- Tuschemaler
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Die Tuschmalerei (auch Tuschemalerei) ist eine Mal- bzw. Zeichentechnik, bei der farbige oder schwarze Tusche mit einem Pinsel auf Papier oder Seide aufgebracht wird.
Tuschen gibt es zwar in verschiedenen Farben, am häufigsten wird jedoch auf Farbe verzichtet und nur schwarze Tusche aus Fichtenruss und Hirschhorngallerte (als Leim) und weiteren kleinen Zusätze wie Moschus und Kampher verwendet. Diese Form der schwarzweißen Pinselzeichnung entwickelte sich zuerst in Korea, dann auch in Japan und in China ab dem 6. Jahrhundert aus der Kalligrafie, wobei China die Tusche aus Korea bezog. Erst um 900 gelang es den chinesischen Tuscheproduzenten, die koreanische Tusche in ihrer Qualität zu imitieren.
Variationen bei der Tuschmalerei
Beim Malen mit Tusche spielen die verschiedenen Qualitäten der Tuschsteine, Reibsteine, des Leims, der Zusätze, des Pinsels wie auch der Unterlage eine wichtige Rolle. Daraus ergeben sich zahllose Varianten der Tuschmalerei. Traditionell wird z. B. ein runder, chinesischer Kalligrafiepinsel verwendet. In der westlichen Kunst kommen dagegen auch Federkiel, Kalligrafiefeder oder Zahnstocher zum Einsatz. Es gibt Tusche, die nach dem Trocknen wasserunlöslich wird und welche die wasserlöslich bleibt.
Vergleiche mit anderen Arten der Malerei
Im Gegensatz zur Kalligrafie geht es bei der Tuschemalerei nicht in erster Linie um die Erzeugung von Schriftzeichen, sondern um die stimmungsvolle und reduzierte Darstellung von Natur- und Landschaftsmotiven. Im Gegensatz zur Aquarellmalerei saugt bei der Tuschemalerei das Zeichenmaterial die Farbe ein. Durch die Kombination der Tusche mit dem weißen Zeichenmaterial entsteht eine eigene Form der Abbildung mit wenigen Pinselstrichen.
In Japan trägt die Tuschmalerei den Namen Sumi-e und ist eng mit dem Zen-Buddhismus verbunden.
Kultobjekte: Tuschsteine und Tuschkästen
Die Tuschsteine / Tuschesteine sind in Ostasien Kult und wurden traditionell aus Jade, Quarz, Eisen oder Kupfer hergestellt. Heute angebotene Tuschsteine bestehen meist aus Schiefer, Keramik oder Naturstein. Tuschsteine besitzen zum Teil Reliefformen und ihre Mulde ist mit Schnitzereien oft reich verziert. Ebenso sind die Tuschkästen Kultobjekt und werden z. T. als Statussymbol angesehen. Der Kult ist als Stolz auf das Beherrschens der vielen 1000en Schriftzeichen oder als Stolz auf den malerischen Ausdruck zu verstehen.
Siehe auch
Literatur
- Anke-Usche Clausen / Martin Riedel: Schöpferisches Gestalten mit Farben, Verlag Mellinger Stuttgart
- Naomi Okamoto: Japanese Ink-Painting – The Art of Sumi-e, 1996. ISBN 0-8069-0833-5
- Emi Akamatsu: Japanische Blumenmalerei, 2005. ISBN 978-3-426-64191-0
- Heike Sackmann: Der Kunstratgeber. Japanische Tuschemalerei. Englisch Verlag. Wiesbaden 2004 ISBN 3-8241-1273-6
Weblinks
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