- UDCA
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Strukturformel Allgemeines Freiname Ursodeoxycholsäure Andere Namen - UDCA
- Ursodiol
Summenformel C24H40O4 CAS-Nummer 128-13-2 ATC-Code A05AA02
Fertigpräparate - Ursofalk®
- Cholit-Ursan®
- Ursochol 150®
- Urso 250/400 Heumann®
Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 392,56 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 203 °C [1]
Löslichkeit unlöslich in Wasser (20 mg/l bei 20 °C) [1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: keine S-Sätze Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 WGK 2 (schwach wassergefährdend) Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Ursodeoxycholsäure (UDCA) ist eine natürliche, tertiäre Gallensäure, die als Arzneistoff zur Auflösung von kleinen Gallensteinen und zur Behandlung einer Reihe von Lebererkrankungen Verwendung findet. Chemisch ist sie ein zur Gruppe der Sterine (Sterole) gehörendes Steroid. Sie wird in hoher Konzentration in der Galle von Bären gefunden, insbesondere beim asiatischen Schwarzbär. Daher stammt ihr Name (lat. ursus „der Bär“). UDCA kann auch synthetisch hergestellt werden. Die Substanz wird passiv resorbiert und wird im enterohepatischen Kreislauf über die Galle ausgeschieden und teilweise über den Darm wieder aufgenommen. UDCA wird zu etwa 3 % auch in der menschlichen Galle gefunden.
Inhaltsverzeichnis
Medizinische Effekte
In medizinischen Studien konnte ein leberschützender (hepatoprotektiver) und den Gallefluss anregender Effekt nachgewiesen werden.
Verwendung
- Auflösung von kleinen Cholesterin-Gallensteinen: Voraussetzung ist, dass die Gallenblase noch funktionsfähig ist und dass die Gallensteine klein und röntgennegativ (keine Schattenbildung im Röntgenbild) sind.
- Primär biliäre Zirrhose und ihre Vorformen[3][4]
- Primär sklerosierende Cholangitis: Hier dient UDCA zur symptomatischen Therapie und dazu, Komplikationen (vor allem die Entstehung von Dickdarmkrebs) zu verhindern. Ein Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung ist nicht nachgewiesen.[5]
- Ob ein Einsatz bei anderen chronischen Lebererkrankungen, wie beispielsweise der Leberzirrhose erfolgversprechend ist, wurde bis jetzt noch nicht endgültig geklärt.
Nebenwirkungen
Es kann zu breiförmigen Stühlen oder Durchfall kommen. Andere Nebenwirkungen wie Urticaria sind selten.
Tierschutz
Aufgrund der Skepsis gegenüber synthetischen Wirkstoffen in Asien wird der Wirkstoff nach wie vor häufig direkt aus der Galle von Bären gewonnen. Die Bären werden auf so genannten Bärenfarmen unter qualvollen Bedingungen in nur lebensgroßen Käfigen gehalten. Mit Hilfe eines Metallkatheters wird ihnen regelmäßig unter Schmerzen Gallenflüssigkeit entnommen. Die Animals Asia Foundation setzt sich für die Abschaffung der Bärenfarmen und die Verwendung synthetischer Ersatzstoffe ein. Es wird versucht, Handel mit Material tierischen Ursprungs mit Hilfe von Tests zu unterbinden, mit denen das bärenspezifische Albumin in einem Immunoassay nachgewiesen wird.
Quellen
- ↑ a b c Ursodeoxycholsäure bei ChemIDplus
- ↑ Sicherheitsdatenblatt für Ursodeoxycholic acid – Sigma-Aldrich 14.12.2007
- ↑ Heathcote E. J.: Management of primary biliary cirrhosis. The American Association for the Study of Liver Diseases practice guidelines. Hepatology. 2000 Apr;31(4):1005–1013. PMID 10733559
- ↑ Leuschner U., Manns M. P., Eisebitt R.: Ursodeoxycholic acid in the therapy for primary biliary cirrhosis: effects on progression and prognosis. in Z Gastroenterol. 2005 Sep;43(9):1051–1059. PMID 16142614
- ↑ Cullen S. N., Chapman R. W.: The medical management of primary sclerosing cholangitis. Semin Liver Dis. 2006 Feb;26(1):52–61. PMID 16496233
Literatur
Copaci, I. et al. (2005): New therapeutical indications of ursodeoxycholic acid. In: Rom J Gastroenterol. Bd. 14, S. 259–266. PMID 16200237. PDF
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