- Tschuden
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Die Wepsen (auch Vepslaine Lüdilaine) sind ein finno-ugrisches Volk ostsee-finnischen Ursprungs in Nordwest-Russland mit etwa 13.000 Angehörigen. 1959 gab es noch 16 000 Wepsen, von denen 6 376 Menschen (d.h. 46,1%) das Wepsische als Muttersprache sprachen. 1926 wurden 32 785 Wepsen gezählt, 1897 waren es 25 289.
Woher die Bezeichnung "Wepsen" stammt, ist bis heute nicht geklärt. In russischen Chroniken des neunten Jahrhunderts wurden die Wepsen "Ves" genannt, was von der finnischen Bezeichnung "Vepsi", deren Herkunft unbekannt ist, abgeleitet sein könnte.
Bis zum elften Jahrhundert waren die Wepsen eines der bedeutendsten finno-ugrischen Völker im Nordosten Europas, wo sie die wichtigsten Handelswege kontrollierten. Danach gerieten sie immer mehr unter den Einfluss des Russentums.
Das Volk unterteilt sich in drei Hauptgruppen:
- Nordwepsen/Ääniswepsen (Lüdilainen): in Karelien um den Onegasee, vor allem im Südwesten des Onegasees, (etwa 6000 Personen),
- Mittelwepsen: v. a. um Sankt Petersburg, südlich des Onegasees und westlich des Sees Beloozero, im Gebiet Vologda und im Gebiet Sankt Petersburg.
- Südwepsen: östl. der Stadt St. Petersburg und im Südosten des Gebiets Sankt Petersburg.
Viele Wepsen sind in den Kareliern aufgegangen, 2001 gaben noch 9100 Menschen an, Wepsisch als Muttersprache zu sprechen. Das Wepsische steht dem Karelischen nah. Die Wepsen sind mehrheitlich russisch-orthodoxe Christen. Die reichhaltige wepsische Tradition wird nur noch in einigen Dörfern praktiziert, lediglich die Töpferkunst lebt auch in den Städten fort.
Politisch gehören sie zu den kleinen indigenen Völkern des russischen Nordens, Sibiriens und des russischen Fernen Ostens, die im Dachverband RAIPON organisiert sind.
In Karelien existiert ein kleiner autonomer Landkreis (Vepskaja Nacional'naja Volost), in dem etwa 3000 Menschen leben, von denen allerdings nur eine Minderheit wepsischer Nationalität ist.
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