T’ai-Tsung

T’ai-Tsung
Kaiser Taizong (auf dem Thron). Zeitgenössisches Portrait von Yan Liben, Ausschnitt aus dem Gemälde Kaiser Taizong empfängt die Gesandtschaft aus Tibet von 641.

Der Tangkaiser Taizong (唐太宗, Táng Tàizōng; * 599; † 10. Juli 649) war einer der bedeutendsten Herrscher Chinas. Er regierte von 626 bis 649.

Taizong war der Sohn von Lǐ Yuān und sein ursprünglicher Name war Lǐ Shìmín (chin. 李世民). Er stand hinter vielen Erfolgen seines Vaters und befehligte bereits dessen Truppen bei der Eroberung von Chang'an (617) und dem damit verbundenen Sturz der Sui-Dynastie.

Bald kam es zur erbitterten Auseinandersetzung zwischen ihm und dem eigentlichen Kronprinzen Li Jiancheng, bei der ihn sein Vater nur ungenügend schützte. Da sein Leben in Gefahr war, ermordete er den Kronprinzen persönlich in einem Handgemenge am Xuanwumen-Tor, während sein Adjutant einen jüngeren Bruder tötete (Juli 626). Die Familien der beiden Prinzen wurden ausgeschaltet, das Volk durch Generalamnestie und vorübergehende Steuererleichterung begeistert und sein Vater so zur Abdankung gezwungen.

Im gleichen Jahr rückten die Göktürken unter dem Khan Xieli (reg. 619–630) an, um Tribut einzutreiben. Taizong – inzwischen Kaiser – verwarf den Vorschlag, sich mit seinen wenigen Truppen in der Hauptstadt zu verschanzen und trat dem Khan offensiv am Wei-Fluss (Bian-Brücke) entgegen. Sein Bluff gelang, Xieli zog sich zurück – 629/30 konnte er schließlich abgesetzt und von chinesischen Truppen gefangengenommen werden.

Taizong galt nicht grundlos als weitblickend und gerecht. Als Kaiser beschränkte er den Ehrgeiz seiner adligen Truppenführer durch ständige Beschäftigung und Manöver. Er ernannte bevorzugt Militärs niedriger Herkunft und übertrug ihnen auch nur zeitlich beschränkte Kommandos, z.B. an den nördlichen Grenzen. Sein Vater, Kaiser Gaozu hatte die Verwaltung aufgebläht, um möglichst viele ehemalige Rebellenführer aus der Zeit des Dynastiewechsels mit Verwaltungsposten zufriedenzustellen. Da die Tang-Macht inzwischen abgesichert war, konnte Taizong die Verwaltung reorganisieren und straffen. Zu dem Zweck brachte er auch das Prüfungssystem für Staatsbeamte in eine verbindliche Form, so daß maximal 10% der Kandidaten die Tests bestanden.

Obwohl er kein sonderlicher Freund des Buddhismus war, empfing Taizong doch den weitgereisten Mönch Xuanzhang bei Hofe.

In seinen letzten Regierungsjahren kam es zur Entfremdung von seinen Ratgebern, die seine ständigen Kriege missbilligten.

In der Zeit von Li Shimin kamen chinesische Dschunken bis nach Afrika.

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