- Tselinograd
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Astana
Астана
Wappen
FlaggeStaat: Kasachstan Gebiet: Aqmola Gegründet: 1830 Koordinaten: 51° 10′ N, 71° 25′ O51.16666666666771.416666666667338Koordinaten: 51° 10′ 0″ N, 71° 25′ 0″ O Höhe: 338 m Fläche: 710 km² Einwohner: 626.228 (2008) Bevölkerungsdichte: 882 Einwohner je km² Zeitzone: Bhutan Time (UTC+6) Telefonvorwahl: (+7) 7172 Postleitzahl: 010000-010015 Kfz-Kennzeichen: Z Gemeindeart: Stadt mit Sonderstatus Äkim (Bürgermeister) : Imanghali Tasmaghambetow Webpräsenz: Astana (kasachisch Астана; wörtlich übersetzt Hauptstadt) ist seit 1997 die Hauptstadt Kasachstans. Bis 1997 war die Stadt im Herzen Kasachstans nicht sehr bedeutend, bis sie vom kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew zur Hauptstadt erklärt wurde. Die Einwohnerzahl beträgt 626.000 (Stand 2008).
Inhaltsverzeichnis
Der Name der Stadt
Astana bedeutet auf Deutsch „die Hauptstadt“. Angeblich wurde dieser Name gewählt, weil er historisch bzw. politisch unbelastet ist, gut klingt und auch in seiner grafischen Darstellung ansprechend ist – und das nicht nur in der Staatssprache, sondern in vielen Sprachen der Welt. Zudem bedeutete einer der früheren Namen Aqmola (1991–1997) zu Deutsch „weißes Grab“ – was als eher unpassend empfunden wurde. Andere frühere Namen waren Akmolinsk (1824–1961) und Zelinograd (1961–1991).
Geografie
Geografische Lage
Astana liegt in einer großräumigen Steppenlandschaft im Übergangsbereich zwischen dem russisch geprägten Norden Kasachstans und dem extrem dünn besiedelten Landeszentrum am Fluss Ischim. Die älteren Stadtviertel liegen nördlich des Flusses, während die neuen Stadtviertel vor allem südlich des Ischim angelegt wurden.
Stadtgliederung
Astana kann geografisch in verschiedene Gebiete eingeteilt werden. Nördlich der Eisenbahn, welche Astanas Norden in ost-westlicher Richtung durchquert, befinden sich Industrie- und ärmere Wohnviertel. Zwischen der Eisenbahnlinie und dem Fluss Ischim befindet sich die Innenstadt, in der zur Zeit eine rege Bautätigkeit herrscht. Westlich und östlich davon schließen sich gehobenere Wohnviertel an. Südlich des Ischim befinden sich Parks und das neue Regierungsviertel.
Hier sind ebenfalls viele große Bauprojekte in Arbeit, so zum Beispiel der Bau eines Diplomatenviertels, verschiedener Regierungsgebäude und einer repräsentativen Uferpromenade. Bis 2030 sollen diese Stadtteile vollendet sein. Astanas Chefplaner, Wladimir Laptew, will ein Berlin in eurasischer Version erbauen. Gelegentlich wird auch eine Parallele zu Ankara gezogen, welches nach Gründung der modernen Türkei Hauptstadt wurde. Eine reine Verwaltungs-Hauptstadt wie Brasília oder Canberra ist nicht das Ziel der Stadtplaner.
Klima
Astana wird von Kontinentalklima geprägt – es gibt kaum eine Stadt auf der Welt, die weiter im Landesinneren liegt als Astana. Klimatisch hat Astana den Ruf als eine der zugigsten und kältesten Hauptstädte der Welt, da die Winde aus Nordsibirien aufgrund fehlender geografischer Barrieren in den Wintermonaten nahezu ungebremst nach Nordkasachstan gelangen. Die winterliche Durchschnittstemperatur beträgt ca. −15 Grad mit vereinzelten Nachtfrösten von bis zu −40 Grad. Dagegen sind Spitzentemperaturen im Sommer von über 35 Grad plus üblich.
Geschichte
Gründung und Zarenzeit
Die Stadt am Ischim wurde 1824 als russische Festung namens Akmolinsk gegründet. Lange Zeit fungierte sie nur als Fort in der kasachischen Steppe. Die Bedeutung der Stadt wuchs Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, als Akmolinsk ein Eisenbahnknotenpunkt an der Turksib wurde. Dies führte zu einer ersten wirtschaftlichen Blüte der Stadt, die bis zum Russischen Bürgerkrieg anhielt. Dieser betraf auch das Gebiet des heutigen Nordkasachstan und damit auch Akmolinsk.
Stadterweiterung im 20. Jahrhundert
Als Nikita Chruschtschow in den 1950er Jahren ein Mammutprojekt startete, um die nordkasachische Steppe in eine zweite Kornkammer der Sowjetunion zu verwandeln, wurde die Stadt zur Hauptstadt dieser so genannten Neuland-Region (Zelinny Kraj) und 1961 in Zelinograd umbenannt. Der hohe Anteil an russischer Bevölkerung in dieser Gegend, der zu ethnischen Spannungen geführt hat, lässt sich auf den Zuzug von Landarbeitern in dieser Zeit zurückführen. In der Umgebung der Stadt wurden daneben viele Russlanddeutsche angesiedelt, die vorher unter der Herrschaft Josef Stalins deportiert worden waren.
Hauptstadt
Als Kasachstan nach dem Zusammenbruch der UdSSR seine Unabhängigkeit erlangte, wurden die Stadt und ihre Region 1991 in Aqmola (zu deutsch „weißes Grab“) umbenannt und 1994 als zukünftige Hauptstadt des wieder unabhängigen Landes nominiert. Als man die Hauptstadt dann 1997 von Almaty dorthin verlegte, wurde die Stadt abermals umbenannt. Der Grund für die Verlegung der Hauptstadt bestand neben der hohen Erdbebengefahr in Almaty vor allem darin, dass die kasachische Regierung unter Nursultan Nasarbajew die russischsprachigen Gebiete im Nordosten des Landes vom zentral gelegenen Astana aus besser kontrollieren konnte. Andererseits wollte sich Präsident Nasarbajew auch von traditionell einflussreichen Kasachen- und Kirgisen-Clans in Almaty lösen. Außerdem wurden Astana die besten Entwicklungsmöglichkeiten – resultierend aus möglichen Bebauungsflächen und Verkehrsinfrastruktur – prognostiziert. Seit Astana als Hauptstadt fungiert, erlebt die Stadt ein starkes Bevölkerungswachstum.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister der Stadt Astana ist seit dem 4. April 2008 Imanghali Tasmaghambetow. Er löste in diesem Amt Askar Mamin ab.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Alte Gebäude wird man in Astana vergeblich suchen. Astana wird zum einen von Gebäuden der Sowjetzeit geprägt – hier herrscht der Baustil der 1960er und 1970er Jahre vor, andere Stadtviertel sind entweder in den letzten Jahren entstanden oder in den letzten Jahren umgebaut worden. Dies betrifft die Viertel südlich des Ischim, die im Rahmen des Regierungsumzuges entstanden sind.
- modernes Regierungsviertel
- Ischimpromenade
- Hauptmoschee
- Ozeanarium (in einer der am weitesten vom Meer entfernten Hauptstädte)
- Islamzentrum
- Turm des Hotels Intercontinental
- Markthalle
- Römisch-Katholische Kathedrale
- Russisch-Orthodoxe Kathedrale
- Bajterek-Turm
- Pyramide des Friedens und der Eintracht
- Khan Shatyry
Sport
Die Pro-Tour-Radmannschaft Astana ist in der Stadt beheimatet.
Das 12.343 Zuschauer fassende Kazhimukan Munaitpasov Stadion ist Spielstätte von FK Astana. Die Mannschaft spielt in der ersten kasachischen Fußball-Liga.
Die Eishockeymannschaft Barys nimmt neben der Kasachischen Meisterschaft ab der Saison 2008/09 am Spielbetrieb der Kontinentalen Hockey-Liga, der höchsten russischen Spielklasse, teil.
Club Sport Liga Stadion Lokomotive Astana Fußball Superliga Kazhimukan Munaitpasov Stadion FK Astana Fußball Superliga Kazhimukan Munaitpasov Stadion Team Astana Fahrradfahren UCI ProTour - Astana Tigers Basketball Kasachische Basketball Liga Barys Astana Eishockey Kontinentale Hockey-Liga Sportpalast Kasachstan Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Astana lebt vor allem von seiner Hauptstadtfunktion und den damit zusammen hängenden Wirtschaftszweigen. Durch die rege Bautätigkeit besitzt der Bausektor eine wichtige Bedeutung in der Stadt. Ein weiterer wichtiger Industriezweig ist die Lederverarbeitung. Das Stadtgebiet stellt eine Sonderwirtschaftszone dar. Die Umgebung wird großräumig landwirtschaftlich genutzt.
Verkehr
Astana liegt in der Mitte Kasachstans und hat dadurch eine Sonderstellung als Verkehrsknotenpunkt.
Eisenbahn
Astana ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Eisenbahnverkehr sowohl in Nord-Süd- (von Petropawl nach Almaty und Taschkent) als auch in Ost-West-Richtung (von Moskau nach China). Im Personenverkehr besteht auch eine Kurswagenverbindung nach Berlin.
Straße
Parallel zu den Eisenbahnstrecken verlaufen Hauptstraßen. Auf Grund der enormen Ausdehnung des Landes besitzt das Straßennetz nur Bedeutung für den regionalen Verkehr. In den nächsten Jahren sind weitere Schnellstraßen geplant.
Flugverkehr
Ca. 15 km südlich vom Stadtzentrum Astana befindet sich der Flughafen Astana (51,02547° N, 71,46083° O51.0254771.46083 ), u. a. mit Verbindungen in die Europäische Union. Der Flughafen ist inzwischen ein wichtiges Drehkreuz für die Flüge der Lufthansa Cargo nach Asien.
Von Deutschland aus fliegen Air Astana und Lufthansa non-stop nach Astana – von Österreich fliegt man seit 4. September 2007 mit Austrian. Turkish Airlines fliegt von vielen deutschen Städten, sowie ab Zürich, Basel, Genf und Wien, mit einem Zwischenstopp in Istanbul, nach Astana.
In den nächsten Jahren soll etwa 15 km westlich von Astana ein neuer internationaler Flughafen gebaut werden.
Öffentlicher Personennahverkehr
Dem öffentlichen Personennahverkehr dienen Omnibuslinien und Trolleybusse sowie eine Unzahl Marschrutki. Für die fernere Zukunft wird eine Straßenbahn und/oder eine U-Bahn (Metro Astana) geplant – möglicherweise auch eine Kombination aus beidem.
Bildung
Astana ist Sitz der staatlichen kasachischen Gumeljow-Universität und der Agrartechnischen Universität S. Seifullin. Daneben befinden sich hier verschiedene weitere Hochschulen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Konstantin Airich (* 1978), Schwergewichtsboxer
- Anton Chichulin (* 1984), Fußballspieler
- Anatoli Chrapaty (* 1962 † 2008), Gewichtheber
- Eleonora Hummel (* 1970), deutsche Schriftstellerin
- Maxim Iglinski (* 1981), Radrennfahrer
- Dawid Lorija (* 1981), Fußballspieler
- Kärim Mässimow (* 1965), Regierungschef Kasachstans
- Alex Mizurov (* 1988), Skateboarder
- Grigori Nikolajewitsch Potanin (1835–1920), russischer Entdecker
- Darmen Sadwakasow (* 1979), Schachmeister
- Maksim Schalmaghambetow (* 1983), Fußballspieler
Siehe auch
Weblinks
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