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Solaris Bildschirmfoto
Java Desktop System unter SolarisBasisdaten Entwickler Sun Microsystems Version 10 10/08
(Oktober 2008)Abstammung \ UNIX \ BSD \ SunOS
\ UNIX \ UNIX System V \ SolarisArchitekturen 68k, SPARC, x86, AMD64, Intel 64 Lizenz Software License Agreement Website www.sun.com/software/solaris Solaris (früher SunOS) ist ein Unix-Betriebssystem der Firma Sun Microsystems und stammt aus der UNIX System V-Familie. Anfänglich wurde SunOS auf Basis von BSD-UNIX als proprietäres Betriebssystem für den Einsatz auf Servern und Workstations von Sun entwickelt. Version 5.0 von SunOS wurde auf der Basis von UNIX System V neu entwickelt und der Produktname Solaris eingeführt. Mit Version 10 von Solaris wurden schließlich wesentliche Teile des Quelltextes von Sun offengelegt und das System als OpenSolaris zum Download freigegeben. Die Weiterentwicklung erfolgt seitdem als freies Betriebssystem.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zunächst entwickelte Sun SunOS, eine BSD-Unix-Variante, welche im Laufe der Jahre um viele Eigenschaften von System V erweitert wurde. 1982 erschien die Version 1.0 dieses Betriebssystems für die damals noch auf Motorola 68010 basierenden Sun-1- und Sun-2-Rechner. Die von Sun später entwickelte Sun-4-Baureihe mit SPARC-Prozessorarchitektur machte SunOS weiter beliebt, und schließlich war SunOS 4.1.1_U1 das letzte offizielle Release, das noch Rechner der Sun3-Baureihe mit Motorola 68000er unterstützte. Die letzte SunOS-4-Version von 1995 war 4.1.4 und brachte neben Fehlerbereinigung noch Unterstützung für die Maschinen mit MicroSPARC-Prozessor.
Die nicht sehr erfolgreiche Baureihe Sun386 mit Intel-Prozessoren wurde von SunOS in den Versionen 4.0.1 bis 4.0.3 unterstützt. Mit Version 4.1.2 wurde Multiprozessorbetrieb (asymmetrisch) eingeführt.
Die Version 5 von SunOS wurde auf Basis von System V Release 4 neu entwickelt, nachdem Sun Partner von Unix International geworden war. Es wurde mit der grafischen Benutzeroberfläche CDE und Java gebündelt und ab 1992 als „Operating Environment“ Solaris 2.x vermarktet. Es war von Anfang an SMP-fähig.
Die frühen Versionen von Solaris, die noch auf SunOS Version 4 basierten, wurden in späteren Jahren als Version 1.x nummeriert. Nach Version 2.6 wurde die „2.“ weggelassen: Im Jahre 2004 erschien die aktuelle Version 10 (SunOS 5.10), die man seit Februar 2005 kostenlos bei Sun herunterladen kann.
Funktionen und Besonderheiten
Seit der Version Solaris 7 (SunOS 5.7) bietet Solaris auf UltraSPARC-CPUs eine durchgängige 64-Bit-Unterstützung. Solaris ist auch in einer x86er-Prozessor-Version verfügbar, welche seit Version 10 auch 64-Bit-Unterstützung für AMD64-CPUs oder EM64T-CPUs bietet. Die Solaris-Version für PowerPC wurde nach dem ersten Release (Solaris 2.5.1) zunächst wieder eingestellt.
Seit Januar 2005 existiert das OpenSolaris-Projekt, das, unter der Leitung von Sun, den Quellcode von Solaris größtenteils unter der Common Development and Distribution License der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Unter dem Namen OpenSolaris wurden die Quellen für Kernel, einzelne Module und Bibliotheken dann am 14. Juni 2005 als Open-Source-Betriebssystem freigegeben. Im Rahmen dessen soll auch eine Solaris-Version für PowerPC erscheinen, die derzeit im Rahmen des Blastwave- bzw. OpenSolaris-Projektes in Arbeit ist. Anfang 2006 wurde von den Entwicklern eine entsprechende Portierung auf die Pegasos-basierte CHRP-Workstation ODW von IBM/Freescale/Genesi bekanntgegeben.
Software
Die Software unter Solaris wird hauptsächlich im Rahmen einer Paketverwaltung mit Hilfe der pkg-Programme (pkgadd, pkgrm, pkgchk ...) verwaltet. Viele Programme, die auf anderen Unix- oder ähnlichen Betriebssystemen wie etwa Linux laufen, können auf Solaris portiert werden. So stellt zum Beispiel das Blastwave-Projekt mit der Unterstützung von Sun hunderte von zusätzlichen Software-Paketen für Solaris bereit, welche mit dem Programm pkgadd eingespielt werden können. Verfügbar sind unter anderem die grafischen Oberflächen CDE, XFCE, KDE und GNOME, der Browser Firefox, die GNU Textutils und andere.
Versionsübersicht
Version Datum Beschreibung / Änderungen SunOS 0.7 Februar 1982 - Erste veröffentlichte Version von SunOS, entwickelt auf Basis von UNIX V7 (7th Edition)
- Unterstützung für Motorola-68000-basierte Systeme der Sun-1-Serie
SunOS 1.0 1983 - Umstellung der Codebasis auf 4.1BSD
- Unterstützung für Motorola-68010-basierte Systeme der Serien Sun-1 und Sun-2
SunOS 1.1 April 1984 - Erste Einflüsse durch Unix System V
SunOS 1.2 Januar 1985 - Umstellung der Codebasis auf 4.2BSD
SunOS 2.0 15. Mai 1985 - Einführung des Virtual file system (VFS) und des NFS-Protokolls
SunOS 3.0 17. Februar 1986 - Unterstützung für Systeme der Sun-2-Serie, sowie der Motorola-68020-basierten Sun-3-Serie
SunOS 3.2 September 1986 SunOS 4.0 1989 - Umstellung der Codebasis auf 4.3BSD und teilweise auf UNIX System V IPC
- Vollständige Unterstützung für SPARC-Architektur
- Unterstützung für Systeme der Serien Sun-2, Sun-3, Sun-4, sowie der Intel-80386-basierten Sun386i-Serie
- Einführung eines neuen Virtual Memory System, dynamischer Bibliotheken, System-V-STREAMS-I/O und OpenWindows 1.0 (separat zu SunOS verfügbar)
SunOS 4.1.1 März 1990 - Letzte Version mit Unterstützung der 680x0-Architektur
- Auslieferung mit OpenWindows 2.0
- Spätere Benennung von SunOS 4.1.1 in Solaris 1.0
SunOS 4.1.2 Dezember 1991 - erste Multiprozessor-Unterstützung
- Auslieferung mit OpenWindows 2.0
- Spätere Benennung von SunOS 4.1.2 in Solaris 1.0.1
SunOS 4.1.3 August 1992 - Gängigste Variante auf SPARC
- Auslieferung mit OpenWindows 3.0
- Spätere Benennung von SunOS 4.1.3 in Solaris 1.1
SunOS 4.1.4 November 1994 - Unterstützung der MicroSPARC-Architektur
- Auslieferung mit OpenWindows 3.0
- Spätere Benennung von SunOS 4.1.4 in Solaris 1.1.2
Solaris 2.0 SPARC (SunOS 5.0) Juli 1992 - Umstellung der Codebasis auf Unix System V Release 4
- Unterstützung für Systeme der Sun-4c-Serie
Solaris 2.0 x86 (SunOS 5.0) Dezember 1992 - Erste Solaris-Version mit Unterstützung für x86-Architektur
Solaris 2.1 SPARC (SunOS 5.1) Dezember 1992 - Unterstützung für Systeme der Sun-4m-Serie
Solaris 2.2 SPARC (SunOS 5.2) Mai 1993 - Erstmals Unterstützung für Multithreading
- Unterstützung für Systeme der Sun-4d-Serie
Solaris 2.3 SPARC (SunOS 5.3) November 1993 - Umstellung in OpenWindows 3.3 von NeWS auf Display PostScript und Einstellung der Unterstützung für SunView
Solaris 2.1 x86 (SunOS 5.1) November 1993 - Weiterentwicklung der Solaris-x86-Linie auf Basis von Solaris 2.1 SPARC
Solaris 2.4 (SunOS 5.4) November 1994 - Erste gemeinsame Version von Solaris für SPARC und x86
- Enthält OSF/Motif-Runtime-Unterstützung
Solaris 2.5 (SunOS 5.5) November 1995 - Erste Unterstützung für UltraSPARC-Architektur
- Einführung von NFSv3 und NFS/TCP, enthält CDE
Solaris 2.5.1 (SunOS 5.5.1) Mai 1996 - Einziges Solaris-Release mit Unterstützung für die PowerPC-Architektur
- Erweiterung der Benutzerkennung auf 32-Bit
Solaris 2.6 (SunOS 5.6) August 1997 - Einführung von Kerberos 5, PAM, TrueType-Schriften, WebNFS und Large File Support
Trusted Solaris 2.5.1 September 1998 - Sicherheitsoptimierte Version von Solaris 2.5.1 mit Erweiterungen wie Role Based Access Control (RBAC), Mandatory-Access-Control-Labeling und Auditing
- Unterstützung für die Systeme der Serien Sun-4c, Sun-4m, Sun-4d und Sun-4u
Solaris 7 (SunOS 5.7) 27. Oktober 1998 Trusted Solaris 7 2. November 1999 - Weiterentwicklung von Trusted Solaris auf Basis von Solaris 7
- Unterstützung für die Systeme der Serien Sun-4c, Sun-4m, Sun-4d und Sun-4u
Solaris 8 (SunOS 5.8) 26. Januar 2000 - Einführung von Multipath I/O, IPv6, IPsec und Role Based Access Control (RBAC)
- Einstellung der Unterstützung für Systeme der Sun-4c-Serie
- Letzte aktualisierte Version der Solaris-8-Linie war Solaris 8 2/04 (Februar 2004)
Trusted Solaris 8 20. November 2000 - Weiterentwicklung von Trusted Solaris auf Basis von Solaris 8
- Letzte Version der Trusted-Solaris-Linie, jedoch wurden die sicherheitsrelevanten Erweiterungen von Trusted Solaris teilweise durch Solaris Trusted Extensions in Solaris 10 implementiert
Solaris 9 (SunOS 5.9) 22. Mai 2002 (SPARC)
10. Januar 2003 (x86)- Einführung von iPlanet Directory Server, Resource Manager, Solaris Volume Manager, Linux-Kompatibilität
- OpenWindows eingestellt, Unterstützung für Sun-4d-Serie entfernt
- Letzte aktualisierte Version der Solaris-9-Linie war Solaris 9 9/05 (September 2005)
Solaris 10 (SunOS 5.10) 31. Januar 2005 - Erste Unterstützung für AMD64- und Intel-64-Architektur
- Einstellung der Unterstützung für Systeme der Sun-4m-Serie und der UltraSPARC-I-Architektur für Taktgeschwindigkeiten unter 200 MHz
- Einführung von GNOME-basiertem Java Desktop System, NFSv4, iSCSI, DTrace, Solaris Containers, Least-privilege-Sicherheit, Service Management Facility (SMF), des GRUB-Bootloaders (seit Solaris 10 1/06) und ZFS zur Plattenverwaltung (seit Solaris 10 6/06) sowie DTrace zur Performance-Analyse
- kostenlos
Open Solaris (Sun OS 5.11) August 2008 - Solaris wird unter CDDL gestellt
- Es entstehen verschiedene weitere freie Distributionen (Siehe Open Solaris)[1]
Befehl zur Anzeige der installierten Solaris Revision (Version):
cat /etc/release
Einzelnachweise
- ↑ C´t Ausgabe "C´t Spezial 03/2008"
Literatur
- Harald Zisler: SOLARIS 10 & OpenSOLARIS. Franzis Verlag, Poing, 1. Auflage 2007, ISBN 978-3-7723-7297-1
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- deutsches Anwendertreffen
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