Barspin

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BMX ist die Abkürzung für Bicycle MotoCross. Das X steht einerseits für das englische Wort cross (Kreuz), andererseits ist auch das verb to cross gemeint, das auf Deutsch durchfahren/überqueren heißt. BMX bezeichnet eine Ende der 1960er in den USA entstandene Sportart, die es dem Sportler gestattet, auf einem 20″-Fahrrad (20-Zoll-Laufräder) viele verschiedene Tricks oder Stunts auszuführen. Der Vorläufer des BMX war Anfang der 1960er Jahre das sog. „Sting-Ray“ (Stachelrochen) Fahrrad, welches in weiterentwickelter Form in den 1970ern als Bonanzarad nach Europa kam. Bereits mit diesen „Sting-Rays“ trugen die Jugendlichen in den USA, einen mit Sprüngen und Steilkurven versehenen, etwa 400 Meter langen Sandkurs im Kopf-an-Kopf-Rennen gegen sieben Kontrahenten aus. Da die Fahrräder für diesen harten Einsatz eigentlich nicht konzipiert waren, entwickelte man statisch stabilere Rahmen, behielt jedoch den hohen Lenker und das 20-Zoll-Felgenmaß bei: Das erste „echte“ BMX war geboren. BMX-Räder waren Anfang der 1980er Jahre bei Kindern und Jugendlichen als Fahrrad sehr in Mode.

Inhaltsverzeichnis

Disziplinen

Aus der ursprünglichen Form des BMX-Sports entstanden die zwei Disziplinen Race und Freestyle.

Race

Erste Runde des BMX-Rennens (Race) European BMX Championship in Sainte Maxime, Frankreich am 23. April 2005

Seinen Anfang nahm der BMX-Rennsport wohl überall auf der Welt, wo Kinder und Jugendliche sich abseits von Straßen im Gelände mit ihren Rädern die ersten Rennen lieferten, über Hügel sprangen und versuchten, es den Motocrossfahrern auf ihren Motorrädern gleichzutun. Die ersten Bahnen wurden wohl in Kalifornien Anfang der siebziger Jahre gebaut, und so entwickelte sich der BMX-Rennsport von seinen Anfängen bis zum heutigen Tag kontinuierlich weiter. Die Bahnen wurden anspruchsvoller, mit größeren und technisch schwieriger zu fahrenden Hindernissen, betonierten Kurven und Starthügeln, bis hin zu Flutlichtanlagen und Tribünen.

In Deutschland entstanden die ersten BMX-Bahnen in Bremen, Remagen, Magstadt, Schweinfurt, Sand Erlangen und Peißenberg wobei die Bahnen in Bremen und Erlangen bis heute existieren und immer noch zu den besten Deutschlands zählen. Im Jahr 2008 ist die Anzahl der Bahnen in Deutschland zwar nicht mehr so hoch wie in der Blütezeit des BMX-Sports Mitte der 1980er Jahre, aber die bestehenden Anlagen wie z. B. Kolbermoor, Betzingen, Königsbrunn, Weilheim, Weiterstadt, Bremen, Bispingen, Cottbus und Plessa zeichnen sich durch einen hohen Anspruch und ständige Weiterentwicklung aus.

Die deutschen Racer zählten Mitte der achtziger Jahre zu den besten Europas, und Namen wie Uwe Sturm, Ralf Früchtel, Andreas Tittmann, Ivi Vidakovic, Uli Maurer, Bert Rückert und Rainer Schadowski erreichten vordere Plätze in der Profiklasse bei internationalen Wettkämpfen. Aber auch der Nachwuchs zeichnete sich durch internationale Erfolge aus. So konnte Alexander Bonenstengel aus München 1986 den Weltmeistertitel der 12-jährigen erringen und auch Oliver Kienzle, Andreas Buck, Heiko Hirzbruch, Markus Blau und Fabian Muliwan erreichten in den Jugendklassen internationale Erfolge.

In den 1990'er Jahren ließen die Erfolge der deutschen Herren und Damen im Profibereich nach. Umso höher ist die Leistung der Bremerin Kerstin Fritscher einzustufen, die bei den Elite Damen international über Jahre hinweg vordere Platzierungen erreichte. Bei den deutschen Elite Herren (ehem. Superclass) gab es mit Frank Brix, Tibor Simai, Tarek Rasouli, Christian Schaller und Karsten Pfau zwar einige Talente, die jedoch den internationalen Durchbruch mit konstant erfolgreichen Wettkampfteilnahmen in der Profiklasse der Elitefahrer nicht schafften.

Im neuen Jahrtausend ist die Anzahl deutscher Elitefahrer weiter zurückgegangen. International kämpfen mit Regula Runge bei den Elite Damen und Markus Huber, Thorsten Lindemeier und Simon Schirle bei den Elite Herren nur noch wenige Fahrer um internationale Titel, so dass sich der erhoffte Startplatz bei den Olympischen Spielen in Peking für Deutschland nicht erreichen ließ.

BMX hat sich seit dem ersten offiziellen Wettkampf in Deutschland 1982 zu einem festen Bestandteil des Bund Deutscher Radfahrer entwickelt. Die Rennveranstaltungen sind in seiner Form einmalig, nehmen doch Sportler eines jeden Alters von den 5 jährigen Mädchen über die Elitefahrern bis zu den Senioren über 45 Jahre an einem Wettkampf teil, was BMX zu einer familienfreundlichen und bunten Sportart macht.

Aber auch der BMX-Hochleistungssport hat sich in den letzten Jahren zu einem Wettkampf höchsten Anspruchs entwickelt mit einer World Cup Serie auf anspruchsvollen, spektakulären Bahnen mit Liveübertragungen im Internet und hohen Preisgeldern bis hin zum Höhepunkt des Jahres 2008, den Olympischen Spielen in China erstmals mit BMX Race.

Freestyle

Später entstand das etwas freiere Fahren mit dem BMX-Rad, bei dem es nur noch um die Tricks, den dazu benötigten Mut und die Geschicklichkeit, und nicht mehr nur um die Geschwindigkeit wie beim Race ging. Die vor allem durch die X-Games bekannt gewordene Disziplin Freestyle gliedert sich in folgende Teildisziplinen:

  • Vert: Es wird in einer aus dem Skateboarding bekannten Halfpipe gefahren.
  • Flatland: Diese Art erinnert an modernes Kunstradfahren mit Ziel einer ästhetischen Abfolge verschiedenster spezieller Trickkombinationen auf der ebenen Fläche.
  • Street: Die wohl beliebteste Disziplin, in der auf allem gefahren wird, was man auf der Straße findet. Dazu gehören Treppengeländer, Kunstwerke und Hauswände.
  • Dirtjump/Trails: In diesem Fall springen die Fahrer über Erdhügel und machen Tricks in der Luft. Die Fahrer fahren ohne Pegs.
  • Park: Gefahren wird auf einer eingegrenzten Fläche, auf der Rampen, Sprünge und andere Hindernisse aufgebaut sind. Die Reihenfolge, in der Hindernisse benutzt werden, ist nicht festgelegt. Der Park ist die organisierte Form des Street-Fahrens.

"Miniramp": Gefahren wird in einer halfpipeähnlichen Konstruktion, die nur kleiner ist (ca. 1,5 m - 3 m)

Die einzelnen Disziplinen gehen teilweise stark ineinander über, d. h. man kann z. B. Tricks aus Dirt auch beim Park-Fahren machen, wobei es für Flatland von Vorteil ist, ein spezielles BMX zu fahren, dessen Rahmen einen kürzeren Radstand hat.

BMX-Fahrer springt mit Hinterrad an ein Hindernis. Diesen Trick nennt man Abubaca
ein BMXer rutscht auf seinen Pegs eine Mauer herunter, im BMXer-Jargon ein so genannter 50-50-Grind

Tricks

Beliebte bzw. bekannte Tricks sind z. B.:

  • X-up: Drehung des Lenkers im Flug um 180° ohne dabei los zu lassen – die Arme bilden ein X.
  • Barspin/Busdriver: Lenker loslassen und ihn dabei um 360° drehen.
  • Abubaca: Eine Rampe hochfahren und mit dem Hinterrad auf dem so genannten Coping (englisch für Mauerkrone, wobei ein Rohr gemeint ist, welches meistens zwischen Rampenplattform und Rundung angebracht wird) landen, nachdem man in die Luft gesprungen ist. Danach springt man rückwärts (fakie) zurück in die Rampe.
  • Fufanu: Ähnlich dem Abubaca, jedoch springt man vom Coping nicht rückwärts zurück, sondern dreht sich im Sprung um 180°, um regulär weiterfahren zu können.
  • Tabletop: das Rad wird in der Luft „auf die Seite gelegt“.
  • 180°: Drehung in der Luft um 180° um die eigene Achse.
  • 360°: Drehung in der Luft um 360° um die eigene Achse.
  • Backflip: Rückwärtssalto in der Luft.
  • Flair: Backflip mit einem 180°.
  • Decade Man dreht sich mit dem Körper und dem Lenker einmal um den Hinterbau
  • Frontflip: Vorwärtsalto in der Luft.
  • Tailwhip: Nach einem Stoß mit den Beinen dreht sich der Hauptrahmen des Rades einmal um den Lenker, der weiter festgehalten wird. Anschließend werden die Füße wieder auf die Pedalen gesetzt.
  • Superman: Die Beine werden nach hinten lang durchgestreckt, so dass der Körper eine Linie bildet und der Fahrer in der typischen "Superman-Position" über dem Rad ist.
  • Turndown: Das Rad wird seitlich eingedreht, d. h. es steht senkrecht und gegen die Fahrtrichtung wie ein Segel, Vorderrad wird um 180° gedreht, bestenfalls es mit dem Hinteren auf einer Linie.
  • Crankflip: Drehung der Kurbel unter den Füßen des Fahrers, der anschließend wieder auf den Pedalen landet. Muss nicht zwangsläufig in der Luft durchgeführt werden.
  • Endo: Bremsung aus der Fahrt mit der Vorderradbremse, um nur auf dem Vorderrad zu balancieren. Im Idealfall kann man den Endo mehrere Sekunden lang halten und dabei das Hinterrad besonders hoch halten. Er ist die Basis für viele Tricks im Street-Bereich. Eine besondere Variante ist der Curb Endo, bei dem man auf einen Bordstein zufährt und erst im letzten Moment die Bremse zieht, sodass man genau vor der Kante balanciert.
  • Tiregrab: Man springt relativ steil raus und berüht mit einer Hand den Vorderreifen.

"Double peg Grind/5050":Dabei grindet man mit den Vorder- und Hinterpegs. Außerdem gibt es noch sog. „liptricks“ d. h. sie werden an Kanten (copings) von Rampen ausgeführt.Hierzu zählen u. a. die meisten Grinds (Jumpover Grinds ausgenommen), sowie z. B.:

  • Tailtap: Wie Fufanu, aber auf der Rampenplattform
  • 540°-Tailtap: Drehung beim Tailtap um 540°
  • Nosepick: s. Tailtap, nur auf dem Vorderrad
  • Footjam Nosepick: Spezielle Version des Nosepick. Viele Bmx-Fahrer montieren ihre Vorderradbremse ab und müssen daher einen Fuß zwischen Reifen und Gabel klemmen (Footjam), um das Vorderrad am Drehen zu hindern.
  • Desaster: Drehung um 180° und Landung gegebenenfalls mit dem Kettenblatt auf dem Coping
  • Nosepick Tailwhip: Ein Tailwhip während eines Nosepicks
  • LucE: Grind nur mit dem hinterem Peg und dem Pedal, das Vorderrad wird einfach hängen gelassen.
  • Stalls:sämtliche Stalls z.B. ice pick und 50 50.

Natürlich können sämtliche Liptricks auch kombiniert und verbunden werden, außerdem sind Feeble-, und X-upgrind an Quarterpipes auch ohne Pegs auf der Pedale möglich.

Für mehr Tricks siehe Dirtjump.

Grinds

Grinds sind Tricks, die man meist auf den Pegs (den achsverlängernden Stangen an Vorder- und Hinterrad) ausführt. Bei den Namen der Grinds wird oft das „-grind“ am Ende weggelassen, da es für Kenner überflüssig ist. Gegrindet wird hauptsächlich im Street-Bereich.

  • Feeble: Vorderrad auf der Ledge (Mauer) und hinteres Peg auf der Ledge. Ein vom Skateboarding übernommener Trick. Der Name Feeble (englisch für feige, schwächlich) entstand vermutlich, da dieses die am wenigsten riskante Variante des Grindens ist, weil das Vorderrad sicher auf der Kante rollt und man nicht droht, stecken zu bleiben.
  • Smith: Hinterrad auf der Ledge und vorderes Peg auf der Ledge. Auch dieser Trick kommt aus dem Skateboarding, der Erfinder dieses Tricks war der Skateboarder Mike Smith.
  • Icepick: Vorderrad in der Luft und das hintere Peg auf der Ledge.
  • Toothpick: Hinterrad in der Luft und das vordere Peg auf der Ledge. Auf Deutsch: Zahnstocher-Grind, weil er eine Weiterführung des Nosepicks ist. Aus der Nose, für das Vorderrad, wurde Tooth, um die vorderen Pegs zu bezeichnen.
  • Hangover Toothpick: Wie Toothpick, nur dass das Hinterrad auf der andere Seite der Ledge hängt.
  • 50-50 oder auch Double Peg Grind: Beide Pegs auf einer Seite auf der Ledge.
  • X-up Grind ein 50-50 mit um 180° gedrehtem Lenker, man muss den X-up dabei „falschherum“ machen, da man sonst sehr schlecht aus dem Grind herauskommt
  • Pedalgrind: Man grindet nur auf dem Pedal.
  • Crankarmslide: Man grindet auf dem Tretkurbelarm.
  • Crooked: Man grindet zum Beispiel mit dem vorderen rechten Peg und dem hinteren linken Peg. Man kommt in diese Stellung, indem man das Vorderrad auf die andere Seite des Rails hebt. Er heißt Crooked, die deutsche Übersetzung heißt krumm, da das BMX krumm auf dem Rail hängt.Dieser Grind wird eigentlich nur an Rails ausgeführt, da eine Ledge meist zu breit ist.
  • Overcrooked: Wie Crooked, nur dass man anstatt dem Vorderrad das Hinterrad auf die andere Seite hebt. Er heißt Overcrooked, da man nur einen Jump Over Crooked ausführt.

Luc-e: Die Pedale und das hintere Peg berühren die Ledge das Vorderrad hängt hängt frei in der Luft meist aber knapp unter der Ledge.

  • Dann gibt es noch die so genannten Jump Over Grinds bei denen man meist über das Rail springt, da eine Ledge oder ein Curb zu breit dafür ist. Rein theoretisch kann jeder Grind als Jump Over ausgeführt werden, doch je höher das Rail wird und je schwieriger der Grind allein schon ist, desto unmöglicher bzw. besser wird er als Jump Over Grind. Zum Beispiel ist ein Jump Over Icepick bedeutend schwerer als ein Jump Over 50 50, weil man sich bei einem Jump Over Icepick nicht zu weit nach unten oder oben lehnen darf und man sich noch genug zum Rail hin lehnen muss, damit man nicht herunter fällt.
  • Grindgegenstände: Gegrindet wird nur auf Curbs (Mauern die nicht eine Treppe runterführen.), Ledges (Mauern, die an einer Treppe herunterführen), Handrails (Geländer, die an einer Treppe herunterführen) und an Flatrails (Geländer oder Stangen, die nicht an einer Treppe stehen).

Das BMX-Rad

Entstanden ist das BMX-Rad, als sich Jugendliche in den USA für den Motocross-Sport interessierten und sich entweder keine Maschine leisten konnten oder schlicht zu jung dafür waren. Kleine Fahrräder wurden mit Motorradlenkern ausgestattet und bekamen entsprechende Bereifung.

Laufräder, Felgen

Die Laufräder haben bei den ursprünglichen und auch heute meistens gefahrenen BMX-Rädern einen Durchmesser von 20 Zoll. Es gibt allerdings auch einige mit 24-Zoll-Rädern, die dann BMX-Cruiser genannt werden.

Die Felgen sind aus Aluminium gefertigt und meistens eloxiert um sie beständiger gegen Korrosion und Abrieb zu machen.

Die Aluminiumfelgen enthalten meistens mehrere Hohlkammern, also vertikale oder horizontale Wände in Laufrichtung zur Versteifung des eigentlich recht weichen Aluminiums. Daher sind die mit Hohlkammern versehenen Aluminiumfelgen insgesamt verwindungssteifer als Stahlfelgen, obwohl sie das gleiche oder ein geringeres Gewicht haben.

Speichen

Üblich sind bei Freestyle-Rädern 36 oder 48 Stahlspeichen, die 3- oder 4-fach gekreuzt werden. Mittlerweile fahren viele Fahrer, besonders im Street-Bereich, vorne 36 und hinten 36 oder 48 Speichen, um Gewicht zu sparen.

mit dem Vorderrad und dem hinteren Peg auf der Mauer grindet (rutscht) ein BMX-Fahrer den so genannten Feeble-Grind

Naben und Achsen

Auch die Naben sind äußerst stabil und laufen auf Stahlachsen von 10 oder 14 mm Durchmesser. Die Achsen sind teilweise durchbohrt, um ihr Gewicht zu reduzieren. Es gibt Naben, mit denen man rückwärts fahren kann, ohne gleichzeitig nach hinten treten zu müssen. Diese werden häufig im Flatlandbereich verwendet und nennen sich Freecoaster. Eine Schaltung haben BMX-Räder nicht. Die Übersetzung lässt sich nur durch Austauschen der teils aufgeschraubten Ritzel, der gesamten Nabe oder des Kettenblatts ändern.

Rahmen, Gabel, Kurbel

Im Bereich des Race bestehen die BMX Rahmen meistens aus Aluminium. Die Gabel sind aus Chromo Stahl, Aluminium oder Carbon. Beim Freestyle wird entweder HiTen-Stahl, oder die Stahllegierung CrMo als Rahmenwerkstoff und für die stärker beanspruchten Teile, wie Gabel und Kurbeln verwendet. HiTen ist nicht so stabil, was dazu führt, dass mehr Stahl verwendet werden muss. Dadurch wird das Rad schwerer, weshalb die meisten geübteren Fahrer ausschließlich CrMo fahren. In den letzten Jahren wird auch verstärkt sog. „butted“ oder „fluted“ Rohr verwendet, d. h. die Rohre haben keine durchgehend gleiche Wandstärke, sondern je nach Beanspruchung unterschiedliche Dicken an verschiedenen Stellen. Dieses Verfahren spart Gewicht ohne Stabilitätseinbußen, wird aber aufgrund des Fertigungsaufwands nur bei hochwertigen CrMo-Rahmen, -Gabeln und -Lenkern angewandt. HiTen wird in Anfänger-Rädern verwendet, da es nicht so hochwertig und dadurch nicht so teuer ist. Das Kettenblatt ist bei Freestyle-BMX-Rädern meistens aus dickem, häufig durchbohrtem Aluminium gefertigt. Einige Teile wie Kurbelachsen, Ritzel, Pegs und Lenkerenden werden auch aus Titanlegierungen gefertigt.

Pedale

Die Pedale sind recht groß und robust, jedoch fast immer aus Aluminium, teils auch aus einer Magnesiumlegierung, welches sich durch sein geringes Gewicht auszeichnet. Mittlerweile werden auch immer häufiger Plastikpedale verwendet, da sie in der Herstellung billiger und leichter als die Aluminium- und Magnesiumpedale sind und inzwischen auch eine beinahe gleiche Robustheit besitzen wie diese. Um besseren Halt zu bieten sind sie bei teureren Modellen mit austauschbaren Stahlstiften versehen. Günstigere Modelle haben meist offene Kugellager während in teureren Modellen langlebigere Industrielager (Sealed Bearing) eingesetzt werden. Zurzeit geht der Trend zu Plastikpedalen, da diese leichter als ihre Pendants aus Metall sind. Vorteile der Plastikpedale sind der günstigere Preis, dem gegenüber steht allerdings eine verringerte Haltbarkeit.

Bremsen

Verwendet werden im Freestyle-Bereich meistens so genannte U-Brakes, die U-förmig um das Rad greifen. Sie haben keine optimale Bremsleistung, stehen aber nicht so weit vom Rahmen ab, wodurch sie bei Stürzen und Hängenbleiben an Gegenständen mehr aushalten und lassen sich außerdem sehr gut dosieren. Zur Verbesserung der Bremsleistung werden mit Teflon beschichtete Bowdenzüge verwendet und, je nach Vorliebe des Fahrers, verschiedene Vorrichtungen, um das Drehen des Lenkers zu ermöglichen. Für die Vorderradbremse wird das Bremskabel hierfür durch den Gabelschaft geleitet und von unten an die Bremse angeschlossen. Die Kabel der Hinterbremse teilen sich kurz nach dem Bremshebel und werden in ein unterhalb des Vorbaus angebrachtes Kugellager (das „Rotor“ genannt wird) geleitet, das bei Betätigung der Bremse auf dem Gabelschaft auf- und abwandert. Als Alternative wird oft auch ein langes Bremskabel verwendet. Die Anzahl der Bremsen sowie die Nutzung solcher Vorrichtungen hängt vom Einsatzbereich und den Vorlieben des Fahrers ab. Streetfahrer haben meistens gar keine oder nur eine Hinterbremse, die über ein langes Kabel mit dem Bremshebel verbunden ist. Dieses ermöglicht das Drehen des Lenkers um 360 Grad und ist sehr wartungsarm. Rampenfahrer sind oft mit zwei Bremsen und einem Rotor anzutreffen und Flatlander fahren meistens keine oder nur eine Vorderradbremse, deren Kabel durch die Gabel verlegt ist.

Im Race-Bereich werden V-Brakes verwendet.

Die inzwischen auch bei Fahrrädern üblichen Scheibenbremsen werden bei BMX-Rädern nicht verwendet, da sie sehr anfällig gegen Verbiegen sind.

Viele Freestyler fahren ohne Bremsen, da sie die Bremshebel als störend empfinden. Sie bremsen mit den Schuhen, die sie an der Gabel oder dem Hinterbau des Rahmens anlegen und dann mit den Fußballen auf den Reifen drücken.

BMX heute

Ein BMX-Fahrer springt über eine Frau

BMX trat unter anderem im sehr bekannt gewordenen Film E.T. in Erscheinung, und gewann 1996 durch die amerikanischen Extreme Games (später X-Games) weiter an Popularität. Heute hat sich der Sport mit zwei internationalen, von Fahrern organisierten und akzeptierten Wettbewerbsserien etabliert und wird von einer ganzen Industrie getragen, die sich weitgehend vom konventionellen Fahrradmarkt abgeschottet hat und zum Großteil von Fahrern selbst betrieben wird.

Bekannte BMX-Fahrer

Einer der wichtigsten BMX-Fahrer, der die Sportart in einigen Bereichen stark weiterentwickelt hat, ist Mat Hoffman. Der Amerikaner aus Oklahoma City hat eine Vielzahl an Tricks erfunden und auf dem Höhepunkt seiner Karriere nahezu alle Wettbewerbe gewonnen. Heute ist Hoffman Inhaber der BMX-Marke Hoffman Bikes. Zu den bekannten Persönlichkeiten des BMX-Sports zählen neben Mat Hoffman auch Dave Mirra, Ryan Nyquist , Dennis McCoy, Edwin Delarosa und Scotty Cranmer.

Aus Deutschland kommende bekannte Fahrer sind z. B.Stephan Kornely(fährt Flatland) Timo Pritzel (fährt inzwischen Mountainbike), Markus Wilke, Daniel Kuska, Tobias Wicke und im Flatland z. B. Frank Lukas, Michael Steingräber und Bruno Hoffmann.

In Österreich sind Benno Hankowitz (Ex-Weltmeister in der Disziplin Miniramp, Teilnehmer bei den X-Games, Best Trick bei den X-Games), Michael Sommer (Weltmeister im Jahr 2005 in der Disziplin Flatland) sowie Thomas Zronek (Street), Markus Humer (Dirt) Gregor Waldner (Street/Vert/Dirt/Flatland) und Aaron Ross (Street/Park/Dirt) die bekannten Größen.

Medien

Die wichtigsten Fachmagazine für den Freestyle-Bereich auf dem deutschen Markt sind Freedombmx und Zwanzig Zoll. Darüber hinaus gibt es für die BMX-Race-Szene ein Magazin namens BMX – Das Neueste, das es nur auf den Race-Wettkämpfen zu kaufen gibt. Für den Bereich Trainingslehre im BMX Rennsport gibt es ein Trainingsskript.

Wettbewerbe

Nach dem Beschluss des Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Mitte 2003 wurde das BMX-Racing 2008 olympisch. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurden zwei BMX-Wettbewerbe ausgetragen.

Seit 1987 findet, bis auf wenige Ausnahmen, jedes Jahr eine BMX-Freestyle Weltmeisterschaft statt. Da es keinen Dachverband gibt, werden diese meist von engagierten Einzelnen in ihren jeweiligen Ländern ausgerichtet. Dies führt aber auch dazu, dass die WM des Öfteren wegen mangelndem Engagement ausfällt. Eine für den Sommer 2007 in Portugal geplante WM fiel zudem wegen fehlender Sponsorengelder aus.

  • 1987: Diverse Orte, GB
  • 1988: Manchester, GB
  • 1989: St-Ouen, Frankreich
  • 1990: Kenn (bei Trier)
  • 1991: Aalborg, Dänemark. (Erster "Street" (Park) Wettbewerb sowie ein zweifelhafter "Team" Wettbewerb)
  • 1992: Budapest, Ungarn
  • 1993: Limoges, Frankreich
  • 1994: Köln - Northbrigade Weidenpesch
  • 1996: Köln - Jugendpark, Deutz
  • 1997: Eindhoven, Holland
  • 1998: Portimao, Portugal
  • 1999: Madrid, Spanien
  • 2000: Köln - Jugendpark, Deutz
  • 2002: Köln - Jugendpark, Deutz
  • 2003: Beja, Portugal
  • 2004: Köln - Jugendpark, Deutz
  • 2005: Prag, CZ
  • 2006: Köln - Jugendpark, Deutz
  • 2007: Köln - Jugendpark, Deutz
  • 2008: Köln - Jugendpark, Deutz

Weitere große Wettbewerbe in Deutschland sind der jährlich stattfindende Rebel Jam in Berlin und die aus den Weltmeisterschaften in Köln hervorgegangenen BMX Masters.

International gibt es die großen Fernsehwettbewerbe X Games und Dew Tour.

Literatur

  • Kay Clauberg: „Paradigm Shift. Contemporary BMX Photography“. Tropen Verlag, Berlin, ISBN 3-932170-71-7

Weblinks

  • Bikepark Map – Verzeichnis von Bikeparks, Trails, Spots und Hallen weltweit

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