- Tsantsa
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Ein Schrumpfkopf ist eine Trophäe (Kopfjagd) einiger Naturvölker Südamerikas.
Die faustgroße Trophäe verfertigte man aus dem abgetrennten Kopf eines Gegners. Nach Entfernen der Schädelknochen wurde die verbliebene Hauthülle mit dem Skalp gekocht, dann mit heißen Steinen und Sand oder heißer Asche befüllt, sodass diese zusammenschrumpfte und mumifizierte. Anschließend wurden die Gesichtszüge nachgestaltet. Es folgte eine Räucherung über mehrere Stunden, die für die dunkle Hautfarbe sorgte und der Konservierung diente.
Um zu verhindern, dass die Rachegeister des Toten austreten konnten, wurde der Mund vernäht oder mit Pflöcken verschlossen.
Im Glauben dieser Völker ging damit die Lebenskraft des Getöteten auf den Besitzer über. Außerdem galt diese Behandlung als ultimative Demütigung des Opfers und wurde oft als „Vollendung“ der Blutrache durchgeführt.
Die Aguaruna und Shuar in Peru und Ecuador pflegen diesen Brauch noch heute. Jedoch verwenden sie für ihre Tsantsa keine menschlichen Köpfe mehr, sondern Faultierköpfe. Auch werden Schrumpfkopf-Replicas heute aus Ziegenhaut und Ziegenhaar hergestellt. Dieses Ritual wurde bis Anfang/Mitte der 1980er Jahre bei Toten von Bürgerkriegen genutzt, um den Rebellen Mut und Willen zu verleihen, den Kampf zu führen und ihren Sieg den Mitmenschen zu zeigen.
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