- Tulúm
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Maya-Anlage Tulúm, nicht dagegen mit dem Musikinstrument tulum. - ↑ 20° 13′ N, 87° 28′ W20.218055555556-87.4625Koordinaten: 20° 13′ N, 87° 28′ W)
Tulúm (auf Mayathan Tulu’um, „Mauer“ oder „Festung“) liegt an der so genannten Riviera Maya, einem Küstenstreifen an der Karibikküste von Mexiko im Bundesstaat Quintana Roo, und ist der touristisch meistbesuchte Ort des ganzen Landes, rund 130 Kilometer südlich von Cancún.
Anders als alle anderen Maya-Fundstätten liegt Tulúm direkt am Meer. Die bekanntesten Gebäude sind neben dem sogenannten Schloss der „Tempel des Herabsteigenden Gottes“, der „Tempel des Windes“ und der Freskentempel. Die innere Stadt wird von einer zum Meer hin offenen Stadtmauer umrundet, an deren Nordwest- und Südwestecken Wachtürme stehen. Aus denkmalpflegerischen Gründen sind für Besucher nicht mehr alle Strukturen zugänglich.
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Geschichte
Besiedelt seit ungefähr 1200, war Tulum im 13. und 14. Jahrhundert eine der größten Städte der Halbinsel Yucatan. Der spanische Seefahrer Juan Díaz verglich die Größe der Stadt 1518 mit der von Sevilla. Vermutlich war Tulúm wegen seiner günstigen Lage am Meer ein wichtiger Handels-Knotenpunkt zwischen den mehreren Regionen der Maya und verfügte über ein entwickeltes Verteidigungssystem. Als religiöses Zentrum war Tulúm noch bei der Ankunft der Spanier bewohnt.
Der erste moderne Besucher, der Aufzeichnungen hinterlassen hat, war John Lloyd Stephens.
Während des Kastenkrieges war Tulúm ein Zentrum des Widerstands der Maya. Hier befand sich ähnlich wie in Chan Santa Cruz ab 1871 ein Sprechendes Kreuz, das von der Maya-Priesterin María Uicab, der „Königin von Tulum“, gehütet wurde.
Bauwerke
Das Schloss bzw. El Castillo ist das höchste Gebäude von Tulúm. Der Spanier Juan Díaz hielt diesen Turm 1518 für den größten, den er je gesehen hatte. Das obere Gebäude hat zwei gewölbte Räume, deren drei Eingänge durch schlangenförmige Säulen abgestützt sind. Deren nicht mehr erhaltenen Schlangenköpfe ruhten auf dem Boden. Der sonstige Fassadenfries ist relativ schlicht.
Neben dem Schloss liegt der „Tempel des Herabsteigenden Gottes“ bzw. „Templo del Dios Descendente“. Seinen Namen erhielt er von der im Dachfries enthaltenen Figur des herabsteigenden Gottes. Diese in Tulúm mehrfach (beispielsweise im Schloss) abgebildete Gottheit wurde mit dem Sonnenuntergang, dem Regen, dem Blitz und der Bienenzucht in Verbindung gebracht und hieß auf Mayathan Ah Mucen Cab (Bienengott).
Der „Freskentempel“, auch Tempel der Friese (spanisch Templo de las Pinturas), erhielt seinen Namen aufgrund der zahlreichen Wandmalereien von Schlangen, Fischen, Eidechsen und anderen Meerestieren, welche jeweils Gottheiten einrahmen. Vermutlich diente der Tempel der Anbetung von Gottheiten, die im Zusammenhang mit der Bodenfruchtbarkeit standen.
Der „Tempel des Windes“ (spanisch Templo del Dios del Viento) wurde auf einem natürlichen Hügel in unmittelbarer Meeresnähe errichtet. Er ist auf einer halbrunden Plattform errichtet und besitzt einen Raum. Die halbrunde Struktur lässt auf die Anbetung des Windes schließen und stellt eine für die Maya-Kultur seltene Bauweise dar. Vergleichbare architektonische Grundstrukturen finden sich weiter westlich, beispielsweise in Uxmal an der „Pyramide des Zauberers“.
Die gesamte Stadt war von einer rechtwinkelig (385 × 165 m) um sie verlaufenden, mit 6 m Fußbreite sehr massiven Mauer umschlossen, deren Höhe zwischen 3 und 5 m liegt; nur die Seite an der Küste blieb ungeschützt.
Das moderne Tulúm
Der Weg von der Autobahn zur Stätte führt über das heutige Tulúm, eine schnell wachsende Kleinstadt mit rund 10.000 Einwohnern [1]. Der Ort lebt im Wesentlichen vom Tourismus, der durch die Attraktivität der Ausgrabungsstätte und der Strände angezogen wird. Bis etwa in die 1990er Jahre kamen die Touristen hauptsächlich mit Reisebussen auf Tagesausflügen aus Cancún und in Tulúm selbst gab es nur wenige einfache Hotels. Heutzutage ist der Strandabschnitt südlich der Ruinen über mehrere Kilometer fast vollständig mit Hotels verschiedener Kategorien belegt.
Siehe auch
Weblinks
Fußnoten
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