Trillkegut

Trillkegut

Das Trillke-Gut war das alte Hildesheimer Stadtgut und von 1928 bis 1994 eine Landfrauenschule. Es liegt an der Steinbergstraße zwischen Katzberg und Steinberg am Trillkebach und der Waldquelle.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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1928 errichtete die Landwirtschaftskammer Hannover auf dem Gelände des alten Hildesheimer Stadtguts einen großen Neubau, in dem eine „Wirtschaftliche Frauenschule“ eingerichtet wurde. Für zunächst 60 Schülerinnen („Maiden“) bot man Abiturientinnenkurse sowie Ausbildungsseminare zur Haushaltskundelehrerin und zum Hauswirtschaftslehrling an.[1]

Ab 1933 wurde die Schule vom NS-Reichsnährstand verwaltet. 1936 ging die Lehrerinnenausbildung an die Hochschulen über und entfiel. In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre wurden in den Gebäuden auch deutsche Juden auf ihre Auswanderung nach Palästina vorbereitet.[2] Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde das „Trillke–Gut“ zum Lazarett. Die Frauenschule wurde ausquartiert und von 1940 an im „Haus Harderode“ nahe Hameln weiter betrieben. In der Nachkriegszeit wurden die Gebäude bis 1958 als Lungenheilstätte genutzt.[3] Danach kehrte die Frauenschule als „Fachschule für ländliche Hauswirtschaft“ aufs „Trillke–Gut“ zurück. 1975 wurde sie mit der Michelsenschule fusioniert. 1994 wurde die Schule aufgrund mangelnder Schülerzahlen geschlossen.[4]

Die Stadt Hildesheim kaufte die Schulgebäude und richtete 1995 in Teilen des Hauptgebäudes ein Studentenwohnheim ein. 1998 musste ein Teil des Grundstücks als Bauland veräußert werden. Ende 1999 wurde das Restgrundstück und die Gebäude an eine BewohnerInnen-Genossenschaft verkauft, die das Trillke-Gut seitdem zum alternativen Wohnen und Arbeiten nutzt und zu einer überregional bekannten Kulturstätte ausgebaut hat.

Literatur

  • Ortrud Wörner-Heil: Frauenschulen auf dem Lande - Reifensteiner Verband 1897-1997, Kassel 2. Auflage 1997 (Schriftenreihe des Archivs der deutschen Frauenbewegung, Bd. 11). ISBN 3-926068-12-4
  • Henning Bleyl/Sabine Brand (Hrsg.): Trillke-Gut: Gesichter und Geschichte. Hildesheim: Moritzberg 2000. ISBN 3-980609-32-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe auch zum Folgenden: Meyer/Lücke (Weblink)
  2. Manfred Overesch: Hildesheim 1945-2000. Hildesheim 2006, S. 284
  3. Manfred Overesch: Renaissance einer Kulturstadt - Hildesheim nach dem 2. Weltkrieg. Hildesheim 1998, S. 36
  4. Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 67 (1996), S. 470 u. 481; Manfred Overesch: Hildesheim 1945-2000. Hildesheim 2006, S. 287

52.1406555555569.93241111111117Koordinaten: 52° 8′ 26″ N, 9° 55′ 57″ O


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