Tárraco

Tárraco
Gemeinde Tarragona
Wappen Karte von Spanien
Wappen von Tarragona
Tarragona (Spanien)
DEC
Basisdaten
Autonome Gemeinschaft: Katalonien
Provinz: Tarragona
Comarca: Tarragonés
Koordinaten 41° 7′ N, 1° 15′ O41.1194444444441.245833333333369Koordinaten: 41° 7′ N, 1° 15′ O
Höhe: 69 msnm
Fläche: 64.6 km²
Einwohner: 142.869 (2008)
Bevölkerungsdichte: 2.211,59 Einwohner/km²
Verwaltung
Bürgermeister: Josep Fèlix Ballesteros Casanova
Daten der Generalitat: MuniCat 2006
Sitze im Gemeinderat: Kommunalwahl 2007
Webpräsenz der Gemeinde
Lage der Gemeinde
Bild:Tarragona, Spain location.png

Tarragona ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Süden der spanischen autonomen Region Katalonien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

218 v. Chr. eroberten die Römer die iberische Stadt und machten sie unter dem Namen Tarraco zur Hauptstadt der Provinz Tarraconensis, später Hispania citerior. 27 v. Chr. errichteten sie einen Tempel zu Ehren des Augustus und Jupiters. Für die Römer war Tarraco eine Art Ferienort. Veteranen ließen sich hier gerne nieder.

Raimund Berengar I. hatte seinen Machtbereich schon bis vor die Tore der Stadt ausgedehnt. 1118 eroberte Raimund Berengar III. die Stadt und baute es als Hauptsitz der Kirche in Katalonien wieder auf (zuvor waren die Katalanen kirchlich abhängig vom Erzbistum von Narbonne).

In Tarragona gibt es viele römische Monumente: das Amphitheater, den Circus, das Forum Romanum, das Grabmonument Torre dels Escipions, den Triumphbogen Arc de Berà, das Mausoleum von Centcelles und die Aquäduktbrücke Aqüeducte de les Ferreres (auch Pont del Diable genannt). Im Jahre 2000 wurde das archäologisches Ensemble von Tarraco zum UNESCO-Welterbe erklärt. Bei aktuellen Bauarbeiten werden immer wieder Reste alter römischer Bauten entdeckt. Auf Bitten der Archäologen werden daraufhin die Bauarbeiten oft zum Verdruss der Bauherren unterbrochen.

Der Passeig Arqueològic, der sich entlang der Stadtmauer hinzieht, die den römischen Geschichtsschreibern Livius und Plinius zufolge auf die Scipionen im 3. Jahrhundert v. Chr. zurückgeht, anderen Ansichten nach wegen der zyklopischen Steinblöcke von mehreren Tonnen, die ohne Fugen zusammengefügt wurden, älter sein dürfte. Im Museo Arqueológico werden römische Exponate ausgestellt, zu der auch sehenswerte Mosaike, insbesondere ein Medusenhaupt gehört. Neben dem Museum befindet sich das römische Prätorium aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., das hier eine quadratische Form hatte und im Mittelalter heftigen Veränderungen unterworfen war. Das Amphitheater liegt unmittelbar an der Küste und war Schauplatz des Märtyrertods des Bischofs Fructuosus und der Diakone Augurius und Eulogius während der valerianischen Christenverfolgung.

Während der der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel wurde Tarragona vom 3. Mai bis zum 28. Juni 1811 belagert und schließlich erstürmt (Belagerung von Tarragona).

Stadtwappen

Tarragona besitzt weder ein offizielles Wappen noch eine offizielle Fahne. Dennoch gibt es Varianten, die von der Stadtverwaltung geduldet werden und Vorschläge der Katalanischen Gesellschaft für Genealogie und Heraldik.

Wirtschaft

Der Ölhafen von Tarragona

Tarragona hat einen Hafen, der von der Umschlagsmenge her zu den wichtigsten Häfen des Mittelmeeres gehört. Die Betreibergesellschaft des Hafens hat deswegen einen großen politischen Einfluss im Stadtparlament.

Im Südwesten der Stadt reihen sich verschiedene Industriewerke der Petrochemie aneinander. BASF, Dow Chemical, Repsol YPF und andere Konzerne haben dort ihre Raffinerien und andere Niederlassungen. Bayer betreibt nach eigenen Angaben eine „State of the Art-Fabrik“ zur Herstellung von Diphenylmethandiisocyanaten.

Rund um Tarragona finden sich unter anderem Haselnussplantagen und Weinanbau (siehe auch Weinbau in Spanien). Qualitativ hervorragenden Wein liefert das unmittelbar hinter Tarragona gelegene Priorat.

Gesellschaft

Gässchen in der Altstadt Tarragonas

Die Universität Universitat Rovira i Virgili ist nach ihrer Abspaltung von der Universität Barcelona im Jahre 1991 eine eigenständige Universität mit Fakultäten in Tarragona, Reus und Vila-seca.

Eine gewisse Rivalität besteht zwischen den Einwohnern der Stadt Tarragona und der benachbarten Stadt Reus sowie El Vendrell.

Die Hauptstraße "La Rambla Nova" führt direkt Richtung Meer, endet jedoch an einer ca. 30 Meter hohen natürlichen Steilwand. Ein kunstvoll gestaltetes Geländer bewahrt den Spaziergänger vor dem versehentlichem Absturz. Das Handauflegen auf einen der metallenen Geländerpfosten soll Glück bringen. Die Tarragonesen sagen auf Katalanisch: Tocar ferro porta sort! ("Eisen berühren bringt Glück").

Im Nordosten der Stadt gibt es ein paar schöne Strände, die in den Sommermonaten von den Einwohnern Tarragonas besucht werden. Je weiter man an der Küste Richtung Barcelona kommt, trifft man am Strand auch mehr Einwohner aus Barcelona, welche fürs Wochenende aus ihrer Stadt flüchten und den ruhigeren Küstenabschnitt zwischen Tarragona und Barcelona aufsuchen.

Zu Karneval findet ein Umzug statt. Die Tänzer auf den Wagen und auf der Straße sind verkleidet, ähnlich wie in Rio de Janeiro. Die Zuschauer sind nicht verkleidet, genießen wohl aber die Zurschaustellung der meist leicht bekleideten jungen Tänzerinnen und Tänzer.

In der Karwoche (Semana Santa) gibt es religiöse Prozessionen, die durch die Straßen der Stadt ziehen. Schutzheiliger der Stadt ist Fructuosus (21. Januar).

In der ersten Juli-Woche jeden Jahres findet in Tarragona ein internationaler Feuerwerkswettbewerb statt, der jeden Abend von Montag bis Freitag um 22.30 Uhr mehrere zehntausend Zuschauer anlockt.

Religion

Tarragona ist die Heimat des katholischen Heiligen Mercedariers Petrus Armengol. Hier erlitt auch der König Hermenegild den Märtyrertod.

Siehe auch: Erzbistum Tarragona

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

Stadtansichten

Blick vom Fortí de la Reina


Nordwestansicht der Stadt


Siehe auch

Weblinks


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