- Trugschluss der Verallgemeinerung
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Der Trugschluss der Komposition (auch Trugschluss der Verallgemeinerung) bezeichnet in der traditionellen Logik einen Spezialfall des Trugschlusses der Äquivokation, der darin besteht, dass sich ein bestimmter Begriff in den Prämissen auf jedes einzelne Element einer Gesamtheit und in der Conclusio auf die Gesamtheit selbst bezieht.
Sinnverwandt mit diesem Trugschluss ist der logische Fehler Sensus compositi et divisi.
Inhaltsverzeichnis
Beispiele aus der Wirtschaft
Sparen
Wenn einer für sich allein mehr sparen möchte, so mag ihm das gelingen. Versuchen das jedoch alle Wirtschaftssubjekte, sparen sie möglicherweise am Ende alle zusammen weniger, weil ihre vermehrte Ersparnis insgesamt einen Einkommensrückgang bewirkt hat (siehe auch Sparparadoxon).
Ausweichen in die Finanzwirtschaft
Oft wird behauptet, dass Unternehmen der produzierenden Wirtschaft, in der "realen" Wirtschaft nicht mehr ihre Gewinne in diese reale Wirtschaft investieren, sondern, weil die Rentabilität in der produzierenden Wirtschaft gesunken sei, stattdessen auf den Finanzmärkten ihre Gewinne profitabel anlegen. Dabei wird übersehen, dass zwar die einzelne Unternehmung des produzierenden Gewerbes diese Entscheidung treffen kann, in das produzierende Gewerbe oder auf den Finanzmärkten zu investieren, nicht aber die Unternehmen des produzierenden Gewerbes in ihrer Gesamtheit. Auf den Finanzmärkten investierte Geldbeträge können nur Renditen abwerfen, wenn sie von den Finanzmärkten aus wieder weiter in das produzierende Gewerbe, gegebenenfalls auch im Ausland, investiert werden. [1]
Fußnote
- ↑ Vgl. dazu Geert Reuten und Michael Williams: Value-Form and the State. The Tendencies of Accumulation and the Determination of Economic Policy in Capitalist Society. London and New York, 1989. ISBN 0-415-03893-6 (paperback). S. 151f: §8: Inflation and devaluation: The conflict between industrial and non-bank money capital.
Siehe auch
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