Tvrdica

Tvrdica

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Twardiza (Твърдица)
Wappen von Twardiza Karte von Bulgarien, Position von Twardiza hervorgehoben
Basisdaten
Staat: Bulgarien
Oblast: Sliwen
Einwohner: 6888 (13. September 2005)
Koordinaten: 42° 42′ N, 25° 54′ O42.70111111111125.898055555556396Koordinaten: 42° 42′ 4″ N, 25° 53′ 53″ O
Höhe: 396 m
Postleitzahl: 8890
Telefonvorwahl: (+359) 454
Kfz-Kennzeichen: CH
Verwaltung
Bürgermeister: Katja Doitschewa
(Катя Дойчева)
Webpräsenz: www.tvarditsa.is-bg.net
Twardiza (rotes Viereck) - Bulgarien - Nachbarorte: Nowa Sagora, Stara Sagora, Kasanlak, Gabrowo, Weliko Tarnowo, Kotel, Sliwen, Jambol
Stadtplatz und Rathaus
Blick auf das Stadtzentrum
Hauptstraße zum Balkanpass
Balkangebirge 1 km nördlich

Twardiza [ˈtvɤrditsɐ] (bulgarisch Твърдица) ist eine Stadt im Verwaltungsbezirk (Oblast) Sliwen in Zentrum Bulgariens, die zugleich Sitz der gleichnamigen Gemeinde darstellt. Wegen der uneinheitlichen Transkription wird der Ort auch Tvardica, Tvurdica, Tvrdica, Tvarditsa, Tvurditsa und ähnlich geschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Twardiza liegt in Zentralbulgarien, am südlichen Fuße des Balkangebirges (bulg. Stara Planina/Стара Планина). Gemeinsam mit umliegenden Dörfern bildet Twardiza die gleichnamige Gemeinde. Der Ort ist Ausgangspunkt eines bekannten Balkanpasses (bulg. Twardischki Prochod/Твърдишки проход), der die Region über Elena mit dem nordbulgarischen Weliko Tarnowo verbindet und zugleich den kürzesten Balkanpass von Nord- nach Südbulgarien darstellt.
Durch Twardiza verläuft eine der bedeutendsten Eisenbahntrassen Bulgariens von Sofia über Karlovo nach Burgas an das Schwarze Meer. Südlich tangiert auch die weitgehend parallel verlaufende Magistrale 1-6 die Gemeinde Twardiza.
Nur 6 km südlich von Twardiza befindet sich einer der größten Seen Bulgariens, der unter Anglern wegen seines Fischreichtums beliebte Žrebtchevo/Жребчево.
Ca. 13 km südlich Twardizas erhebt sich die Gebirgskette Sredna Gora.

Stadtgliederung

Die Stadtmitte, in der ein Dutzend Plattenbauten aus den 70er Jahren stehen, ist von homogenen Wohngebieten umgeben. Einzig das östlich angrenzende Zigeunerviertel bildet einen separaten Stadtteil.

Geschichte

Twardizas Ursprung wird auf das 3.-4. Jahrhundert geschätzt. Bemerkenswert ist Twardizas nahezu unveränderte Bezeichnung, die vormals "Twardina" lautete.

Religionen

Den weit überwiegende Teil der Bevölkerung bilden russisch-orthodoxe Christen. Daneben leben ein paar hundert Zigeuner in der Stadt.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl Twardizas hat durch die Schließung nahegelegener Kohlebergwerke und dem einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen seit Beginn der 90er Jahre um über 25% abgenommen. Als Konsequenz hat sich auch die demographische Struktur Twardizas insoweit verändert, als dass nur noch wenige junge Menschen im Ort leben.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat ist vielparteiisch.

Bürgermeister

Bürgermeisterin ist Katja Doichewa (Катя Дойчева).

Wappen

Motiv ist eine Festung mit zwei Türmen auf grünem Grund. Darunter ein Schwert auf rotem Grund, das von einer Hand senkrecht gehalten wird.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Das örtliche Kino mit großem Vorführsaal, das auch für kulturelle Aufführungen diente, ist seit den 90er Jahren geschlossen.

Museen

Musik

zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc.

Bauwerke

Sehenswert ist die Kirche Sveta Petka/Света Петка (deutsch Heilige Petka), mit ihren alten Wandgemälden. Auf dem nahegelegenen Gipfel des Kutra befindet sich die Ruine einer mittelalterlichen Festung.

Naturdenkmäler

Nahe der Stadt befindet sich ein Höhlensystem namens Magliwija Snjag/Мъгливия сняг (deutsch nebliger Schnee), das bislang bis zu einer Tiefe von 3500 m, jedoch noch nicht vollständig, erforscht ist.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wichtigster Wirtschaftszweig der Stadt waren nahegelegene Kohlebergwerke im Balkangebirge, deren Belegschaften sich nahezu vollständig aus den Einwohnern Twardizas rekrutierten. Ein umfangreiches Seilbahnsystem bewerkstelligte den Abtransport der Kohle zur Verarbeitung in Twardiza. Nach dem politischen Umbruch der 90er Jahre und der Einführung der Marktwirtschaft konnte der Betrieb jedoch mangels Wirtschaftlichkeit nicht mehr im früheren Umfang aufrecht erhalten werden. Heute wird nur noch wenig Kohle für den heimischen Markt abgebaut und mit LKWs nach Twardiza abtransportiert, wo sie verarbeitet wird. Die Seilbahn wurde mittlerweile vollständig demontiert. Heute ist alleine eine Textilfabrik, die u. a. für Ikea und die Gastronomie Handtücher herstellt, nennenswerter Arbeitgeber. Daneben ist die Landwirtschaft, insbesondere Ackerbau, Weinbau und Viehzucht wichtige Einnahmequelle im Ort. Viele Einwohner, v. a. Rentner, betreiben aus existentieller Notwendigkeit Landwirtschaft zur Selbstversorgung (Subsistenzwirtschaft).

Verkehr

Twardiza besitzt einen Bahnhof an einer der wichtigsten Eisenbahntrassen des Landes, an dem täglich Züge von Sofia über Karlovo nach Burgas an das Schwarze Meer und in die Gegenrichtung halten. Daneben gibt es mehrmals täglich Busverkehre nach Sliven und Nova Zagora.

Öffentliche Einrichtungen

Eine kleine Poliklinik existiert zwar, die Ausrüstung und die Versorgungslage sind jedoch desolat.

Bildung

Die Stadt verfügt über eine Gesamtschule, in der mit Abschluss der zwölften Klasse die Hochschulreife erworben werden kann. Daneben existiert ein Chitalischte, eine typisch bulgarische Einrichtung, die Kulturzentrum, Bibliothek und Volkshochschule vereint.

Telekommunikation

Die gesamte Stadt samt Umland ist von den drei nationalen Mobilfunkbetreibern mit GSM 900-Netzen versorgt. Das leitungsgebundene Telefonnetz basiert jedoch auf veralteter analoger Vermittlungstechnik, sodass Modemverbindungen mit max. 30 KBit/s hergestellt werden können. Daneben ist aber in weiten Teilen des Ortes ein Kabelfernsehnetz verfügbar, über das auch Internetzugang angeboten wird.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Daten & Photos des Höhlensystems Magliwija Snjag: http://www.cavesbg.com/index.php?cave_id=5113

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