- Tris
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Strukturformel Allgemeines Name TRIS Andere Namen - Tris(hydroxymethyl)-aminomethan
- 2-Amino-2-(hydroxymethyl)-propan-1,3-diol
- Trometamol (INN)
- Tromethamin
- Trizma®
Summenformel C4H11NO3 CAS-Nummer 77-86-1 PubChem 6503 ATC-Code Kurzbeschreibung farblose Kristalle Eigenschaften Molare Masse 121,14 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 1,35 g·cm−3 [1]
Schmelzpunkt Siedepunkt 219−220 °C
pKs-Wert 8,3 (bei 20 °C)
Löslichkeit 800 g/l in Wasser [1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] Reizend (Xi) R- und S-Sätze R: 36/38 S: 26 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 WGK 1 [1] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. TRIS ist eine Kurzbezeichnung für Tris(hydroxymethyl)-aminomethan, auch Tromethamin, Trometamol (INN) genannt.
Inhaltsverzeichnis
Chemische Eigenschaften
TRIS wird für biochemische, molekularbiologische, mikrobiologische und pharmazeutische Zwecke als Puffersubstanz verwendet. Bei einem pKs 8,3 (bei 20 °C) besitzt TRIS eine gute Pufferkapazität zwischen pH 7,2–9,0. Es zeigt allerdings eine relativ starke Temperaturabhängigkeit der Säurekonstante (ΔpKs = −0,031 K−1).
Gehaltsbestimmung
Die Gehaltsbestimmung von TRIS gelingt als schwache Base im wässrigen Medium mit Methylrot als Indikator gegen Salzsäure. Als Ethanolamin-Derivat ist TRIS mit der Chen-Kao-Reaktion nachweisbar. Dabei wird die Substanz mit Natronlauge und Kupfer(II)-sulfat (CuSO4) versetzt (blauviolette Färbung).
Verwendung
Puffersubstanz in der Biochemie
Die Substanz ist bei vielen Biowissenschaftlern (vor allem Molekularbiologen) so beliebt, da sie auf viele Enzyme nicht inhibierend wirkt und somit für in vitro-Experimente im Allgemeinen besonders geeignet ist. TRIS ist dadurch zu einer Standard-Pufferkomponente für DNA-Lösungen (z.B. TE-Puffer: T steht für TRIS und E für EDTA) geworden. Da TRIS eine reaktive primäre Aminogruppe aufweist, ist der Puffer für einige chemische Anwendungen nicht geeignet.
Hilfsstoff in der Pharmazie
Trometamol wird in verschiedenen pharmazeutischen Darreichungsformen wie etwa Injektions- und Infusionslösungen, Augentropfen, Cremes und Gelen als Hilfsstoff zur Stabilisierung eingesetzt. Es wirkt alkalisierend und puffernd.
Arzneistoff
In Form seines Hydrochlorids wird Trometamol als Arzneistoff zur Behandlung der metabolischen Azidose angewendet, ferner zur Alkalisierung des Harns bei Vergiftungen mit schwach sauren Stoffen wie etwa Barbituraten. Es wird intravenös verabreicht. Als organische Base bildet Trometamol mit Mineralsäuren Salze. Im Blut gelöstes Kohlenstoffdioxid (CO2) kann auf diese Weise neutralisiert werden. Beim physiologischen pH-Wert von 7,4 liegen ca. 70 % des Trometamols im Blutplasma in der ionisierten (= protonierten) Form vor. Nichtionisiertes Trometamol durchdringt die Zellmembranen und ist auch intrazellulär als Puffer wirksam; dies bewirkt Kaliumverschiebungen vom Intra- in den Extrazellulärraum. Es kann initial zu Hyperkaliämie und sekundärer Hypokaliämie kommen. Trometamolhydrochlorid gibt es als Infusionslösung oder Infusionslösungskonzentrat, Handelsnamen sind THAM oder Trizma®. Trometamol ist in in Mengen über 1 g je abgeteilter Arzneiform verschreibungspflichtig.
Quellen
- ↑ a b c d e Carl Roth: Sicherheitsdatenblatt TRIS
- ↑ TRIS bei ChemIDplus
Siehe auch
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