- Triple-Play
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Triple Play ist in der Telekommunikation seit etwa 2005 ein Marketingbegriff für das gebündelte Anbieten der drei Dienste audiovisuelle Unterhaltung (Fernsehen, Video-on-Demand), (IP-)Telefonie und Internet (siehe auch Konvergenz).
Allgemein werden damit auch Elektronikkomponenten bezeichnet, die gleichzeitig Audio, Video und Daten verarbeiten (können). Es sei hier jedoch zusätzlich erwähnt, dass Triple Play im ursprünglichen Sinn den Transport von Sprache, Daten und Video (Triple) über ein Netzwerk, bezeichnet. Selbst beim Quad Play oder auch Quadruple Play genannt, also das zusätzliche Mobilfunkangebot zum bestehenden Fernseh-, Internet- und Telefonangebot aus einer Hand (Quad = vier), werden wiederum nur Daten-, Sprach- oder Videoinhalte distributiert bzw. angeboten. Damit handelt es sich weiterhin um Triple Play, denn die Inhalte bleiben gleich, nur die Elektronikkomponenten variieren.
Kabelfernsehanbieter bauen ihre Netze schon seit den 1990ern für diese Kombination aus (in Deutschland aufgrund der vormaligen Eigentumsverhältnisse der Kabelnetze allerdings großteils erst seit wenigen Jahren) und bieten entsprechende Kabelmodems an, wobei das Fernsehangebot in der Regel reiner klassischer Rundfunk ist und nicht auf Abruf (Video-on-Demand) funktioniert. Mit der Verfügbarkeit breitbandiger IP-basierter Zugänge (ADSL, VDSL, Glasfaser), die zudem zuverlässig und verzögerungsarm sein müssen, sowie leistungsfähiger Datenreduktionsverfahren (z. B. MPEG-4 AVC) steigen auch Telekommunikationsanbieter in den Markt ein. Mobilfunkunternehmen bezeichnen ihre in der Regel auf UMTS basierenden Dienste teilweise unsystematischerweise auch als Quad Play.
Die Deutsche Telekom stieg im November 2006 in den Triple Play Markt ein.
Angesichts der Technik-Konvergenz und der Migration des klassischen leitungsvermittelten Telefonnetzes hin zu einer NGN-Infrastruktur werden zukünftig alle Dienste von Triple Play-Angeboten auf einer einheitlichen Netzinfrastruktur aufbauen.
Für den Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt hat das aufkommende Triple Play zunächst den Vorteil, dass sich dadurch mehrere konkurrierende Netzinfrastrukturen bis zum Teilnehmer etablieren, da sowohl die klassischen Telefongesellschaften ihr Netz für IPTV und Video on Demand ausbauen während die TV-Kabelnetzbetreiber ihre Netze für Kabelinternet und Kabeltelefonie ausrüsten.
Ursprünglich kommt der Begriff Triple Play aus dem Baseball und beschreibt einen perfekten Defensivspielzug, der drei Spielzüge in einem vereint. Aus diesem Grund wurde er auch von der Telekommunikationsbranche übernommen.
In Österreich ist Triple Play ein durch UPC eingetragener Markenname.
Kritik
Trotz der Vorteile für den Kunden (z. B. Abrechnung und Service aus einer Hand) warnen Kritiker bereits heute vor einer Bündelung aller Kommunikationsdienste auf einem (IP-basierten) Netz, da eine Störung bzw. ein Totalausfall dann auch den gleichzeitigen Ausfall aller Kommunikationswege bedeuten könnte (sei dies nun durch Naturkatastrophen, Terrorismus, technische Defekte o. ä.).
Unter Hinweis auf ihre hohen Investitionskosten für den Netzausbau und den sich etablierenden Infrastruktur-Wettbewerb zwischen ihren Netzen versuchen sich die Triple-Play-Anbieter der Marktregulierung und deren Anforderungen wie Entbündelung, Grundversorgung und der Netzneutralität zu entledigen, um als Monopol- bzw. Oligopol-Anbieter von Inhalten zusätzliche Wertschöpfung zu erreichen. Mit diesem Ansinnen hatte die Deutsche Telekom in Deutschland (VDSL-Regulierungsferien der Telekom) und die Swisscom in der Schweiz bereits Erfolg.
Literatur
- PRAXIS PROFILINE Sonderheft: Triple Play - Die Zukunft der multimedialen Kommunikation [1]
- Ralf Kaumanns & Veit Siegenheim: Triple Play in der Wahrnehmung der Konsumenten. In: TelekomPraxis 7/2006, S. 16-17 [2]
- Damir Penava: Triple Play - Konvergenz der Kommunikationsnetze (Techniken, Anbieter, Märkte)
Weblinks
- Triple Play: Was bieten die Fernseh-Internet-Telefon-Pakete?, teltarif.de, 20. September 2007
- TV-Telefon-Internet Dreierpack mit Macken, Stiftung Warentest, 10. August 2007
- Triple Play Alliance, Non-profit Organisation, Betreiber des Triple Play Lab in München
- tripleplayers.com Diplomarbeiten zum Thema Triple Play
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