pius VII. gekrönt.

Pontifikat

Seine Zeit als Papst war dominiert von der Situation in Frankreich, wo die Kirche durch die Revolution völlig zerschlagen worden war. Durch Verhandlungen mit Napoleon Bonaparte kam es zum historischen Konkordat von 1801, das das Verhältnis der katholischen Kirche zum französischen Staat für die nächsten hundert Jahre regelte. Dabei wurde anerkannt, dass die Mehrheit der Franzosen katholisch war, die katholische Kirche aber nicht mehr Staatskirche war.

1804 wurde Pius VII. von Napoleon dazu gezwungen, ihn zum Kaiser zu krönen, was zu einem gespannten Verhältnis zwischen beiden führte. 1806 eskalierte der Streit, Napoleon erklärte, der Papst sei de facto sein Untertan, und erwartete, dass der Papst offen gegen Napoleons Feinde Maßnahmen ergreife - der Papst protestierte diplomatisch, aber deutlich gegen beides und weigerte sich, in einem Krieg Partei zu nehmen. Napoleon annektierte schließlich den Kirchenstaat, der Papst exkommunizierte Napoleon und wurde daraufhin von diesem in Savona in Ligurien und dann in Fontainebleau gefangengesetzt.

Trotz vieler Druckversuche blieb Pius gegenüber den Forderungen von Napoleon fest; er weigerte sich auch, in Frankreich neue Bischöfe zu installieren, solange er gefangen war. Einmal trat er sogar in den Hungerstreik.

1814 wurde Pius von den Alliierten befreit und erhielt durch den Wiener Kongress den Kirchenstaat zurück. Auf diese Weise kehrte der Katholizismus auf die diplomatische Ebene des Völkerrechts zurück. Im Jahr 1815 restaurierte der Papst auch den Jesuitenorden.

Trotz seiner schlechten Behandlung durch Napoleon gewährte Pius VII. der Familie Napoleons in Rom Asyl und intervenierte bei den Engländern zugunsten Napoleons.

Das Grabmal befindet sich in der Krypta des Petersdoms in der Cappella Clementina.

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