UA 93

UA 93
Boeing 757-200, baugleicher Typ, hier Maschine der Iberia
Vermutliche Flugstrecke am 11. September 2001

Der United-Airlines-Flug 93 (kurz Flug UA 93, UA93) wurde am 11. September 2001 als eine der vier entführten Maschinen, die für die Anschläge in New York und Washington DC benutzt wurden, entführt und stürzte in der Nähe von Shanksville, Pennsylvania ab. Dabei starben alle 44 Menschen an Bord. An diesem Tag bildeten der Pilot Jason Dahl, sein Erster Offizier LeRoy Homer Jr., die Flugbegleiterinnen (Flight attendants) Lorraine Bay, Sandra Bradshaw, Wanda Green, CeeCee Lyles und Deborah Welsh die siebenköpfige Crew. Eingecheckt hatten 37 Passagiere.

Der Flug UA 93 wurde am 11. September 2001 von einer Boeing 757-222, Kennung N591UA, ausgelegt für bis zu 182 Passagiere, geflogen. Der Linienflug sollte planmäßig um 8.00 (Ortszeit) vom Newark International Airport (jetzt Newark Liberty International Airport) in Newark, New Jersey, zum San Francisco International Airport gehen. Von dort gab es einen Anschlussflug mit einer anderen Maschine zum Narita International Airport in Tokio, Japan.

Inhaltsverzeichnis

Zeitlicher Überblick

Der 9/11 Commission Report nennt folgende Details für den Flug 93 der United Airlines:

Planmäßige Abflugszeit war 8:00 Uhr (Ortszeit) am Newark International Airport in Newark, New Jersey. Ziel des Fluges war der San Francisco International Airport, von dort sollte es einen Anschlussflug mit einer anderen Maschine zum Narita International Airport in Tokio, Japan geben. Tatsächlicher Abflug war um 8:42 Uhr.[1]

Um 9:24 Uhr wurde der Pilot von einem Fluglotsen gewarnt: “Beware any cockpit intrusion – two a/c [aircraft] hit World Trade Center”. (deutsch: „Vorsicht vor Eindringlingen ins Cockpit. Zwei Flugzeuge sind im WTC eingeschlagen.“). Um 9:26 Uhr bat der Pilot um Bestätigung der Nachricht.

Um 9:28 Uhr hörte die Flugverkehrskontrolle in Cleveland Geräusche, eventuell auch Geschrei, aus dem Cockpit ab. 40 Sekunden später waren weitere Schreie zu hören. In dieser Zeitspanne sank das Flugzeug um 700 Fuß (200 m). Um 9:32 Uhr informierte ein Mann mit arabischem Akzent, vielleicht Ziad Jarrah, die Flugaufsicht (eventuell unbeabsichtigt): “Ladies and gentlemen: Here the captain, please sit down keep remaining seating. We have a bomb on board. So sit.” (deutsch: „Meine Damen und Herren, hier [spricht] der Kapitän. Bitte setzen Sie sich und bleiben Sie sitzen. Wir haben eine Bombe an Bord. Also setzen.“) Danach änderte sich die Flugrichtung, und das Flugzeug flog in niedriger Höhe ostwärts.

Um 9:39 Uhr hörte der Fluglotse Jarrah (?) sagen, “Ah. Here's the captain; I would like to tell you all to remain seated. We have a bomb aboard, and are going back to the airport, and we have our demands [unverständliches Wort]. So please remain quiet.” (deutsch: „Äh, hier ist der Kapitän. Ich möchte Ihnen allen sagen: bleiben Sie sitzen. Wir haben eine Bombe an Bord und fliegen zurück zum Flughafen, und wir haben unsere Bedingungen [unverständliches Wort]. Also bleiben Sie bitte ruhig.“). Danach gab es keinen Funkkontakt mehr.

Absturzstelle von United-Airlines-Flug 93
Eine Turbine wird ausgegraben

Um 10:03 Uhr oder kurz danach stürzte die Maschine nahe Shanksville, Pennsylvania auf das Gelände einer verlassenen Kohlengrube. Dabei kamen alle 44 Personen an Bord (33 Passagiere, sieben Besatzungsmitglieder und vier Entführer) ums Leben. Von einigen Quellen wird die Zahl der Opfer mit 45 angegeben, da eine Passagierin, die 38jährige Lauren Grandcolas, im dritten Monat schwanger war. Das ungeborene Baby wird dabei als das 45. Opfer an Bord von UA-93 betrachtet.

Vorkommnisse an Bord

Ab 9:32 Uhr führten mehrere Passagiere und Flugbegleiter Telefongespräche mit Angehörigen und Notrufeinrichtungen. Auf diese Weise erfuhren sie von den Anschlägen auf das World Trade Center. Aus den geführten Gesprächen lässt sich rekonstruieren, dass sie einen Angriff auf die Entführer planten und auch begannen, weil sie annehmen mussten, dass der Tod unausweichlich war. Die Aufzeichnungen des Voice Recorders ergaben nicht, dass es ihnen gelungen wäre, das Cockpit zu stürmen. Die Passagiere und Flugbegleiter konnten möglicherweise durch ihren Angriff das eigentliche, nach wie vor unbekannte Ziel der Terroristen verhindern.

Gedenkstätte

Die vorläufige Gedenkstätte in Stonycreek Township, PA
Gedenkstein für die Opfer des Flugs

An die Opfer erinnert vor Ort ein vorläufiges Denkmal, bis die nationale Gedenkstätte errichtet sein wird. Die Absturzstelle selbst ist für die Allgemeinheit nicht zugänglich.

Darstellung in Filmen

  • Paul Greengrass (Buch und Regie): United 93 (amerikan. Titel) (Flug 93 – deutscher Filmtitel), 2006, US-amerikanisches Katastrophendrama.
  • Carl-Ludwig Paeschke, Uli Weidenbach (Buch): Flug 93 - die wahre Geschichte.[2] D, 2008

Einzelnachweise

  1. Chapter 1. In: 9/11 Commission Report, S. page 10
  2. ZDF-Seite zu Flug 93 - die wahre Geschichte.

Weblinks


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