Turbot War

Nordwest Atlantik

Turbot War ("(Stein-)Buttkrieg", von engl. turbot = Steinbutt) bezeichnet einen Streit um Fischereirechte und die 200-Meilen-Zone zwischen Kanada und Spanien im Jahre 1995. Kanadas Fischereiminister und späterer Premierminister von Neufundland und Labrador Brian Tobin ließ von der Küstenwache das spanische Schiff Estai, Heimathafen Vigo, in den Neufundlandbänken an der 200-Meilen-Grenze aufbringen und nach St. John’s bringen. Der Kapitän wurde angeklagt, zu kleine Fische gefangen zu haben. Spanien bezichtigte darauf Kanada der Piraterie und ließ daraufhin seine Fangflotte durch Kriegsschiffe bewachen, es kam zu Warnschüssen zwischen der Marine beider NATO-Staaten.

Großbritannien und die EU vermittelten. Spanien erhielt die Estai und den Fischfang zurück, eine Klage Spaniens gegen Kanada vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wurde jedoch 1998 abgewiesen. Tobin wurde populär und Premier.

1972 kam es bereits einmal zu einer fast-militärischen Krise zwischen Island und Großbritannien, als Cod War (Kabeljaukrieg) bezeichnet, in der Island die Beziehungen zu den Briten abbrach. Streitigkeiten um Fischerei- und Hoheitsrechte gab es zudem in den 1980er und 1990er Jahren zwischen der DDR und Polen, Kanada und den USA, und Frankreich und Großbritannien.