Trisong Detsen

Trisong Detsen
Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
ཁྲི་སྲོང་ལྡེ་བཙན
Wylie-Transliteration:
khri srong lde btsan
Aussprache in IPA:
[ʈʂʰisoŋ tetsɛ̃]
Offizielle Transkription der VRCh:
Chisong Dêzain
THDL-Transkription:
Trisong Detsen
Andere Schreibweisen:
Trisong Detsan,
Thrisong Detsän
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
赤松德贊
Vereinfacht:
赤松德赞
Pinyin:
Chìsōng Dézàn
Trisong Detsen

Trisong Detsen war König von Tibet zwischen ca. 755 und 797. Unter ihm kam es zur offiziellen und endgültigen Einführung des Buddhismus in Tibet, während das Königreich selbst auf dem Höhepunkt seiner Macht stand.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Trisong Detsen war der Sohn des Königs Tride Tsugtsen (reg. 704-754) und einer chinesischen Prinzessin namens Jincheng († 739). Die Heirat wurde im Frühjahr 707 arrangiert, wobei der Tang-Kaiser Zhongzong (reg. 705-710) allerdings keine legitime Tochter hergab.

Nach seiner Machtübernahme bemühte sich König Trisong Detsen um ein politisches Werkzeug gegen die großen Familien (z.B. die des Premierministers), die dem König seine Macht im Land streitig machten und deren Vorrechte von den Vertretern der animistischen Bön-Religion unterstützt wurden. Er fand es in den Buddhisten, genauer gesagt in dem weit gereisten buddhistischem Meister Padmasambhava, dessen auf Magie, Orakel, Weissagungen und Wunder zielende Bekehrungsmethoden die Tibeter eher überzeugten als die seines intellektuelleren Mitstreiters Shantarakshita aus Nalanda. Daraufhin wurde der Buddhismus ca. 779 offiziell zur Staatsreligion erklärt, Padmasambhava begann mit der Ausbildung von Mönchen und dem Bau von Samye, dem ersten buddhistischen Kloster Tibets. Trotzdem blieb der Widerstand der Bön-Anhänger gegen den Buddhismus stark, so z.B. war die erste Frau des Königs auch die Galionsfigur der Gegenpartei. König Trisong Detsen selbst wurde Schüler von Padmasambhava und wurde von ihm unter anderem in den tantrischen Praxiszyklus von Vajrakilaya eingeweiht, ebenso Yeshe Tsogyal, eine seiner Gemahlinnen. Auch seine Tochter Prinzessin Pemasal erhielt bedeutende Einweihungen von Padmasambhava, u.a. die auf ihn zurückgehende Dzogchen Linie, auch Khandro Nyingtig genannt [1].

Außenpolitik

Außenpolitisch profitierte Tibet von der Schwäche der Tang-Dynastie in China, hervorgerufen durch den Aufstand des An Lushan (755-763). Ein Erfolg des Königs Trisong Detsen wird oft erwähnt: Als die Tang die unter Kaiser Suzong (reg. 756-762) vereinbarten Tributzahlungen einstellten, besetzten die Tibeter 763 kurzzeitig Chinas Hauptstadt Chang'an, wurden jedoch mit Hilfe der Uiguren nach wenigen Wochen wieder vertrieben. Ein weiterer Erfolg war eine Allianz mit dem Königreich Nánzhāo (in der heutigen Provinz Yunnan), welche die chinesische Südgrenze eindrückte und Nánzhāo zu einem Vasallenstaat Tibets herabstufte, bis sich König Yimouxun (reg. 778-808) um 794 dieser Vorherrschaft entledigte.

Konzil

Trisong Detsen ist auch durch ein Konzil der Jahre 792-94 bekannt, das Konzil von Lhasa, welches die Unstimmigkeiten zwischen den unterschiedlichen Lehrmeinungen der indischen und chinesischen Buddhisten über die Wege zur Erleuchtung klären sollte. Konkret ging es u.a. um die Frage ob man plötzlich oder bloß stufenweise erleuchtet werden kann, und welchen Einfluss gute und schlechte Taten darauf haben. Die indische Lehrmeinung, vertreten von dem Mönch Kamalashila setzte sich durch, die Chinesen verließen Tibet.

In der Ikonografie wird Trisong Detsen häufig mit den Attributen Manjusris dargestellt.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Denis C. Twitchett, John K. Fairbank (Hgg.): The Cambridge History of China, Bd. 3 (Sui and Tang China, 589–906), Cambridge 1979
  • Roland Barraux: Die Geschichte der Dalai Lamas. Göttliches Mitleid und irdische Politik. Komet, Frechen 2000, ISBN 3-933366-62-3
  • K. Kollmar-Paulenz: Kleine Geschichte Tibets, München 2006

Weblinks

Referenzen

  1. Princess Pema Sal - RangjungYesheWiki
  2. Trisong Detsen 742-798

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