- Trisetum flavescens
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Wiesen-Goldhafer Systematik Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae) Ordnung: Süßgrasartige (Poales) Familie: Süßgräser (Poaceae) Unterfamilie: Pooideae Gattung: Trisetum Art: Wiesen-Goldhafer Wissenschaftlicher Name Trisetum flavescens (L.) P.Beauv. Der Wiesen-Goldhafer (Trisetum flavescens), in botanischer Literatur auch Gold-Grannenhafer[1], umgangssprachlich meist nur Goldhafer genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Süßgräser (Poaceae) gehört.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Beim Wiesen-Goldhafer handelt sich um ein ausdauerndes [2], lockere Horste bildendes Gras. Die aufrechten bis aufsteigenden, gelbgrünen Halme erreichen Wuchshöhen von 20 bis 80 (selten bis 100) Zentimeter mit zwei bis fünf Nodien (Knoten) [3]. Die Halme tragen einfache Laubblätter mit behaarten Blattscheiden und 3,5 bis 12 cm langen, 2 bis 5 mm breiten Blattspreiten. Das sehr kurze Blatthäutchen hat einen fein gezähnten Rand.
Die vielblütige, bis 20 Zentimeter lange Rispe ist von charakteristischer goldgelber Farbe. Während der Blütezeit von Mai bis Juni sind die Äste ausgebreitet, später werden sie zusammengezogen. Die meist dreiblütigen, fünf bis sieben Millimeter langen Ährchen sind zusammengedrückt und die Hüllspelzen gekielt. Die häutige Deckspelze ist an der Spitze zweigeteilt und trägt eine gekniete Granne. Die drei Staubblätter sind 1,3 bis 2,5 (selten bis 2.8) mm lang [3].
Systematik
Mit 2n = 36 besitzt Trisetum flavescens eine ungewöhnliche Chromosomenzahl innerhalb der Tribus Aveneae, bei der die Chromosomengrundzahl x = 7 ist. Die Tribus Aveneae gehört zur Unterfamilie der Pooideae innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). [4]
Synonyme für Trisetum flavescens (L.) P.Beauv. sind: Trisetum pratense Pers., Avena flavescens L. (Basionym) [5].
Von der Nominatform Trisetum flavescens subsp. flavescens (Gewöhnlicher Wiesen-Goldhafer) wird die Unterart Trisetum flavescens subsp. purpurascens (DC.) Arcang. (Purpurner Wiesen-Goldhafer) unterschieden. Letztere hat im Durchschnitt breitere Blätter (5 bis 10 Millimeter) und eine rötlich überlaufene Rispe. Ihr Vorkommen ist auf steinige Grashänge des Hochgebirges beschränkt.[6]
Nicht mehr zu dieser Art gehört: Trisetum flavescens subsp. alpestre (Host) Asch. & Graebn., der Alpen-Goldhafer (Trisetum alpestre).
Vorkommen
Der Wiesen-Goldhafer kommt in weiten Teilen Europas sowie im Kaukasus vor, eingeführt vereinzelt in Nordamerika und Neuseeland.
Man findet ihn auf nährstoff- und basenreichen Wiesen besonders im Berg- und Hügelland. In den Alpen ist er in Höhenlagen bis zu 2.400 Metern zu finden. Seinen Verbreitungsschwerpunkt hat er in Fettwiesen (Arrhenatheretalia Pawl. 1928). In einer Höhenlage von 400 bis 900 Metern in kühl-feuchten Gebieten wird er zur Charakterart der Pflanzengesellschaft der Gebirgs-Fettwiesen (Polygono-Trisetion) bzw. Goldhaferwiesen (Trisetetum flavescentis).[7] Diese sind in den Alpen und den deutschen Mittelgebirgen verbreitet.
Der Goldhafer gilt als wertvolles Futtergras (Futterwertzahl 7), der durch Kultur in Gebiete gelangte, in denen er ursprünglich nicht vorkam. Sein reicher Vitamin D3-Gehalt kann bei zu ausgiebiger Verfütterung Kalzinose hervorrufen.[8] Diese Wirkung bleibt auch im Dürrfutter aktiv. [9]
Literatur
- Mogens Skytte Christiansen: Gräser. Süßgräser, Sauergräser und Binsen (BLV-Bestimmungsbuch), 4.Aufl., München, Wien, BLV 1993, ISBN 3-405-13615-6
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Eugen Ulmer, Stuttgart, 5. Aufl. 1983, ISBN 3-8001-3429-2
Einzelnachweise
- ↑ Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 4, Gefäßpflanzen: Kritischer Band. 9. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-0917-9
- ↑ Informationen zur Grünlandnutzung.
- ↑ a b Eintrag bei GrassBase.
- ↑ Grit Winterfeld, Dissertation: Molekular-cytogenetische Untersuchungen an Hafergräsern (Aveneae) und anderen Poaceae, Leipzig, 1968.
- ↑ Eintrag bei GRIN.
- ↑ Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer, Stuttgart, 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- ↑ Otti Wilmanns: Ökologische Pflanzensoziologie, 3. Aufl., 1984, S. 226
- ↑ http://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Goldhafer/goldhafer.html
- ↑ http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?giftdb/pflanzen/0106_tox.htm?inhalt_c.htm
Weblinks
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