Trombewand

Trombewand

Die Trombe-Wand ist eine in der Solararchitektur verwendete Kombination aus einer Kollektor- und Speicherwand zu passiven Nutzung der Sonnenenergie. Die Trombe-Wand wurde von dem französischen Ingenieur Félix Trombe 1956 in Font-Romeu-Odeillo-Via entwickelt.

Funktionsprinzip und Aufbau

Prinzipskizze einer Trombe-Wand
Argentinisches Wohnhaus mit Tombe-Wand an der Südseite

Die Trombe-Wand ist ein passives System zur Nutzung der tagsüber eingestrahlten Sonnenenergie (1)+(2) (siehe Prinzipskizze). Dabei befindet sich an der Südfassade des Gebäudes eine geschwärzte massive Speicherwand (6) - die Trombe-Wand - hinter einer Einfachverglasung (4). Der Abstand (5) zwischen Verglasung und Wand beträgt etwa 10 bis 15 cm. Am Tag heizt sich die Wand durch die absorbierte Sonnenstrahlung und den durch die Glasscheibe bedingten Treibhauseffekt auf. Durch Lüftungsklappen (7)+(8) kann die so erwärmte Luft bei Bedarf in die innenliegenden Räume geleitet werden. Nachts gibt die Wand einen Teil der gespeicherten Wärme zeitversetzt („Phasenverschiebung“) wieder ab. Die Trombe-Wand wird meist in Beton, mit Wandstärken von 46 bis 75 cm ausgeführt.[1]

Ein Nachteil der Trombe-Wand ist der schlechte Wärmeschutz.[2] Unter den in Mitteleuropa üblichen klimatischen Bedingungen ist der solare Gewinn gegenüber den Wärmeverlusten durch die ungedämmte Wand erheblich reduziert.[1]

Weiterentwicklungen der Trombe-Wand nutzen beispielsweise Wasser, das eine deutlich höhere Wärmekapazität als Beton hat, als Speichermedium.[3]

Einzelnachweise

  1. a b S. Meyer: Wirkung eines hybriden Doppelfassadensystems auf die Energiebilanz und das Raumklima der dahinterliegenden Räume. Dissertation, TU Cottbus, 2001, S. 9
  2. TU-Darmstadt: Trombewand eingesehen am 19. Oktober 2008
  3. energieroute.de: Passive Sonnenenergienutzung. eingesehen am 19. Oktober 2008

Literatur

  • J. I. Yellot u. a.: An Analysis of National and International Examples of Solar Heated and/or Cooled Dwellings, with Emphasis on the Architectural Modifications Required to Integrate the Solar Sub-systems with the Dwelling. Arizona State University, College of Architecture, 1975.
  • E. Bilgen, R. Jeldres: On the optimisation of Trombe wall solar collectors. In: American Society of Mechanical Engineers 12, 1978.
  • A. Chel u. a.: Energy conservation in honey storage building using Trombe wall. In: Energy & Buildings 40, 2008, S. 1643–1650.
  • W. Smolec, A. Thomas: Problems encountered in heat transfer studies of a trombe wall. In: Energy Conversion and Management 35, 1994, S. 483–491.
  • B. Chen u. a.: The effect of Trombe wall on indoor humid climate in Dalian, China. In: Renewable Energy 31, 2006, S. 333–343.

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