Tschet

Konstantin Tschet, mit bürgerlichem Namen Konstantin Cetverikov (Tschetwerikoff), (* 24. Juni 1902 in Moskau ; † 27. Mai 1977 in München) war ein russischer Kameramann. Er erhielt den Nachnamen Irmen-Tschet, unter dem er auch einige Jahre arbeitete, durch Adoption.

Der Theaterregisseur Stanislavskij war sein Großonkel. Anfang der 1920er Jahre kam Tschet nach Berlin und arbeitete in der Foto-Chemie. Danach begann er bei der Ufa als Kamera-Assistent, vor allem bei Günther Rittau.

Tschet war ab 1925 Kameramann in vielen Spielfilmen und unter anderem in Metropolis für die Trickaufnahmen verantwortlich. Er war bis 1933 an zahlreichen großen Publikumserfolgen der späten Weimarer Republik beteiligt wie Bomben auf Monte Carlo (1931) und F.P.1 antwortet nicht (1932).

Konstantin Irmen-Tschet zögerte nicht, sich den Nationalsozialisten nach deren Machtübernahme für den Propagandafilm Hitlerjunge Quex zur Verfügung zu stellen. So erhielt er weiterhin Aufträge für die Kameraarbeit bei aufwändigen Unterhaltungsfilmen der Nazizeit wie Filmkomödien und Revuefilmen. Publikumslieblinge wie Lilian Harvey, Marika Rökk und Hans Albers wurden von ihm ins Bild gesetzt. Beim ersten deutschen Farbfilm Frauen sind doch bessere Diplomaten (1940) war er für die Kamera zuständig, ebenso bei der noch prestigeträchtigeren Produktion Münchhausen (1943).

Nach dem Krieg konnte er seine Karriere fortsetzen. 1946 erhielt er ein Engagement in der Schweiz, ab 1948 fotografierte er erneut Spielfilme in Deutschland, wobei er meist mit den bisherigen Regisseuren zusammenarbeiten konnte. 1957 bis 1964 war er wieder in der Schweiz, wo er vorwiegend für Filme des Regisseurs Franz Schnyder hinter der Kamera stand. Zuletzt wirkte er wieder in Deutschland als Chefkameramann der Firma Insel-Film und beschränkte sich auf Dokumentar- und Industriefilme. Seine letzte Filmarbeit war eine Auftragsproduktion zum 90. Geburtstag von Konrad Adenauer.

Konstantin Tschet war ab dem 2. November 1940 bis 1954 mit der Schauspielerin Brigitte Horney verheiratet.

Filme (Auswahl)

1926: Metropolis (Modellaufnahmen) 1928: Heimkehr (2. Kamera) 1929: Frau im Mond 1930: Liebeswalzer 1930: Einbrecher 1930: Der Mann, der seinen Mörder sucht 1931: Bomben auf Monte Carlo 1932: Ein toller Einfall 1932: Ein blonder Traum 1932: F.P.1 antwortet nicht 1933: Hitlerjunge Quex 1933: Viktor und Viktoria 1934: Die Insel 1935: Königswalzer 1936: Weiberregiment 1936: Bocaccio 1937: Sieben Ohrfeigen 1937: Fanny Elßler

1937: Gasparone 1938: Fortsetzung folgt 1939: Hallo Janine 1940: Frauen sind doch bessere Diplomaten 1940: Kora Terry 1941: Männerwirtschaft 1943: Münchhausen 1943: Die Frau meiner Träume 1944: Das Hochzeitshotel 1949: Der blaue Strohhut 1950: Der Mann, der zweimal leben wollte 1950: Die fidele Tankstelle 1951: Heidelberger Romanze 1952: Das kann jedem passieren 1952: Der träumende Mund 1954: Hoheit lassen bitten 1964: Geld und Geist 1965: Afrika tanzt

Weblinks

• Konstantin Tschet bei filmportal.de
• Konstantin Tschet in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

Personendaten
NAME	Tschet, Konstantin
ALTERNATIVNAMEN	Konstantin Cetverikov (Tschetwerikoff)
KURZBESCHREIBUNG	Kameramann
GEBURTSDATUM	24. Juni 1902
GEBURTSORT	Moskau
STERBEDATUM	27. Mai 1977
STERBEORT	München