- Tschokwe
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Die Chokwe (auch Tshokwe oder Tschokwe geschrieben) sind eine Bantu-Ethnie im südlichen Afrika. Sie leben vorwiegend in Angola, daneben in der Demokratischen Republik Kongo und in Sambia.
Inhaltsverzeichnis
Gesellschaft und Kultur
Die Sprache der Chokwe ist Uchokwe (Wuchokwe), wobei viele Chokwe heute auch andere Sprachen als Verkehrssprache beherrschen – Portugiesisch in Angola, Englisch in Sambia und Französisch im Kongo.
In ihrer traditionellen Religion ist Kalunga der Schöpfer und die höchste Macht, daneben gibt es diverse Ahnen- und Naturgeister, die mahamba. Heute sind viele Chokwe Christen.
Die Chokwe-Gesellschaft ist unter lokalen Führern (mwana nganga) organisiert. Diese beraten sich mit den Ältesten sowie mit Ritual-Spezialisten, bevor sie Entscheidungen treffen. Die Dörfer sind in Bereiche eingeteilt, die jeweils von Familienoberhäuptern geführt werden. Die Gesellschaft ist geteilt in jene, die matrilinear von den Herrschenden abstammen, und in die Nachkommen ehemals versklavter Bevölkerungsteile.
Wirtschaft
Die Chokwe betreiben Ackerbau (Brandrodung) und bauen Maniok, Yams und Erdnüsse an. Tabak und Hanf werden zum Schnupfen angebaut, Mais zur Herstellung von Maisbier. Ferner werden Schafe, Ziegen, Schweine und Hühner gehalten, weiteres Protein liefert die Jagd. Hierbei gibt es eine Gemeinschaft der Jäger von größerem Wild, die yanga, während kleineres Wild von jedermann gejagt wird. Anbau und Verarbeitung von Nahrungsmitteln ist praktisch ausschließlich Frauenarbeit.
Geschichte
Die Chokwe stammen möglicherweise von den Mbundu und den Mbuti-Pygmäen ab. Von etwa 1600 bis 1850 standen sie unter dem Einfluss der Lunda-Staaten im heutigen Angola. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte die Entwicklung der Handelsrouten vom Chokwe-Gebiet an die angolanische Küste zu einem Anwachsen des Elfenbein- und Kautschukhandels und verhalf damit den Chokwe zu Wohlstand. Dieser ermöglichte eine Expansion des Chokwe-Königreichs, das schließlich sogar Lunda einnahm. Der Aufstieg war allerdings von kurzer Dauer; die Macht der Chokwe schwand bald infolge von zu starker Expansion, eingeschleppten Krankheiten und Kolonialismus.
Quelle
- Chokwe Information (engl.)
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