Bartagame

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Bartagamen
Bartagame (Pogona vitticeps)

Bartagame (Pogona vitticeps)

Systematik
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Leguanartige (Iguania)
Familie: Agamen (Agamidae)
Gattung: Bartagamen
Wissenschaftlicher Name
Pogona
Ahl, 1926

Die Bartagamen (Pogona) sind eine Gattung innerhalb der Familie der Agamen, die in den Wüstenregionen in Australien vorkommen. Pogona (Griechisch pogon = Bart) steht für die Gattung der Bartagamen im allgemeinen, vitticeps bezeichnet die Art. Sie leben vorwiegend als Einzelgänger.

Inhaltsverzeichnis

Arten

Östliche Bartagame (Pogona barbata)
Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni)
Westliche Bartagame (Pogona minor)

Es gibt acht verschiedene Bartagamenarten in Australien.

Beschreibung

Bartagamen sind langgestreckte, zumeist sandfarbene Echsen. Sie können aber auch Grüntöne entwickeln. Dies meist wenn sie in der Wachstumsphase sind. Durch ihre Färbung und Zeichnung können sie sich in ihrem Lebensraum gut tarnen. Sie sind an vielen Körperstellen mit Stacheln besetzt. Der Schwanz macht für gewöhnlich die Hälfte bis Dreiviertel der Gesamtlänge aus. Bartagamen können bis 45, selten bis 50 Zentimeter lang werden und ein Gewicht von bis etwa einem halben Kilogramm erreichen. Die Lebenserwartung der Bartagamen beträgt 15 Jahre.

Als Nominat bezeichnet man die Wildform der Bartagamen. Die Tiere sind hauptsächlich grau-braun gefärbt, mit dunkelgrauer oder schwarzer Maserung. Bartagamen sind mittlerweile aber in zahlreichen Farbvarianten erhältlich, die durch gezieltes Züchten entstanden sind. Der Trend der Farbbartagamenzucht ist aus Amerika nach Deutschland rübergeschwappt und heute gibt es auch hier zahlreiche spezialisierte (und meist private) Züchter verschiedener Farbformen.

Verbreitung und Lebensraum

Alle Tiere der Gattung Pogona kommen ausschließlich in Australien vor. Sie sind dort somit endemisch. Pogona vitticeps bewohnt Savannen, Steppen und Halbwüsten in allen östlichen Kontinentalstaaten Australiens. Dabei bevorzugen die Tiere Lebensräume mit extrem starker Sonneneinstrahlung. Eine Ausfuhr der Tiere aus Australien ist streng untersagt.

Ernährung

In freier Wildbahn sind Bartagamen Lauerjäger. Sie fressen nahezu alles, was sie überwältigen können. Dies sind diverse Wirbellose Tiere, Nager, Frösche, Jungvögel, Insekten, Reptilien und zum Teil eigene, kleinere Artgenossen. Der pflanzliche Anteil der Nahrung ist recht groß, er beträgt bei erwachsenen Bartagamen teilweise mehr als 50 %, bei jüngeren Tieren 70 % an tierischer Nahrung. Bartagamen tätigen regelmäßig den „Zungentest“. Hierbei wird mit der Zunge, welche mit dem Jacobson-Organ verbunden ist, geprüft, ob eine Pflanze oder ein Tier essbar ist bevor es verspeist wird. Kannibalismus ist bei Bartagamen nicht weit verbreitet kann jedoch beobachtet werden. Vor allem Jungtiere werden von älteren Tieren getötet und zum Teil gefressen, wenn diese nicht schnell genug fliehen können, was im Terrarium der Fall ist.

Fortpflanzung

Bartagamen bei der Paarung

Die Fortpflanzungszeit geht von Frühjahr bis Frühsommer. Ein typisches Balzritual ist das Kopfnicken. Das Männchen springt dann meistens aufdringlich vor das Weibchen und nickt mit dem Kopf stark auf und ab. Ist das Weibchen zur Paarung bereit, bewegt es seinen Kopf langsam auf und ab. Ist das Weibchen nicht bereit, dreht es seinen Kopf zum Männchen, spreizt den Bart und beißt das Männchen, falls dieses zu aufdringlich ist. Wenn zwei Männchen um ein Weibchen buhlen, beginnen sie, sich gegenseitig zu bedrohen: Beide stellen ihren Bart auf. Dem schwächeren genügt oft die Drohgebärde, um sich in „Demutsstellung“ zu begeben oder zu fliehen. Selten gibt es einen Kampf. Kommt es doch dazu, laufen sich die Männchen im Kreis hinterher und versuchen den Gegner zu beißen. Wenn die Werbung erfolgreich war, läuft die Paarung folgendermaßen ab: Das Männchen versucht sich im Nacken des Weibchens festzubeißen und verletzt es dabei oft. Hat das Männchen sich im Nacken festgebissen, umklammert es den Schwanz des Weibchens mit seinen hinteren Beinen und schiebt den Schwanz zur Seite, um einen seiner beiden Hemipenes einzuführen. Dieses Ritual ist schon nach wenigen Sekunden bis Minuten vorbei. Das Eierlegen kündigt sich oft nach 5 bis 6 Wochen durch sehr geringe Kotabgabe und einen prall gefüllten Bauch an. Ein bis zwei Tage vor dem Eierlegen gräbt das Weibchen an verschiedenen Stellen Gruben. Ist das Grubenklima geeignet, dann legt es seine Eier darin ab und schließt die Grube so, dass man kaum erkennen kann, wo sich die Grube befindet. Es werden je nach Art und Größe des Weibchens 15 bis 45 Eier gelegt. Später schlüpfen nach einer Dauer, die von der Bartagamenart abhängt, Jungtiere mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 60 bis 110 mm.

Verhalten

Der Bart

Typisches Kennzeichen der Bartagamen ist ihr „Bart“. Dieses charakteristische Merkmal könnte man als Weiterentwicklung der Kehlwamme bezeichnen. Er ist mit Stacheln besetzt und liegt an der Kehle des keilförmigen Kopfes. Er wird nicht aufgebläht, sondern aufgestellt. Dies funktioniert durch den sogenannten Zungenbeinapparat, zwei Knochen, die den Bart aufstellen. Unter gleichzeitigem Kopfnicken nutzt die Bartagame den Bart zum Imponieren und Drohen.

Balzverhalten

Neben dem Dominanzverhalten wird auch das Balzverhalten durch das Nicken eingeläutet. In Verbindung mit einer Schwarzfärbung des Bartes ist dies für das Weibchen ein Zeichen der Paarungsbereitschaft. Das Weibchen senkt dann ihren Körper ab und hebt den Schwanz. Dieser dauert meist nicht länger als zwei Minuten und wird je nach Tier öfters am Tag wiederholt. Das Balzverhalten dauert meist ein paar Wochen an, kann sich jedoch auch über Monate abspielen. Für Halter von Bartagamen is es deshalb ratsam, mehrere Weibchen zu halten, da sonst durch zu viel Stress durch wiederholte Paarungen der Tod hervorgerufen werden kann.

Verteidigungskämpfe

Zu Verteidigungskämpfen des Revieres kommt es dann, wenn sich zwei Männchen begegnen und keines der beiden eine Demutsgeste macht. Durch das Aufstellen des schwarzen Bartes zeigen sie dann das typische Kampfverhalten, das durch starkes Nicken unterstützt wird. Anschließend wird der Körper flach gemacht und die Stacheln aufgestellt, um dem Gegner gegenüber größer zu erscheinen. Danach umkreisen sich die beiden, nähern sich seitlich und versuchen einen Biss anzusetzen. Der stärkere Kontrahent schiebt sich dann auf den Schwächeren, welcher dann regungslos auf dem Boden liegenbleibt, bis eine Möglichkeit zur Flucht besteht.

Demutsgeste

Bartagamen zeigen „Demutsverhalten“ durch Winken mit den Händen, langsames Auf- und Abbewegen des Kopfes und Abflachen ihres Körpers. Somit demonstrieren sie einem Rivalen ein Beschwichtigungsverhalten, als Zeichen, der Schwächere zu sein.

Erkundungsverhalten

Zur Erkundung der Umgebung benutzen Bartagamen ihre Zunge. Dabei lecken sie die Gegenstände in ihrer Umgebung mit einem Züngeln ab. Die Duftstoffe der Objekte werden dann über die Zunge an das Jacobson-Organ weitergeleitet. Zur Begrüßung von Artgenossen wird ebenfalls die Zunge eingesetzt und die Nackenregion der anderen Tiere geleckt. Die Zunge wird auch zur Essbarkeitsprüfung eingesetzt. Dabei lecken sie ihr Futter zunächst ab, bevor sie es verspeisen (nur bei pflanzlicher Nahrung).

Literatur

  • Freynik, Christian: Die Zwergbartagame. VIVARIA Verlag, Meckenheim (2007). ISBN 3-981-04123-2
  • Köhler, Grießhammer & Schuster: Bartagamen. Herpeton Köhler, Offenbach 2003. ISBN 3-936-18004-0
  • Andree Hauschild: Die Bartagame (Pogona vitticeps). Natur und Tier. ISBN 3-937-28520-2
  • Andree Hauschild & Hubert Bosch: Bartagamen und Kragenechsen. Natur und Tier. ISBN 3-931-58717-7
  • Marlies Busch Bartagamen, Ulmer Verlag, ISBN 978-3-8001-5382-4
  • Die Bartagame. Pflege und Zucht (Broschiert)von Peter M. Müller ISBN 978-3-980-42075-4
  • Müller, P.M. Bartagamen - die Gattung Pogona (STORR, 1982) Draco 22 (2005): S. 4-19

Weblinks

  • Reptilienland.com Haltungsinformationen, Fotos und Videos zur australischen Bartagame

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