Tumanski

Tumanski

Sergei Konstantinowitsch Tumanski (russisch Сергей Константинович Туманский, wiss. Transliteration Sergej Konstantinovič Tumanskij; * 21. Mai 1901 in Minsk; † 9. September 1973 in Moskau) war ein sowjetischer Triebwerkskonstrukteur.

Leben

Während der Oktoberrevolution und im anschließenden Bürgerkrieg war Tumanski als Motorenwart für Militärflugzeuge tätig, unter anderem auch in der mit schweren Ilja Muromez-Bombenflugzeugen ausgerüsteten Abteilung „Grom“. Dort flog er vereinzelt auch Einsätze als Bord- oder Bombenschütze mit. Nach Absolvierung eines Technikerlehrgangs an der militärtechnischen Schule in Petrograd diente er noch eine zeitlang bei den Luftstreitkräften, bevor er an der Schukowski-Universität in Moskau ein Studium begann. Nach dessen Beendigung arbeitete Tumanski von 1931–1938 und dann wieder 1940 im Zentralinstitut für Flugmotoren, das zum Flugmotorwerk 29 gehörte. Dort entwickelte er den Doppelsternmotor M-88 zur Serienreife, der unter anderem im Bombenflugzeug Il-4 zum Einsatz kam. 1943 wurde Tumanski zweiter Mann im OKB (Experimental-Konstruktionsbüro) von Alexander Mikulin. 1955 wurde er zum Chefingenieur ernannt und im Jahr darauf zum Generalingenieur. Diese Position übte er bis zum Jahre 1973 aus.

Tumanski nahm wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung von Strahltriebwerken für überschallschnelle Flugzeuge. So entwickelte er unter anderem die Triebwerke für die MiG-21, das Tumanski R-11 F-300, und für die Mach 3+ schnelle MiG-25, das Tumanski R-15.

Nachdem er bereits 1946 mit dem Staatspreis ausgezeichnet wurde, ehrte man ihn 1957 mit dem Orden Held der sozialistischen Arbeit und dem Leninpreis, insbesondere für die Entwicklung des R-11. Tumanski war seit dem 26. Juni 1964 Mitglied der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion, außerdem vierfacher Träger des Leninordens sowie Träger des Ordens der Oktoberrevolution, des Rotbannerordens und diverser anderer Auszeichnungen.

Literatur

  • Wilfried Kopenhagen: Lexikon Sowjetluftfahrt. Elbe-Dnjepr-Verlag 2007, ISBN 3-933395-90-9, in Bibliotheken auch unter ISBN 978-3-933395-90-9 (formal falsche ISBN)

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