- Turnkunst
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Dieser Artikel befasst sich mit der körperlichen Betätigung Turnen, für den Ortsteil Turnen im Simmental, Kanton Bern, Schweiz, siehe Erlenbach im Simmental - Kategorie Turner in der Wikipedia
- Als Turnvereine bezeichnen sich auch viele allgemeine Sportvereine.
- Akademische Turnvereine waren die Vorläufer der Turnerschaften, also spezieller Studentenverbindungen.
- Erhard Hirsch: Die Dessau-Wörlitzer Reformbewegung im Zeitlater der Aufklärung. Personen – Strukturen – Wirkungen. S. 324–337, Niemeyer, Tübingen 2003, ISBN 3-484-81018-1
- Leirich, J., Bernstein, H.-G. & Gwizdek, I.: Turnen an Geräten. Praxisideen. Bd. 29. Hofmann-Verlag 2007, ISBN 3778002910
- Oliver Ohmann: Turnvater Jahn und die Deutschen Turnfeste. Sutton, Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-264-3
- Internationaler Turnverband
- Europäische Turnunion
- Aktuelle Nachrichten aus den Turnsportarten
- Deutsche Turnliga – Bundesligen der Männer und Frauen
- Ergebnisdienst für das Gerätturnen Frauen
- Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum
Turnen geht in Deutschland auf Friedrich Ludwig Jahn (1778 - 1852) zurück und war zumindest umgangssprachlich einem mehrfachen Bedeutungswandel unterworfen. Während im engeren Sinne unter Turnen etwas anderes verstanden wird als unter Sport, so gebrauchen doch viele Menschen die beiden Bezeichnungen synonym, wenn sie damit ganz allgemein das „Sport treiben“ bzw. das „Sich-organisierte-Bewegen“ zum Ausdruck bringen wollen. Es entwickelt konditionelle Fähigkeiten (Fitness) und koordinative Fähigkeiten sowie Fertigkeiten. Als Gesundheitssport und in der medizinischen Prävention gewinnt modernes Turnen in seinen vielfältigen Ausprägungen zunehmend an Bedeutung (z. B. „Pluspunkt Gesundheit“).
Fachverband ist der Deutsche Turner-Bund (DTB), einer der größten Verbände im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Auffällig ist der hohe Frauenanteil beim DTB.
Zum Turnen zählen neben den klassischen Disziplinen Gerätturnen und Trampolinturnen im erweiterten Sinne auch die allgemeine Gymnastik, Rhythmische Sportgymnastik, Rhönradturnen, Aerobic, Akrobatik, Gesundheitssport, Seilspringen und Voltigieren sowie verschiedene Turnspiele.
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Geschichte
In der (Schul-)Bildung des 18. Jahrhunderts spielte die Leibesertüchtigung praktisch keine Rolle. Lediglich auf den Ritter-Akademien wurden Fechten und Tanzen gelehrt. Leibesübungen wurden zuerst in den 1770er Jahren am Philanthropinum in Dessau, bald darauf auch in Schnepfenthal eingeführt.
Historisch begründet wurde die Turnbewegung 1807 in Deutschland vom „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn. Turnen war für ihn vor allem Leibeserziehung, das von Jahn und seinen Schülern ab 1811 auch als patriotische Erziehung zur Vorbereitung auf den Befreiungskrieg gelehrt und gelebt wurde. Die enge Verbindung mit dem frühen Burschenschaftswesen und die nationale, die Überwindung der deutschen Kleinstaaterei anstrebende ideologische Ausrichtung führten 1820–1842 zum Verbot des Turnwesens, der sogenannten Turnsperre. Die Geschichte des Turnens sowie das Leben und Wirken von Friedrich Ludwig Jahn ist im Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum in Freyburg (Unstrut) dargestellt.
Turnen, vor allem Gerätturnen, ist Bestandteil des Sportunterrichtes in Schulen. In der Schule, aber auch im Freizeit- und Breitensport, werden zunehmend wieder Inhalte, Geräte sowie Übungs- und Organisationsformen des so genannten „Alternativen Turnens“ (Hindernisturnen, Erlebnis- und Abenteuerturnen, Bewegungslandschaften, geselliges Turnen) angewendet.
Das klassische Gerätturnen besteht bei den Männern aus einem Sechskampf an den Geräten Boden, Pauschenpferd, Ringe, Sprung, Barren und Reck. Bei den Frauen werden vier Geräte geturnt: Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden.
Der jahrzehntelang gebräuchliche Begriff Kunstturnen für das leistungsorientierte Turnen an den Geräten ist in Deutschland mittlerweile offiziell durch Gerätturnen, manchmal mit dem Zusatz olympisch, ersetzt. In Österreich wird der Begriff "Kunstturnen" weiterhin für die Bewerbe im olympischen Sechskampf verwendet.
Beim Trampolinturnen gibt es die Disziplinen Einzel, Synchron, Mannschaft, Doppelminitramp und Tumbling.
Beim Rhönradturnen gibt es die Disziplinen Geradeturnen, Spiraleturnen, Sprung, Partnerturnen, Synchronturnen und Partnerspirale. In der Schule, aber auch im Freizeit- und Breitensports, werden zunehmend wieder Inhalte, Geräte sowie Übungs- und Organisationsformen des so genannten „Alternativen Turnens“ (Hindernisturnen, Erlebnis- und Abenteuerturnen, Bewegungslandschaften, geselliges Turnen) angewendet.
International werden das Allgemeine Turnen sowie die Sportarten Gerätturnen, Trampolinturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Tumbling, Sportaerobic und Sportakrobatik durch die Fédération Internationale de Gymnastique (FIG, Internationaler Turnverband) und die Union Européenne de Gymnastique (UEG, Europäische Turnunion) vertreten.
Siehe auch
Verwandte Themen
Literatur
Weblinks
Athen 1896 | Paris 1900 | St. Louis 1904 | Athen 1906 (inoffiziell) | London 1908 | Stockholm 1912 | Antwerpen 1920 | Paris 1924 | Amsterdam 1928 | Los Angeles 1932 | Berlin 1936 | London 1948 | Helsinki 1952 | Melbourne 1956 | Rom 1960 | Tokio 1964 | Mexiko-Stadt 1968 | München 1972 | Montréal 1976 | Moskau 1980 | Los Angeles 1984 | Seoul 1988 | Barcelona 1992 | Atlanta 1996 | Sydney 2000 | Athen 2004 | Peking 2008
Alle Olympiasieger in der Rhythmischen Sportgymnastik
Melburne 1956 (Mannschaftswettkampf im Rahmen der Turnwettkämpfe) | Los Angeles 1984 | Seoul 1988 | Barcelona 1992 | Atlanta 1996 | Sydney 2000 | Athen 2004 | Peking 2008
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