Trifon Ivanov

Trifon Ivanov

Trifon Iwanow (bulgarisch Трифон Иванов; * 27. Juli 1965 in Lipniza, Bulgarien) ist ein ehemaliger bulgarischer Fußballspieler. Er ist geschieden und hat zwei Töchter.

Iwanow begann seine lange Fußballerkarriere mit 18 Jahren bei seinem Heimatverein Etar Tarnowo, wo er gemeinsam mit Krassimir Balakow spielte. Bevor er auf seiner späteren Stammposition des Liberos spielte, wurde er vor allem im Angriff eingesetzt - dies ist auch möglicherweise eine Erklärung dafür, dass er, sehr zur Erregung einiger seiner Trainer, in einzelnen Matches zeitweise auf seine defensiven Pflichten vergaß, um lieber selbst zu stürmen.

Aufgrund seiner guten Leistungen wurde er bald vom bulgarischen Großklub ZSKA Sofia verpflichtet, wo Iwanow mit Christo Stoitschkow einen weiteren prominenten Mitspieler an seiner Seite hatte. 1991 wechselte Iwanow für drei Jahre in die spanische Primera Division zu Betis Sevilla, wo er viele Höhen und Tiefen erlebte. Vor allem kritisiert wegen seiner Undiszipliniertheiten, wurde er 1994 an Neuchâtel Xamax verkauft. Seine zweite Saison bei dem Schweizer Klub war vor allem geprägt durch die Konfrontation mit Trainer Gilbert Gress, dem er Ahnungslosigkeit über den Fußballsport vorwarf, woraufhin Iwanow gehen musste und wieder für ein paar Monate für ZSKA Sofia spielte.

1995 kam er mit seiner Frau und seinen Töchtern nach Wien und kaufte sich ein Haus in Wien Floridsdorf (nähe Hoßplatz). Er wechselte gleichzeitig zu jenem Verein, bei dem er seine erfolgreichste Zeit erlebte, zum österreichischen Klub SK Rapid Wien. Gleich in seiner ersten Saison schaffte er mit Rapid den Meistertitel und kam bis ins Europapokalfinale der Pokalsieger. Seine großartige Performance im darauffolgenden Jahr in der Champions League verschaffte ihm sogar eine Nominierung in Europas "Team des Jahres". Doch so gut Trifon Iwanow auch in der Champions League spielte, so schlecht spielte er in manchen Meisterschaftspartien und fiel, wie schon bei Neuchatel, vor allem durch Disziplinlosigkeiten auf, was seinen Trainer Ernst Dokupil zutiefst verärgerte. Als Rapid 1997 das meisterschaftsentscheidende Match gegen die Salzburger Austria verlor und Iwanow in den letzten Spielminuten unnötigerweise die Rote Karte sah, warf Dokupil den Bulgaren, trotz eines Vertrages bis 1998, aus der Mannschaft. Bis dahin war er für Rapid in 53 Meisterschaftspartien (7 Tore) und 17 Europacuppartien (3 Tore) im Einsatz.

Um nicht für den Rest seines Vertrages zu den Rapid Amateuren in die Wiener Unterliga abgeschoben zu werden, wechselte er schnell zum Erzrivalen seines bisherigen Arbeitgebers, nämlich zu FK Austria Wien. Aber auch dort blieb ihm jeglicher weiterer Erfolg verwehrt, weshalb er es vorzog wieder in seine bulgarische Heimat zu ZSKA Sofia zu wechseln, um sich auf die Weltmeisterschaft in Frankreich vorzubereiten. Sein letztes Jahr in Wien spielte er dann doch noch in der Wiener Unterliga, um seinen Töchtern das Beenden der Schulpflicht (die ältere beendete sie in Wien, die jüngere studiert noch in Bulgarien) zu ermöglichen. Um in diesem Jahr allzu vielen Reportern und Fotografen zu entgehen zog er in eine größere Wohnung in der Frömmlgasse (1210 Wien). Er spielte in dieser Zeit beim FAC (Floridsdorfer Athletiksport-Club), wo er auch schließlich seine Karriere 2001 beendete.

Für Bulgarien absolvierte Trifon Iwanow zwischen 1988 und 1998 insgesamt 75 Spiele, in denen er 8 Tore erzielen konnte. 1994 überraschte Iwanow mit seinen bulgarischen Teamkollegen die gesamte Sportwelt - als Nobodyteam zur WM 1994 gereist, erreichten sie überraschenderweise das Semifinale und belegten schlussendlich den vierten Platz, wobei Iwanow einen großen Anteil an diesem Erfolg hatte. Die zweite WM-Teilnahme von Iwanow (Frankreich 1998) verlief weniger glorreich: ein letztes Mal spielten die Fußballveteranen Iwanow, Christo Stoitschkow, Emil Kostadinow usw. miteinander und lieferten eine mehr als schwache Leistung ab, die auch gleichzeitig das Ende der goldenen Fußballära Bulgariens besiegelte.

Nach seinem Karriereende kaufte sich Trifon Iwanow mehrere Tankstellen in und um Sofia und hat gemeinsam mit Christo Stoitschkow eine Bank in Bulgarien.

Vereine als Spieler

Erfolge

Weblinks und Quellen


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