- U-Bahnhof Harras
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Der Verkehrsknotenpunkt Am Harras liegt in München an der Kreuzung von Plinganser- und Albert-Roßhaupter-Straße in Sendling.
Inhaltsverzeichnis
Name
1856 wurde das einstige Schloss am Löwenhof (heute etwa Plinganserstr. 38-42) an der Gabelung der Landstraßen von München nach Wolfratshausen und Weilheim abgerissen, einen Rest erwarb der Gastwirt Robert Harras und errichtete dort ein Café mit Gartenwirtschaft, das Zum Harras hieß und sich als beliebter Ausflugsort für die Münchner etablierte. Auch das Café wurde 1903 abgerissen, nur der Name überlebte in der Bezeichnung des dort entstandenen Platzes. 1930 wurde die Weggabelung nach dem Gastwirt Robert Mathias Harras benannt.
Verkehr
Der Harras ist als wichtiger Umsteigebahnhof von Regionalzügen der Bayerischen Oberlandbahn, S-Bahn, U-Bahn und Bus bekannt. Der Harras leidet unter einem starken Verkehrsaufkommen, weshalb seit Jahren ein verkehrsgünstiger Umbau vom Bezirksausschuss 6 und von den Grünen gefordert wird. Planerische Zwangspunkte ergeben sich hierbei aus den bestehenden Treppenzugängen zur U-Bahn, dem vorhandenen Lift, der notwendigen Erschließung der umliegenden Geschäftsgebäude (Post, etc.) und der großen Anzahl von Buslinien mit ihren erforderlichen Haltestellen. 2007 wurde von der Stadt München ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, den im Februar 2008 das Berliner Büro atelier pk für sich entscheiden konnte. Der Siegerentwurf sieht vor, den bestehenden Kreisverkehr durch einen dreiarmigen Knotenpunkt im südlichen Bereich des Harras zu ersetzen. Der Harras wird so in zwei Bereiche gegliedert: auf der Nordseite entsteht eine größere Platzfläche vor den gründerzeitlichen Fassaden, vor dem denkmalgeschützten Postgebäude auf der Südseite entsteht ein kleinerer Vorplatz. Baubeginn ist voraussichtlich das Jahr 2010. Eine Umgestaltung der Albert-Roßhaupter-Straße ist im Rahmen der Neugestaltung des Harras derzeit nicht vorgesehen.
S-Bahn
Es halten hier die Züge der S-Bahnlinien S7 und S27 sowie die der Bayerischen Oberlandbahn (Regionalzüge nach Bayrischzell, Lenggries und Tegernsee). Die S20 fährt aufgrund einer fehlenden Weichenverbindung ohne Halt durch. Die S-Bahn überquert die Albert-Roßhaupter-Straße in Nord-Süd-Richtung auf drei Gleisen mit einem Bahnsteig. Das Gleis für S-Bahn- und Güterzüge Richtung Pasing hat keinen Bahnsteig; es wird diskutiert, ob ein solcher gebaut werden soll.
U-Bahn
Im am 22. November 1975 eröffneten U-Bahnhof Harras hält die Linie U6 der Münchner U-Bahn. Der Bahnhof ist wie die meisten anderen Bahnhöfe 120 Meter lang und wird von rot gefliesten rechteckigen Säulen gestützt. Bis zur Eröffnung der weiteren Strecke gen Westen nach Holzapfelkreuth am 16. April 1983 war er die Endstation der U6. Bis zum 28. Oktober 1989 fuhren hier außerdem Züge der Linie U3, ehe der Südast der U3 eröffnet wurde.
Bus
Zwischen und an der Kreuzung Albert-Roßhaupter-/ Plinganserstraße halten die Busse der Linien 53, 54, 132 und 134. Der Harras ist einer der Rendezvousplätze im Münchner Busnetz. Das bedeutet, alle hier verkehrenden Linien treffen gleichzeitig ein und fahren einige Minuten später wieder gemeinsam ab. Somit wird Zeit zum Umsteigen gewährt. An der Kreuzung zur Plinganserstraße befindet sich ein Busbahnhof. Deutlich ist hier noch die Linienführung der ehemaligen Straßenbahnlinien zu erkennen. Die Busspuren sind lediglich provisorisch angelegt, unter dem Asphalt befinden sich noch die Gleise. Die Linien 53 und 132 führen nach Norden, die Linien 54 und 134 nach Süden. In lokaler Mundart wird der Nachtbus N40, der Schwabing und die Innenstadt (Karlsplatz, Sendlinger Tor) mit dem Harras verbindet auch als „Harras-Express“ bezeichnet.
Individualverkehr
Die Albert-Roßhaupter-Straße unterquert die Bahngleise 3,90 m unter der Tunneldecke. In der Mitte der Straße befindet sich im Bereich der Unterführung noch die ehemalige Trasse der Straßenbahnlinie. Diese trug zuletzt die Bezeichnung Linie 26. Der verwaiste Gleiskörper wird nun zum Parken genutzt. Diese Straßenbahnstrecke wurde weitgehend durch die U-Bahnlinien U3 und U6 ersetzt. Im Bereich Waldfriedhof – Lorettoplatz wird aber eine Wiedereröffnung im Zusammenhang mit der geplanten Trambahn-Westtangente (Romanplatz in Nymphenburg – Ratzinger Platz/U-Bahn Aidenbachstraße in Obersendling) erwogen.
Umgebung
Südlich des Harras befindet sich das 1932 von Robert Vorhoelzer und Robert Schnetzer für die Postbauverwaltung der Weimarer Republik im Stil der Klassischen Moderne errichtete Postgebäude,[1] das heute von der Deutschen Post als Mieter genutzt wird. Das Ensemble besteht aus einem vorgelagerten flachen und langgestreckten weißen Amtsgebäude mit einer Rotunde, hinter dem sich hohe Wohnblöcke erheben, die der Platzwand Tiefe geben, und kommt als typischer Vertreter des Neuen Bauens ohne jede Verzierung aus. Das Postgebäude lebt durch seine Volumina und Proportionen. Seit 2001 befindet es sich in privater Hand. 2002 wurde es behutsam renoviert und 2006 mit dem Fassadenpreis der Stadt München ausgezeichnet[2]. Südöstlich der Bahnüberführung liegt der Sendlinger Friedhof.
Einzelnachweise
- ↑ BayernViewer-denkmal
- ↑ Christof Seiffert: Postgebäude am Harras
48.11694444444411.539722222222Koordinaten: 48° 7′ 1″ N, 11° 32′ 23″ O
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